Bei Ford ist der Kastenwagen Transit Custom in seiner aktuellen Version schon seit zwei Jahren im Online-Konfigurator in Erscheinung getreten und auch seit Monaten bereits bei den Händlern. Doch was ist unter der aktuellen Version zu verstehen? Das anfangs schmale Dieselangebot, mit dem der kompakte Transporter in zwei Längen bestellt werden kann, hat sich inzwischen auf vier Leistungsstufen zwischen 81 kW/110 PS und 126 kW/170 PS erweitert.
Mehr noch: Wählbar ist auch ein PHEV-Modell (Plug-in-Hybrid-Vehicle) mit Benzinmotor und Frontantrieb (Systemleistung 171 kW/233 PS), das rein elektrisch etwa 50 km weit kommen soll. Und um den Kastenwagen auf seinen künftigen Job passend vorzubereiten, stehen dem Entscheider jetzt noch weitere Möglichkeiten offen.
E-Antrieb in drei Leistungsstufen
Abgerundet wird das Motorenprogramm durch den Elektromotor mit einem Drehmoment von 415 Newtonmeter, von dem vor zwei Jahren schon die Rede war. Jetzt, im Frühjahr 2025, wird er (in Kombination mit Heckantrieb) in drei Leistungsstufen mit 100 kW/136 PS, 160 kW/218 PS und 210 kW/285 PS für die Serienfertigung bereitgestellt.
Als Energiespeicher dient stets ein Akku mit einer Nettokapazität von 64 kWh, was für eine Reichweite von mindestens 300 km passen soll (gemäß WLTP und laut Hersteller). Ist ein Stopp an der Gleichstrom-Schnellladesäule erforderlich, soll der Energievorrat bei einem Ladestrom von max. 125 kW in knapp 40 Minuten bis zu 80 % aufgefrischt werden können.
Ein Allradantrieb ist für die E-Antriebe zum Marktstart noch nicht verfügbar. Konfigurieren lässt sich dieses Fahrwerk derzeit nur in Kombination mit einem Diesel, der ansonsten die Vorderräder antreibt.
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Bild: Thomas Dietrich
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VW Transporter startet anders
Wenn der Transporter T7 mit seinem zulässigen Gesamtgewicht von meist 3,2 t im Frühjahr in siebter Generation zu den VW-Händlern kommt, zeigt sich ein anderes Konzept, das Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) in der Kooperation mit Ford verfolgt: Auf den neuen kompakten Transporter haben Interessenten zwar Monate warten müssen, doch zum Marktstart sollen Kunden möglichst alle Variationen für das Nutzfahrzeug wählen können, um den von vielen liebevoll bezeichneten „Bulli“ bestmöglich für den Job auszustatten.
Hochdach nur beim Bulli
Konkret bedeutet dies allein für die Größe des Fahrzeugs, dass der Kastenwagen nicht nur mit flachem Dach und in zwei Längen bei einem Ladevolumen von 5,8 bzw. 6,8 m3 angeboten wird. Im Gegensatz zum Custom lässt sich beim VW-Transporter sowohl die Normallänge als auch die um 40 cm gestreckte Variante mit einem Hochdach kombinieren, sodass ein Frachtraumvolumen von max. 9 m3 gewählt werden kann. Das zulässige Gesamtgewicht kann hier sogar 3,35 t erreichen.
Gegenüber dem bisherigen VW T6.1 ist die Karosserie etwas großzügiger bemessen und die neue Transportergeneration kann zudem eine um 130 kg gesteigerte Zuladung bieten, erreicht aber in Kombination mit dem E-Antrieb aufgrund des Akkugewichtes nur eine max. Nutzlast von etwa 1 t, während ein Diesel den Topwert von 1,33 t möglich machen kann.
Zwei oder mehr Sitze
Serienmäßig verfügt das Cockpit über zwei Einzelsitze, doch findet sich in der Wunschausstattung auch eine Beifahrerdoppelsitzbank mit Stauraum unter den Sitzflächen. Reichen drei Sitze in der ersten Reihe nicht aus, lässt sich die Anzahl durch eine zweite Sitzreihe mit drei Plätzen in Kombination mit einer Trennwand und der teilverglasten Karosserie erweitern (Modellbezeichnung bei VWN: Transporter Plus, bei Ford: Doppelkabine Lkw, die Multicab bietet zwei zusätzliche Sitze und dafür mehr Frachtraum). Zudem kann sich der Kunde für den „Kombi“ als vollverglaste Variante entscheiden, der bei beiden Marken ebenfalls im Programm ist und bis zum Neunsitzer ausgebaut sein kann.
Preis für E-Antrieb deutlich höher
Anhand eines Online-Konfigurators lässt sich überblicken, welcher Einstiegspreis beim Kastenwagen mit Verbrenner bzw. E-Antrieb genannt wird. Während Ford für den einfachen Custom mit kleinstem Diesel netto 35.500 Euro angibt und der E-Custom mit netto 49.500 startet, listet VWN den Transporter T7 Kastenwagen mit Diesel ab 36.780 Euro und den e-Transporter Kasten ab 46.423 Euro (Stand: Ende Januar 2025, alle genannten Preise plus MwSt.).
An dieser Stelle muss nicht näher erwähnt werden, dass etliche Fahrassistenzsysteme bereits zur Serienausstattung zählen (müssen) oder gegen Aufpreis in der Wunschausstattung gelistet sind. Doch alltagstaugliche Extras wie ein Navi, beheizbare Sitze bzw. Frontscheibe oder eine wertige Vollverkleidung des Laderaums samt Flügeltüren statt Heckklappe sowie eine Anhängevorrichtung führen realistischerweise zu einem Aufpreis, der durchaus 10.000 Euro erreichen kann.
Innovative Fahrzeugeinrichtung mitdenken
Exklusiv für die Modelle von Volkswagen Nutzfahrzeuge hat Ausrüster Sortimo eine neuartige Laderaumausstattung konzipiert. Das Besondere: Mit der Fahrzeugbestellung lässt sich gleich auch die Voraussetzung für diese Regaleinrichtung im Laderaum ordern. Der Transporter T7 bekommt dazu werkseitig eine Bodenplatte eingelegt und es werden senkrechte Grundträger im Fahrzeug verankert, die den verschieden dimensionierten Regalelementen später seitlichen Halt bieten – Sortimo nennt dies den Space Frame.
Um den Bulli-Laderaum als Werkstatt oder für den Serviceeinsatz nutzen zu können, lassen sich modular entwickelte Regalelemente zwischen die vormontierten Grundträger setzen und werkzeuglos mit nur einem Click verbinden – Sortimo nennt dies daher das One-Click-System.
So kann man von der Werkzeugschublade bis zu Sortimentskästen Stammplätze für die unterschiedlichsten Utensilien zwischen den Grundträgern kombinieren. Und dies entweder dauerhaft oder durchaus auch nur zeitweise, weil die Konstellation bei Bedarf durch wenige Handgriffe auch in ein baugleiches anderes Fahrzeug wechseln könnte. (TD)