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Fahrbericht Ford Transit

Komplett neu auf Achse

Inhalt

Anfang Mai 2014 ist der neue große Transit in ersten Kastenwagen-Versionen zu den Ford-Händlern gekommen. Er konzentriert sich auf die Nutzlastklasse von etwa 2Tonnen, während der seit etwa einem Jahr präsente „Transit Custom“ die Rolle des Arbeiters bis 1 Tonne Nutzlast übernimmt. Mit dem großen Kühlergrill und der steiler stehenden Motorhaube wird ein für die Transporterklasse typisches bulliges Outfit gepflegt, das zugleich eine enge Verwandtschaft zur übrigen Familie der Ford-Nutzfahrzeuge unterstreicht.

Das Splitting in die beiden Gewichtsklassen bringt es mit sich, dass es den großen Transit ausschließlich mit Hochdach (in zwei Höhen) gibt. Möglich sind drei Radstände. Ein paar Zentimeter mehr hier und dort sorgen dafür, dass das Ladevolumen spürbar zugenommen hat. So schluckt beispielsweise der L2 (mittlerer Radstand) mit hohem Dach (H3) jetzt fast 1 m³ mehr sowie vier statt drei Europaletten und kommt so auf max. 11,2 m³.

Ob Basisversion oder die bessere Trend-Ausstattung: Beiden gemeinsam ist, dass das Cockpit Pkw-Niveau erreicht – vom harten Kunststoff des Armaturenbretts und der Tür­innenverkleidung abgesehen. Das Fahrverhalten geht in Ordnung, auch wenn das Fahrwerk extreme Unebenheiten mit Poltern quittiert.

Ein Diesel – drei Leistungsstufen

Beim Motorenangebot (gemäß Euro5) gibt es momentan nichts Neues: Der 2,2-Liter-Diesel ist in den Leistungsstufen 74 kW/100 PS, 92 kW/125 PS sowie 114 kW/155 PS wählbar. Im Test zeigt sich, dass die schwächste Version für die City noch akzeptabel ist. Auf längerer Strecke wird allerdings deutlich: Auch das 125-PS-Aggregat vermag bei halber Nutzlast nur einen durchschnittlichen Job zu machen. Ist also der Top-Diesel der Bringer? Sicher für die straffe Liefertour, denn auch bei knapp 100 km/h lässt sich durch Zurückschalten in den fünften Gang genügend Leistung zum Überholen von Lkws mobilisieren. Selbst bei deutlich höherem Speed zieht der 3,5-Tonner sehr kultiviert und mit mäßigen Wind- und Motorgeräuschen seine Bahn.

In Zukunft, wenn auch Euro6 erfüllt werden muss, soll eine neue Motoren-Generation kommen. In den unteren Gewichtsklassen läuft der Transit mit Frontantrieb, die größeren Varianten sind Hecktriebler. Die Allrad-Version sowie die Pritschenfahrzeuge werden erst im Laufe des Jahres ausgeliefert. Es gibt eine Auswahl an sparsamen Econetic-Versionen (CO2: max. 171 g/km), die den Normverbrauch auf bis zu 6,4 Liter pro 100 km senken. Diese Econetic-Reihe startet bei den Kastenwagen als Modell 310 L2, hat hier nur 1 Tonne Nutzlast und ist mit 29200 Euro gelistet – wobei die Spritspartechnik einen Aufpreis von 2000 Euro bewirkt (Preise plus MwSt.).

SBZ-Bewertung

Ford Transit

Stärken:

Neu entwickelte Karosserie mit vergrößerten Laderäumen

Handling geht bei Front- sowie bei Heckantrieb in Ordnung

Fahrerplatz erreicht Pkw-Niveau

Dreisitzige Variante auch in der Mitte ausreichend dimensioniert

Diesel mit Spritspartechnik als Option verfügbar

Seitliche Schiebetür erreicht mit 130 cm Breite neuen Top-Wert

Größter Laderaum (L4H3) erreicht gut 15 m³

Schwächen:

Motorenangebot für den Kastenwagen noch nicht Euro6-konform

Verzurrösen im Bodenbereich optimiert, doch als Standard nicht in den oberen Frachtraumbereichen vorhanden

Zusatzoptionen am Lenkrad wirken ­überfrachtet