Der ZVSHK empfiehlt der Politik, bei der Ausgestaltung des Konjunkturprogramms zur Stärkung der deutschen Wirtschaft in und nach der Coronakrise auf die Themen Nachhaltigkeit und Zukunftssicherung zu setzen. In einem Ende Mai dem Bundeswirtschaftsministerium vorgelegten Positionspapier appelliert die oberste Interessenvertretung von 48 000 Handwerksbetrieben an die Politik, Investitionsanreize zur Wiederbelebung der Binnennachfrage an Aufgaben im Klimaschutz und der Gesundheitsvorsorge zu koppeln. Gefragt seien dabei innovative Konzepte. „Die Coronakrise hat die wichtigen politischen und gesellschaftlichen Ziele beim Klimaschutz und der Ausrichtung des Wohn- und Lebensraums auf eine älter werdende Gesellschaft ja nicht aufgehoben“, erläutert Michael Hilpert, Präsident des ZVSHK. Die jetzt geplanten staatlichen Hilfspakete zur Wiederbelebung der Konjunktur sollten daher nicht nur partikuläre Interessen bedienen, sondern gezielt zur Bewältigung bestehender Herausforderungen der gesamten Gesellschaft eingesetzt werden.
In seinem Positionspapier mit dem Titel „Kurs halten – Krise bewältigen“ hinterlegt der ZVSHK sechs Lösungsvorschläge für kurzfristige Investitionsanreize, die langfristig den Klimaschutz und die gesundheitliche Vorsorge im Land stärken können. „Wir haben gegenüber der Politik ganz bewusst keinen Forderungskatalog aufgemacht, der negative wirtschaftliche Folgen für unsere Betriebe abzumildern hilft“, betont Präsident Hilpert. „Wir haben Vorschläge erarbeitet, die ohne große zusätzliche Belastung der Staatsfinanzen Nachfrageimpulse auslösen können und dabei ohnehin anstehende Aufgaben bewältigen helfen.“
Zu den Vorschlägen zählt die Aufforderung, die bestehende Förderkulisse für energetische Sanierungsmaßnahmen von Gebäuden zu verstetigen. „Das von der Bundesregierung geschnürte Klimapaket zeigt auch in Corona-Zeiten Wirkung, etwa bei der Heizungsmodernisierung“, sagt Michael Hilpert. Die Finanzierung der entsprechenden Förderprogramme sollte daher aus Sicht des ZVSHK sichergestellt werden. Darüber hinaus plädiert das Heizungsbauerhandwerk für die Anhebung der steuerlichen Förderung für energetische Modernisierungsmaßnahmen sowie die befristete Einführung eines steuerlichen Corona-Bonus auf entsprechende Handwerkerleistungen. Denkbar wäre auch die Auflegung eines CO2-Bürgerfonds zur Aktivierung von Privatkapital und zusätzlicher Alterssicherung.
Mit Blick auf die durch das Coronavirus ausgelösten Belastungen für das Gesundheitssystem empfiehlt der ZVSHK der Bundesregierung, den präventiven Umbau privater Bäder zu Gesundheitsstandorten voranzutreiben. „Ohne Ausbau der ambulanten Pflege in den eigenen vier Wänden wird die stetig steigende Anzahl an Pflegebedürftigen nicht mehr zu bewältigen sein.“ Die Erhöhung des Fördervolumens für entsprechende Badumbauten sei dafür ein geeigneter erster Schritt, der gleichzeitig erhebliche Investitionen aus privatem Kapital auszulösen verspricht.
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