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Kleintransporter auf Japanisch

Kaufpreis hat Vorfahrt

Mit dem NV200 kommt eine Neuerscheinung in die Lieferwagen-Klasse, die mit 4,2 m³ im Frachtraum exklusiv bei der zu Renault gehörenden Marke Nissan präsent ist. Während erste Bestellungen von Japan aus bedient werden, startet die spanische Produktion im Dezember. Der NV200 bietet einen Kubikmeter mehr als der Kangoo und soll die preisgünstige Alternative zum gleich großen Caddy Maxi darstellen. Als Einstiegspreis werden rund 14000 Euro (plus MwSt.) genannt.

Zwei Europaletten im 4,2 m³ großen Frachtraum

Das als Kasten und Kombi (mit fünf bzw. sieben Sitzen) entwickelte Fahrzeug hat eine Gesamtlänge von 440 cm. Die Nutzfahrzeug-Variante verfügt über einen 204 cm langen Laderaum. Bei geschwenktem Trenngitter (Option) lässt sich dank umklappbarer Lehne des Beifahrersitzes Langgut bis 280 cm deponieren. Zwischen den Radhäusern können zwei Standard-Europaletten Platz nehmen. Zum Kastenwagen gehören asymmetrische Flügeltüren und als Option lässt sich die zweite Schiebetür links ordern. Leider ergibt sich keine sichere Verriegelung bei geöffneter Seitentür. Eine Verzurrleiste auf halber Frachtraumhöhe fördert zusammen mit den Verzurrösen am Boden die Möglichkeiten der Ladungssicherung. Mit 184 cm erreicht der NV200 die unter den Wettbewerbern typische Fahrzeughöhe. Die maximale Nutzlast des Zweitonners beträgt in der deutschen Ausführung 550 kg und verträgt zudem eine Anhängelast von 1100 kg.

Motoren entsprechen noch nicht Euro5

Für den Antrieb steht entweder ein Benziner mit 73 kW/108 PS (CO2: 174g/km) oder ein Common-Rail-Diesel mit 63 kW/86 PS (CO2: 137 g/km) zur Wahl. Beide Motoren sind an eine manuelle Fünfgangschaltung gekoppelt. Der Selbstzünder mit 200 Nm verbraucht laut Werk im Drittel-Mix 5,2 Liter/100 km und stand auch für Tests zur Verfügung. Auf der Fahrt durch Stadt und Land mit halber Nutzlast im Frachtraum erwies sich der Diesel bei 1500 bis 3000 Touren als leistungswillig und keineswegs zu laut. Ende 2010 soll ein stärkerer Diesel mit 76 kW/103 PS verfügbar sein, der dann auch Euro5 entspricht. Das Fahrwerk ist gutmütig. Überfährt man allerdings eine Fahrbahnschwelle zu flott, wird dies durch Poltern quittiert. Mit dem Sitzplatzangebot kommen auch 190 cm lange Fahrer zurecht und das funktional gestaltete Interieur passt zum akzeptablen Gesamteindruck. Ungewöhnlich: Der bartlose Zündschlüssel kommuniziert per Sensorik – funktionierte allerdings am Testtag nicht immer klaglos. Nissan platziert den NV200 als großen Lieferwagen dort, wo der Caddy Maxi mit einem Plus von 5000 Euro in der Liste steht. Zwar hinkt der Vergleich, da bei VW der stärkere Motor, das höhere Nutzlastangebot und die höherwertige Ausstattung angeboten werden. Für Handwerker könnte dieses Preis-/Leistungsverhältnis weniger wichtig sein.

SBZ Bewertung

Nissan NV200

Stärken:

Interieur auf Pkw-Niveau

Großer Frachtraum mit 4,2 m³

Fahrkomfort ausgewogen

Attraktives Preis-/Leistungsangebot

Gutes Handling der asymmetrischen Flügeltüren

Verzurrleisten auch auf mittlerer Frachtraumhöhe

Schwächen:

Außenspiegel ohne Weitwinkel­segment

Werkseitig nur spärlicher Schutz der Frachtraumwände

Motoren noch nicht Euro5-konform

Schwenkbares Gitter als Option, doch Beifahrersitz nicht versenkbar

Geöffnete Schiebetür rastet nicht ­sicher ein