Um auf absehbare Zeit wettbewerbsfähig zu bleiben, gilt es für die SHK-Betriebe, die Wertschöpfungskette vom Angebot über die Planung, die Installation bis hin zu Wartungsarbeiten weitestgehend digital zu unterstützen. Zwar ist für etliche Unternehmer das Faxgerät noch immer ein für betriebliche Abläufe unentbehrliches Kommunikationsmittel, doch die Prozesse hin zum papierlosen Office zeichnen sich immer deutlicher ab. Um diesen Trend zu fördern, sogar zu forcieren, hat der ZVSHK vor einem Jahr begonnen, eine Plattform für alle Herstellerdaten zu entwickeln. Seit dem Frühjahr 2018 ist dieser Datenservice für das SHK-Handwerk nutzbar. Unter www.open-datapool.de können die Handwerksbetriebe qualitätsgeprüfte Herstellerdaten zur Übernahme in die eigene kaufmännische Software abrufen.
Erstmalig werden auf einer Plattform zwei- wie dreistufige Produktdaten gebündelt und für die Nutzung in der elektronischen Auftragsverarbeitung zur Verfügung gestellt. Das Ziel: Es entsteht eine offene Datenwelt für Handwerker, Planer und Architekten, damit man in der Haus- und Gebäudetechnik gewerkeübergreifend planen und bauen kann. Dabei lassen sich die einzelnen Wertschöpfungsstufen mit den dafür relevanten aktuellen Produktdaten unterstützen.
Open Datapool zeigt sich hier keineswegs als Insellösung in der Datenverarbeitung, sondern wird zukünftig ein wichtiger Baustein des immer bedeutsameren BIM-Prozesses sein. Building Information Modeling (BIM) bezeichnet eine Methode, Bauwerke anhand eines digitalen Gebäudemodells über den gesamten Lebenszyklus mit allen relevanten Informationen abzubilden.
Größter Anbieter von Plandaten
Gegenwärtig können insbesondere Badplandaten und VDI-3805-Daten (zum Austausch von Produktdaten in der technischen Gebäudeausrüstung) heruntergeladen werden. Mit über 150 Datensätzen ist Open Datapool bereits der größte Anbieter von Plandaten. Neben den Badplandaten sind auch folgende Datenarten verfügbar: Stammdaten, Ausschreibungsdaten, Bilder, Montage- und Pflegeanleitungen, Maßzeichnungen sowie Sicherheitsdatenblätter. Für die Fachkompetenz im Handwerksbetrieb bringt die Digitalisierung auf diesem Weg erheblichen Nutzen, der sich nachstehend auf einen Blick zusammenfassen lässt:
- qualitätsgeprüfte Daten nach aktuellen Standards der SHK-Branche
- Zeitersparnis bei der Suche nach Produktinformationen
- Bündelung von zwei- und dreistufigen Herstellerdaten auf einer Plattform
- jederzeit aktuelle Daten
- einfache Recherche.
Bereits über eine Million Artikeldaten
Wenige Monate nach dem Start der Datenplattform zeichnet sich bereits eine erfolgreiche Zwischenbilanz ab. Im Sommer 2018 sind über 150 Hersteller auf dieser Plattform gelistet und es befinden sich schon jetzt über eine Million Artikeldaten im Portal – mit steigender Tendenz. Der organisierte SHK-Innungsbetrieb findet den Zugang zur neuen Datenwelt über open-datapool.de und meldet sich dort mit seinem vertrauten Innungszugang an. Nach dem Log-in sind die bereits gelisteten Hersteller im Portal verfügbar und man kann in Open Datapool recherchieren, auswählen und Daten herunterladen. Sobald neue Daten zur Verfügung stehen, bekommt man eine entsprechende Benachrichtigung, sodass sich auch dieser Neuzugang in die eigene Handwerkersoftware übernehmen lässt.
Zur Individualisierung und Automatisierung des Datenbedarfs kann der Fachbetrieb den Downloadmanager LocalSync nutzen, der kostenfrei bereitgestellt wird. Die Nutzeroberfläche, das LocalSync Cockpit, informiert jederzeit über den Stand der Downloads und die Aktualität der Daten.
LocalSync unterstützt dabei, die gewünschten Open-Datapool-Dateien herunterzuladen. In den Einstellungen kann der Nutzer festlegen, von welchem Hersteller welche Dateitypen bereitstehen sollen (z. B. Datanorm, Badplandaten, Bilddaten, siehe Abbildung). Ebenso lässt sich der Aktualisierungszeitraum festlegen. Bei umfangreichen Dateien oder wenn der Fachbetrieb über keine schnelle Datenverbindung verfügt, bietet sich an, den Download außerhalb der Arbeitszeiten zu starten. Ein erneuter Log-in für diesen Service ist nicht erforderlich. Die weitere Verarbeitung, z. B. der Import in die Handwerkersoftware, kann dann automatisiert erfolgen. Um auf dem Laufenden zu bleiben, abonniert der Nutzer im SHK-Betrieb am besten den Newsletter von Open Datapool.
Last but not least sei an dieser Stelle auf den Kongress „Herausforderungen der Digitalisierung für das SHK-Handwerk“ hingewiesen, der am 17. September 2018 im Microsoft Atrium Berlin stattfindet. Im Mittelpunkt der etwa zehn Programmpunkte steht, wie die Fachbetriebe ihre Wertschöpfungskette durch Digitalisierungsinstrumente optimieren können. Einzelheiten dazu und die Möglichkeit der Anmeldung finden sich auf www.zvshk.de (im Suchfeld den Quicklink QL16117059 eingeben).
TIPP
Auf einen Blick
Für Plandaten in der Haus- und Gebäudetechnik etabliert sich Open Datapool zum wichtigen Portal. Hersteller bieten qualitativ hochwertige Daten für den SHK-Betrieb, damit selbst einzelne Wertschöpfungsstufen mit den dafür relevanten aktuellen Produktdaten unterstützt werden können.