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Der schafft was weg

Agiler Geselle

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Anfang Mai läuteten Opel- und Renault-Händler den Generationswechsel ihrer 3,5-Tonner ein. Denn die bis auf den Kühlergrill identischen Movano und Master fahren in völlig neu entwickelten Versionen vor. Nicht genug mit drei Radständen, vier Fahrzeuglängen, drei Laderaumhöhen und drei Leistungsstufen – jetzt entscheidet der Käufer auch zwischen Front- oder Heckantrieb. Frachträume mit einer Ladelänge von max. 4,40 m sind möglich und Volumina von nahezu 17 m³ können erreicht werden (mit Kofferaufbau 22 m³). Damit entscheiden Kunden in der Transporter-Klasse von 3,3 bis 4,5 Tonnen zul. GG über einen Dienstleister, der sich auf höchst unterschiedliche Nutzerprofile im Handwerk maßschneidern lässt.

Beim Frontantrieb ist der Frachtraum 10 cm höher

Bei diesem Fahrbericht stehen Fronttriebler im Mittelpunkt. Mit der Karosserievariante L3H2 (langer Radstand ohne Überhang, Stehhöhe 190 cm im 373 cm langen Frachtraum) kann beispielsweise ein Ladevolumen von max. 13 m³ realisiert werden. Beim Frontantrieb verringert sich die maximale Laderaumbreite von 176 cm zwischen den Radkästen auf 138 cm.

An Nutzlast kann man beim 3,5-Tonner je nach Ausführung etwa 1,5 Tonnen Fracht an Bord nehmen. Nebenbei bemerkt: Wür­de ein 3,5-Tonner mit zwillingsbereiftem Heckantrieb gewählt, lässt sich der Hinterachse bei einem Schwertransport ein Plus von 200 kg zumuten und statt einer Anhängelast von 2500 können 3000 kg an den ­Haken.

Was die Ausstattung der Frachträume anbelangt, gibt es jetzt weit mehr als die halbhoch verkleidete Billig-Variante. Gleich beim Kauf lassen sich Ausbau-Pakete wählen, die z.B. großflächige Verkleidungen mit integrierten Verzurrleisten in mittleren und oberen Bereichen aufweisen und werkseitig eingebaut werden.

Diesel mit Option für Euro5

Die Vierzylinder-Common-Rail-Diesel (2,3 Liter Hubraum) sind grundsätzlich für Euro5 vorbereitet und benötigen dafür lediglich noch den 700 Euro teuren Dieselpartikelfilter, um für diese Schadstoffklasse zugelassen zu werden. Für den Fronttriebler gibt es derzeit die Leistungsstufen 74 kW/100 PS sowie 92 kW/125 PS. Standard ist ein manuelles 6-Gang-Getriebe, alternativ ein automatisiertes Schaltgetriebe.

Auf Testfahrt ging es zunächst mit 74 kW/­100 PS im frontgetriebenen Movano L2H2: Die 6-Gang-Schaltung wirkte im 3,5-Tonner leichtgängig und selbst dieser kleinste Diesel war für die City-Tour keine Fehlbesetzung. Mit 8,3 Liter auf 100 km ist der Drittelmix angegeben und die CO2-Werte liegen bei 221 g/km (Werksangaben). 1500 Umdrehungen im 4. Gang (50 km/h) ließen ein entspanntes Mithalten im Stadtverkehr zu und der Motor hing gut am Gas. Ähnlich komfortable Eindrücke auf der Schnellstraße: 120 km/h bei 2200 Touren im 6. Gang hielten die Fahrgeräusche auf niedrigem Niveau. Bei weiterer Beschleunigung war es der Fahrtwind, nicht der Motor, der sich Gehör verschaffte.

Bei diesem Test war keine Ladung an Bord. Um Leistungsreserven auch bei ausgelastetem Frachtraum (max. 1,5 t) zu haben, zeigte sich der mittelstarke Diesel mit 125 PS als empfehlenswerte Option – zumal es die Top-Motorisierung mit 145 PS für den Fronttriebler zur Markteinführung im Frühjahr 2010 nicht gibt.

Modellpalette erst im Aufbau

Renault und Opel liefern im Frühjahr 2010 zunächst die am häufigsten nachgefragten Kastenwagen an die Händler. Der Startpreis für den frontgetriebenen 3,5-Tonner L2H2 liegt mit Euro5-Zulassung bei 26650 Euro (plus MwSt.). Doppelkabinen, im Kasten integriert, oder Kofferaufbauten werden beispielsweise erst ab Sommer verfügbar sein. Über die Liefermöglichkeit der Top-Motorisierung für alle Varianten war im Frühling noch nichts bekannt.

SBZ BEWERTUNG

Opel Movano Frontantrieb

Stärken:

Agiles Fahrverhalten bei frontgetriebenen Versionen (3,3–3,5 t zul. GG)

Zwei geräuscharme Motoren (Euro5-Zulassung möglich)

Anhängelast beim Frontantrieb bis 2,5 Tonnen möglich

Cockpit-Ausstattung mit zahlreichen Ablagen am Fahrerplatz

Beifahrersitzbank variabel als Arbeitstisch nutzbar

Schwächen:

Stärkster Diesel mit 107 kW/145 PS für Frontantrieb noch nicht verfügbar

ESP-Option beim Frontantrieb erst Ende 2010

Frachtraumverkleidung als Standard nur halbhoch, doch funktionale Ausbaupakete ab Werk

Funkfernbedienung mit Drei-Tasten-Schlüssel öffnet Front- und Hecktüren getrennt (nervend)

Weitwinkelsegment im Außenspiegel bietet schlechte Sicht, nicht verstellbar

Warnblinktaste nahe Rückspiegel deplatziert