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Perspektiven aufgezeigt

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Welche Chancen hat das Handwerk morgen noch? Auf diese recht offen gestellte Frage konnte die jüngste Veranstaltung der Innung SHK Stuttgart-Böblingen keine abschließende Antwort finden – das war aber auch nicht die Absicht, als das Thema festgelegt wurde. Vielmehr ging es den Verantwortlichen darum, mittels mehrerer Impulsreferate und einer Podiumsdiskussion zwischen Handwerk und Industrie im Rathaus Stuttgart konkrete Entwicklungsrichtungen aufzuzeigen und wage Tendenzen anzuschneiden.

Der stellvertretende Obermeister Andreas Joos formulierte die Absicht vor gut 120 Zuhörern so: „Wir wollen Überlegungen anstellen, wo unsere Zukunft liegt. Genau umreißen kann man die Antwort nicht, aber zumindest eine Handlungsempfehlung ableiten: Es gilt, für alle auftretenden Möglichkeiten gewappnet zu sein.“ Dass der Weg nicht frei von Stolperfallen ist, war eigentlich allen Besuchern der Veranstaltung klar. Insofern stellten die Vortragenden und die Teilnehmer der Podiumsdiskussion vor allem zwei Themen in den Vordergrund: Digitalisierung und Vertriebswegevielfalt. Dass die klassische Vertriebsschiene Konkurrenz erhalten hat, das war an diesem Abend in Stuttgart nichts Neues, man muss sich aber auf geänderte Bedingungen einstellen. Sprich: Auf den Internethandel als eigenständigen, Margen bedrohenden Vertriebskanal für SHK-Produkte (Reuter) und Dienstleistungen (Thermondo).

Hans-Arno Kloep (SHK-Unternehmensberatung Querschiesser) stellte in seinem Beitrag sogleich den Bestand der Fachschiene an sich infrage: „Hat sie den Zenit überschritten oder funktioniert das noch?“ Er skizzierte eine Zukunft, in der ein Teil der Handwerkerschaft in Abhängigkeit zum Handel steht, ein anderer Teil in Abhängigkeit zur Industrie. Demgegenüber würden nur noch wenige eigenständige Unternehmer stehen. Kloep meinte zudem, bereits heute feststellen zu können: „Das Handwerk hat für die Industrie an Relevanz verloren.“ Dem konnte bei Weitem nicht jeder Zuhörer beipflichten, schon gar nicht die Vertreter aus den Reihen der Hersteller.

Wettbewerbsfähigkeit stärken

Einigkeit herrschte dagegen weitgehend bei der Feststellung, dass eine Spezialisierung für einen Handwerksbetrieb ein wichtiger Baustein auf dem Weg in die sichere Zukunft sein kann. Das beträfe sowohl die Tätigkeitsbereiche als auch die Markenvielfalt. Das Stichwort „Positionierung“ fiel in diesem Zusammenhang öfters, begleitet von der Frage: Wo steht man als SHK-Fachunternehmer im Geflecht aus Industrie, Großhandel und Kunde? SHK-Betriebe sollten sich Schwerpunkte erarbeiten, für die sie wahrgenommen werden wollen, empfahl Hans-Arno Kloep. Die Zeiten von „ich kann alles und ich mache alles“ seien vorbei.

Um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, sollten man aber die Details nicht aus den Augen verlieren. Der Fachhandwerker Uli Mundle (Sindelfingen) mahnte in Stuttgart zum Beispiel an: „Es ist ganz wichtig, dass vor allem die Kommunikation zwischen Industrie, Handel und Handwerk besser wird.“ Mit den durchaus auch positiven Möglichkeiten der Digitalisierung sollte das gelingen.