Nachhaltigkeit beginnt schon beim Produktionsprozess. Es gilt, bereits bei der Gestaltung und Entwicklung eines Produktes den gesamten Lebenszyklus zu betrachten. Aktuell funktionieren jedoch viele wirtschaftliche Prozesse nach dem „Take-Make-Waste“-Modell. Die Konsequenz: Ressourcen werden knapp, während sich das globale Abfallproblem verschärft. Grohe ist eine der Sanitärmarken, die sich seit Jahren schrittweise der Kreislaufwirtschaft annähern. Ein Meilenstein sind die ersten Produkte, die „Cradle to Cradle Certified“ sind (kurz: C2C). Drei Armaturen für Bad und Küche sowie ein Duschsystem haben den Produktstandard in Gold erreicht. Vor Kurzem wurde diese Produktpalette um Filter für das Wassersystem Grohe Blue und die Tempesta-Handbrause erweitert, die den Produktstandard Bronze erlangt haben.
Werkstoffe im Wertstoffkreislauf halten
Der C2C-Certified-Produktstandard ist die weltweit führende, wissenschaftlich fundierte und strenge Zertifizierung für die Entwicklung und Herstellung von sicheren, kreislauffähigen und verantwortungsvollen Materialien und Produkten. Das Besondere an diesem Standard ist, dass die Produkte mit der Absicht entworfen und hergestellt werden, ihre Bestandteile am Ende ihrer Lebensdauer zur Herstellung neuer Produkte zu verwenden. So wird der ressourcenintensive lineare Wertschöpfungsprozess in einen zirkulären Wertschöpfungsprozess umgewandelt. Die unabhängig getesteten und zertifizierten Certified-Produkte sind ein bedeutender Schritt in Richtung zirkuläre Wertschöpfung – und ein vielversprechendes Angebot für die gesamte Bauindustrie, langfristig ressourcenschonende Produktlösungen in Küchen und Bädern zu installieren.
Lange Betriebsdauer schont Ressourcen
Die Betriebsdauer spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle beim Thema Nachhaltigkeit. Denn: Je länger ein Produkt hält, desto weniger Rohstoffe müssen verbraucht werden. Produkte wie die von Grohe sind für eine lange Nutzung ausgelegt und werden anspruchsvollen Gebrauchstests unterzogen. Nach der Konstruktion und Gestaltung durch das Entwicklungs- und Designteam wird ein neues Produkt deshalb auf eine Lebensdauer von 15 Jahren getestet.
Transparenz über ökologischen Fußabdruck
Materialien und Produkte, die in Gebäuden verwertet werden, haben einen großen Einfluss auf den ökologischen Fußabdruck des Bauwerks. Da die Reduktion der Umweltauswirkungen von Gebäuden immer mehr an Bedeutung gewinnt, haben einige Staaten nationale Kohlenstoffgrenzwerte für den Lebenszyklus neuer oder öffentlicher Bauten festgelegt. Andere verlangen eine Kohlenstoffbilanz als Mindeststandard oder haben generell strengere Anforderungen für neue Bauprojekte erlassen.
Für die einheitliche Bewertung der Nachhaltigkeit eines Bauwerks sieht die Europäische Kommission sogenannte „Environmental Product Declarations“ (EPDs, übersetzt etwa: Umweltproduktdeklarationen) als geeignetes Mittel an. Das Ziel ist, mehr Transparenz über den ökologischen Fußabdruck von Produkten zu schaffen. Als laut eigener Aussage Branchenvorreiter hat Grohe EPDs für 18 Produktgruppen mit über 750 Einzelprodukten veröffentlicht. Diese umfassen Waschtisch- und Küchenarmaturen, Thermostate und Brausestangensets, Handbrausen, Installationssysteme und Betätigungsplatten. Diese Umweltdeklarationen sind oft ein Grundstein für Nachhaltigkeitszertifizierungen für Gebäude oder sogar eine Voraussetzung für neue Baugenehmigungen in vielen europäischen Städten.
Den eigenen CO2-Fußabdruck reduzieren
Ein weiterer positiver Effekt der EPDs: Durch die Erhebung und Validierung von EPD-relevanten Daten können langfristig zunehmend emissionsärmere Produktstrategien und eine kontinuierliche Verbesserung des eigenen CO2-Fußabdrucks umgesetzt werden. Bereits seit 2020 sind alle acht Lixil-Werke, in denen auch Grohe-Produkte hergestellt werden, CO2-neutral (das beinhaltet unter anderem auch Maßnahmen zur CO2-Kompensation).
Dazu gehören die Werke in Hemer, Lahr, Porta Westfalica (Deutschland), Albergaria (Portugal) und Klaeng (Thailand) sowie Jiangmen (China), Danang (Vietnam) und Monterrey (Mexiko). Auch die deutschen Logistikzentren sind seit 2020 klimaneutral. 2021 folgte die europäische Ausgangslogistik. Alle Werke und deutschen Distributionszentren haben auf erneuerbare Energien umgestellt, zum Beispiel durch den Einsatz von Blockheizkraftwerken und die Nutzung von Solartechnologie. So trägt die insgesamt rund 20.000 m² große Freiflächen-Photovoltaikanlage am Standort in Hemer gemeinsam mit dem vorhandenen Blockheizkraftwerk 20 Prozent zu einer eigenständigen Stromerzeugung am Standort bei. Darüber hinaus sorgt eine Aufbereitungsanlage in dem Werk für einen effizienteren Umgang mit der kostbaren Ressource Wasser.
Die gesammelten EPD-Daten zeigen CO2-Spitzen auf und können so das Unternehmen unterstützen, Emissionen weiter zu vermeiden und zu reduzieren und damit auch den Kompensationsanteil zu minimieren. Weitere Verbesserungspotenziale könnten beispielsweise in der Materialbeschaffung in größerer Nähe zum Werk oder der Stärkung von umweltfreundlichen Transporten liegen. Darüber hinaus tragen materialsparende Fertigungstechnologien wie der 3D-Druck zu einem schonenden Umgang mit Ressourcen bei.
Weniger Plastikmüll
Ebenso wichtig ist das Thema Plastikmüllreduktion: Mit der „Less Plastic Initiative“ beispielsweise trägt Grohe zur Bewältigung des globalen Plastikmüllproblems bei. Dazu gehört unter anderem das Wassersystem Grohe Blue, das Einwegplastikflaschen überflüssig macht. Der Hersteller hat sich zudem zum Ziel gesetzt, unnötiges Plastik aus Produktverpackungen zu eliminieren, und arbeitet mit dem „Social Business everwave“ zusammen. Als wichtigen Meilenstein auf dieser kontinuierlichen Reise kann er durch die Beseitigung von unnötigem Plastik in Produktverpackungen nun 37 Millionen Plastikteile pro Jahr einsparen.
So verwenden die Projektteams in den Werken neuartige Lösungen wie etwa Einlagen aus Faserform anstelle von expandiertem Polystyrol oder Folienverpackungen. Darüber hinaus wurden einige einfache, aber wirkungsvolle Änderungen vorgenommen. So dient beispielsweise ein Produktteil des Rapid-Installationssystems als Verpackung für andere lose Teile. Diese kleine Verbesserung hat eine große Wirkung: 26 t Polybeutel werden pro Jahr eingespart.
Eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie trägt in vielen Bereichen dazu bei, den ökologischen Fußabdruck eines Unternehmens zu reduzieren. Dabei können auch kleine Maßnahmen bereits eine erhebliche Wirkung erzielen. Nachhaltigkeit bezieht sich nicht nur auf die reine Produktion, sondern kann eine Reihe an unterschiedlichen Handlungsfeldern umfassen – von Lieferketten über Prozesse und Produkte bis hin zur Unterstützung von gemeinnützigen und ökologisch wertvollen Projekten.
green.grohe.com