Fast jeder Betrieb hat mit Internet-Preisrecherchen seiner Kunden zu kämpfen. Dort kann der Endverbraucher zu Konditionen einkaufen, die unterhalb der Einkaufspreise der meisten Handwerksbetriebe liegen. Um im Internetgeschäft mitzumischen, haben sich 150 der 300 Gesellschafter der Badwelt Niederrhein zusammengefunden und den Internetshop Bad-CooP.de ins Netz gestellt.
Jeder Betrieb brachte dazu eine Einlage von 500 Euro und ist Kommanditist der GmbH. “Es kann nicht so weitergehen, dass viele Handwerksbetriebe bei ihren Großhändlern schlechter einkaufen als der Endverbraucher im Internet-Shop, und der dann noch mit diesen Preisen die Handwerksbetriebe konfrontiert. Da stimmt etwas nicht im dreistufigen Vertriebsweg“, wettert Heinz Günter Wohlsein, der gleichzeitig als Geschäftsführer der Badwelt und der Bad CooP GmbH & Co. KG agiert. Anstatt den Vertrieb via Internet unisono zu verteufeln oder verbieten zu wollen, haben sich die Handwerker vom Nieder¬rhein intensiv mit dem Thema beschäftigt. Nach einer Analyse, zu der neun Obermeister aus verschiedenen Innungen beigetragen haben, stellte Organisator Wohlsein fest, dass man auch im Internet wettbewerbsfähig ist und gründete die Bad-CooP.de. Positiver Nebeneffekt dieses Zusammenschlusses für die Handwerker war, dass die Einkaufspreise beim Großhandel für die einzelnen Handwerksbetriebe transparent geworden sind. Wohlsein: “Dadurch kann jeder selbst herausfinden, ob er bei seinem Großhändler wettbewerbsfähige Konditionen erhält.“ Dass auch ein Handwerker-Shop in der Teilevermarktung nicht wesentlich teurer sein darf, wenn der Shop konkurrenzfähig sein will, darin waren sich alle Kommanditisten einig. Um dies wirtschaftlich betreiben zu können, sich als Leistungsträger zu positionieren und so Kunden zu gewinnen, verzichtet das Handwerk auf einen Teil der sonst notwendigen Aufschläge. Im Gegensatz zu vielen anderen Online-Shops werden auf Bad-CooP.de neben den Produkten auch die Handwerksleistung als Service- und Sicherheitsangebot vermarktet und die Kunden den einzelnen Betrieben zugeführt. Die Betriebe sehen ihre Gesellschaft als Handwerks-Initiative innerhalb des dreistufigen Vertriebswegs. Denn beliefert wird der neue Shop, wie auch die Badwelt Niederrhein, von klassischen SHK-Großhändlern. Dabei legt Geschäftsführer Wohlsein Wert auf die Feststellung, dass die 150 Betriebe am Niederrhein kein geschlossener Club sind, sondern jeder der Innungsbetriebe aus der gesamten Bundesrepublik mitmachen kann. Einen Eindruck vom Shop können sich SBZ-Leser unter www.badcoop.de verschaffen.