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Platz im Raum

Inhalt

Die Stadt Delmenhorst hat eine neue Kindertagesstätte errichtet. Das Gebäude umfasst rund 4150 m³ umbauten Raum in eingeschossiger Bauweise. Der energetische Standard gemäß EnEV 2014 wurde durch die Verwendung höherer Dämmstärken an den Außenbauteilen (Dach, Wand, Fußboden) unterschritten. Für die Beheizung hat sich das Planungsteam der Stadt (Fachdienst Architektur und Technik) für eine Gas-Brennwertheizung (EcoTherm Plus WGB von Brötje) mit 50 kW Nennwärmeleistung entschieden. Die Anlage versorgt in Delmenhorst fünf Heizkreise: Deckenstrahlplatten Kindergarten, Heizkörper Kindergarten, Deckenstrahlplatten Kinderkrippe, Heizkörper Kinderkrippe sowie Deckenstrahlplatten Mehrzweckraum. Zwei getrennt arbeitende Lüftungsanlagen stellen zudem den regelmäßigen Luftaustausch sicher.

Insgesamt elf verschieden große Räume haben Deckenstrahlplatten erhalten. Es handelte sich um die Heiz-Kühlelemente HKE-EL (in RAL 9016 verkehrsweiß) von Best. Dabei galt es, das Rastermaß von 625 mm zu berücksichtigen. Die Länge und Breite der einzelnen Elemente bzw. der mehrteiligen Bänder orientierte sich an diesem Maß, die exakte Festlegung der Abmessungen erfolgte nach Auftragserteilung und in Abstimmung mit dem Gewerk Trockenbau.

Sicherheit bei der Aufhängung

Für die HKE-EL wurde ein Betriebsdruck von maximal 10 bar, eine Vorlauftemperatur von 55 °C und eine Rücklauftemperatur von 45 °C angesetzt. Die spezifische Wärmeleistung beträgt 280 W/m². Als Raumempfindungstemperatur werden 20 °C angegeben. Dies gelingt durch die Strahlungswärme, die zu einer angenehmen Temperatur in der Umgebung führt. Zudem ließen sich die wärmeabgebenden Flächen bedarfsgerecht anordnen, sodass eine hohe Behaglichkeit erreicht wird. Für die Kindertagesstätte spielte außerdem eine Rolle, dass kaum Staub und Keime aufgewirbelt werden.

Die Aufhängestege, üblicherweise zwei pro Element mit jeweils zwei Aufhängepunkten, wurden nach der Vorgabe der Planer angeordnet. Als Befestigungsuntergrund wurden Porenbetonplatten mit einer Dichte von 550 kg/m³ vorausgesetzt, die Abhanghöhe sollte zwischen 250 und 500 mm liegen. Weitere Bauteile wie Lampen oder Rauchmelder wurden in die Rasterdecke integriert. Somit entfiel der Aufwand, bauseits Öffnungen in den HKE an sich herstellen zu müssen.

Besonderheiten bei der Montage

Der Einbau der Deckenstrahlplatten in die Rasterdecke bedingte eine enge Abstimmung mit dem Trockenbauer. Dieser erstellte zunächst die Unterkonstruktion, ehe die Elemente eingelegt wurden. Dabei kam PE-Vorlegeband zum Einsatz, um die Platten schalltechnisch von der Konstruktion zu entkoppeln. Das geringe Gewicht der Heizelemente ermöglicht ein direktes Einlegen in die Trockenbau-Unterkonstruktion ohne aufwendige Abhängungen zur Decke. Zur Sicherheit wurden jedoch für jedes Heizelement einfache Lochbandbefestigungen in der Decke verankert. Die 70°-Aufkantung erleichterte das Einpassen in die Trockenbaudecke.

Sonderlösung für den Dehnungsausgleich

Zur Verbindung von Teillängen setzte man Sonderpressfittings von 15 mm ein. Diese Spezialschiebemuffe aus Kupfer bewirkt den Dehnungsausgleich zwischen den Elementen. Jedes Heizband erhielt einen Sammler bzw. Verteiler als Zusammenführung der einzelnen Rohre. Von diesem Sammelübergang erfolgte die weitergehende Verrohrung. Insgesamt 84,70 m² HKE-EL wurden installiert, verteilt auf 35 Bänder mit unterschiedlichen Längen. Durch die Möglichkeit, Einzelplatten stufenlos mit bis zu 3 m Baulänge zu fertigen, konnte die Anpassung an die Rasterdecke wie geplant erfolgen.

Raumthermostate in jedem mit den Elementen ausgestatteten Raum der Kindertagesstätte ermöglichen eine individuelle Einstellung der Raumlufttemperatur durch die Mitarbeiter. Eine Kühlung im Sommerbetrieb wurde allerdings nicht berücksichtigt. Den Nutzungszeiten entsprechend können für jeden der fünf Regelkreise die Heiz- und Absenkzeiten sowie weitere Parameter an den Heizungsreglern eingestellt werden. Die einzelnen Paneele der Deckenstrahlplatten haben keine Entlüftungsmöglichkeit, auf eine definierte Leitungsführung zu einem Anlagenhochpunkt (Entlüftungstopf) war daher zu achten. Die HKE-EL sind wartungsfrei.

Die Gewährleistungsdauer der Installation in der Kindertagesstätte in Delmenhorst beträgt übrigens vier Jahre. Um das einzuhalten, wurde mit der ausführenden Heizungsbaufirma Skibba ein langfristiger Wartungsvertrag abgeschlossen.

Info

Heiz-Kühl-Elemente in Bildungseinrichtungen

Deckenstrahlplatten eignen sich für Kindertagesstätten und andere Bildungseinrichtungen wie Schulen, wenn folgende Bedingungen gefordert sind:

  • Freie Raumgestaltung
  • Höhere Sicherheit und Verhinderung von Vandalismus
  • Kaum Staubaufwirbelung
  • Bessere Hygiene
  • Leichte Reinigung der Bodenflächen
  • Schalldämpfung (bei gelochter Ausführung)

Tipp

Gute Raumakustik inklusive

Neben der Wärmeleistung lässt sich auch eine gute Raumakustik umsetzen: Um die gewünschte Schallabsorption zu erlangen, wurden die Deckenstrahlplatten HKE-EL von Best in der Akustikausführung gewählt. Dazu werden die Aluminiumbleche gelocht. Auf den Strahlblechen werden die in Wärmeprofile aus Alu-Strangguss verpressten Kupferrohre verklebt. Darauf wird werksseitig eine 40 mm starke Dämmung aus Mineralfasermatten eingelegt, luftdicht und rieselsicher in transparenter Folie eingeschweißt. Zur Fixierung sind die Elemente aufgekantet – 60 mm nach oben und 20 mm nach innen, wobei an den Kanten zu den Haupttrageschienen eine 70°- statt einer 90°-Aufkantung gewählt wurde. Der bewertete Schallabsorptionsgrad entspricht der Klasse A.