Die deutsche Heizungsindustrie hat ihre Jahresbilanz veröffentlicht. Insgesamt 686.500 Wärmeerzeuger setzte die Industrie im Jahr 2013 ab. Zwar sei ein verhaltenes Wachstum von 6% im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Dennoch reichten diese Zahlen nicht aus, um den nach wie vor bestehenden Modernisierungsstau in deutschen Heizungskellern aufzulösen. Gerade bei 3% liegt die jährliche Modernisierungsrate im anlagentechnischen Bereich. „Ohne Hebung der Potenziale im Wärme- und Klimamarkt, kann die Energiewende nicht gelingen“, so Manfred Greis, Präsident des Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik BDH, anlässlich der 6. Deutschen Wärmekonferenz in Berlin. Die Konferenz organisiert der BDH gemeinsam mit dem Fachverband Gebäude-Klima e. V. FGK. „Allein über die anlagentechnische Erneuerung im Gebäudebereich und in der Industrie können über 15% des deutschen Energieverbrauchs eingespart werden“, so Greis weiter.
Prof. Dr. Ulrich Pfeiffenberger, Vorsitzender des FGK, betont: „Wie beim Wärmebereich liegen auch in der installierten Klima- und Lüftungstechnik enorme CO2-Minderungs- und Energieeinsparpotenziale brach. So sind Klimaanlagen in deutschen Nichtwohngebäuden durchschnittlich etwa 28 Jahre alt. Viele von ihnen arbeiten energetisch ineffizient. Auch hier bedarf es einer Beschleunigung des Modernisierungstempos“.
Stephan Kohler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur dena und Sprecher der Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz geea spricht sich für eine konsequentere Politik zur Erschließung der Energieeinsparpotenziale im Gebäudebereich aus. „Über anlagentechnische Modernisierung ebenso wie über Maßnahmen an der Gebäudehülle kann bei einer Vielzahl der Gebäude in Deutschland eine erhebliche Energieeinsparung erzielt werden. Deswegen muss die neue Regierung alles dafür tun, das Sanierungstempo zu erhöhen und für eine bessere energetische Qualität bei Modernisierungsmaßnahmen zu sorgen. Die bisherigen Vorschläge und Maßnahmen reichen nicht aus und sind zu unkonkret.“ Die Eigentümer müssten durch eine attraktivere und vor allem über Jahre gesicherte Förderung unterstützt werden. Zudem müsse die Qualität von Energieberatungen, die den Einstieg in die Sanierung ermöglichen, verbessert werden.