Die qualifizierten Fachkräfte, nach denen SHK-Betriebsinhaber suchen, haben bereits einen Job, sie sind aber mit der aktuellen Situation unzufrieden. Bei diesen Personen ist die Chance groß, sie für den eigenen Betrieb zu begeistern – wenn die Ansprache passt. Die Gründe für die Unzufriedenheit sind dabei nahezu immer gleich: fehlende Wertschätzung, Überlastung und zuletzt ein schlechtes Betriebsklima. Das ist aus meiner Erfahrung deutlich häufiger der Fall, als man denkt, und betrifft geschätzt mehr als 20 % aller Anlagenmechaniker in einer Region.
Die zentrale Frage dabei ist: Wie schafft man es als SHK-Betrieb, ins Blickfeld dieser Fachkräfte zu kommen, ihre Aufmerksamkeit zu erregen und sich als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren? Das große Problem ist, bisherige Mittel wie Zeitungen, Karriereseiten und Online-Stellenportale funktionieren schon länger nicht, das aus zwei einfachen Gründen:
Und genau das ist die Kombination, die dazu führt, dass sich Fachkräfte – trotz der aktuellen Unzufriedenheit – nicht bewerben.
Es müssen andere Wege eingeschlagen werden, um dennoch zum Erfolg zu kommen. Die gute Nachricht: Gerade heute ist es durch die Digitalisierung und durch soziale Netzwerke einfacher denn je, die richtigen Leute mit der richtigen Botschaft zu erreichen – das gilt auch für die Fachkräftesuche! Dafür empfehle ich, Facebook und Instagram zu nutzen. Denn genau dort halten sich 70 % aller Fachkräfte täglich auf. Um genau zu sein, geschätzt rund eine Stunde pro Tag.
Folgendes Vorgehen empfiehlt sich, um eine gute Ausgangsbasis zu schaffen:
Mit ungefähr 15 bis 20 Fotos/Videos in der Veröffentlichung ist dann eine gute Basis gelegt. Im nächsten Schritt geht es darum, die Sichtbarkeit der eigenen Beiträge spürbar zu erhöhen:
Fazit
Wenn die ersten Schritte konsequent umgesetzt werden, dann hat man genau hier die größte Chance, sich abzuheben und für potenzielle neue Fachkräfte attraktiv dazustehen. Wichtig ist, die eigene Firmenkultur und das Betriebsklima bei den Mitarbeitern ehrlich und authentisch darzustellen. Fachkräfte, die mit Abwanderungsgedanken spielen und die Beiträge sehen, werden anfangen, sich mit Ihrem Betrieb zu beschäftigen. Mit der Zeit kommt der Punkt, an dem der potenzielle Kandidat genug gesehen hat, um die Komfortzone zu verlassen und sich aktiv zu bewerben.
TIPP
Instagram-Beispiel
Ein sehr gutes Beispiel für die Umsetzung der Social-Media-Aktivitäten ist der SHK-Betrieb Wolf GmbH aus Heubach. Als Inspirationen dient z. B. sein gut gepflegter Instagram-Auftritt:
www.instagram.com/wolfgmbh.
Info
Artikelserie plus Webinar
Mit diesem Artikel setzt die SBZ die Serie zum Thema „Fachkräfte gewinnen“ fort. An deren Ende steht ein Webinar.
Unser Experte und Autor Dimitrij Krasontovitsch (Candidate Flow GmbH, www.candidate-flow.de) schreibt und spricht zu folgenden Themen:
SBZ 10-2021 – Die Ausgangslage: Das Dilemma mit dem Fachkräfteengpass
Inhalt: Gründe für das „Versanden“ herkömmlicher Ideen/Anzeigen, Aufzeigen zeitgemäßer Wege der Ansprache, Neugier wecken durch klare Botschaften
SBZ 11-2021 – Grundrauschen erzeugen: Online bei der Mitarbeitergewinnung aktiv werden und es bleiben
Inhalt: Voraussetzungen technischer und personeller Art (Social-Media-Know-how!), wer macht was und wann (?), Vertrauenssignale setzen und mit Beispielen unterfüttern
SBZ 12-2021 – Eigene Stellung ausbauen: mit Social-Media beginnen.
Inhalt: Maßnahmen und Möglichkeiten, um digital bei der Mitarbeitergewinnung Aufmerksamkeit zu erregen.
Webinar – Am 22. Oktober veranstaltet die SBZ ein Webinar zum Abschluss der Serie
Inhalt: Praktische Beispiele und Zeit für Fragen. Die Teilnahme ist für SBZ-Abonnenten kostenfrei, alle anderen Leser zahlen 95 Euro. Mehr zum Termin in den kommenden SBZ-Ausgaben und demnächst auch online unter www.sbz-online.de.