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Keine Angst vor dem Aufbruch

Inhalt

Fakt ist: Digitale Zusammenarbeit beschleunigt Entscheidungen und spart Zeit und Geld. Wenn Sie zusätzlich Daten und Dokumente digital und zentral mithilfe von Cloud-Diensten speichern, vereinfachen Sie sowohl Abläufe als auch die Kommunikation mit und zwischen Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern. So könnten Sie auch digitale Kooperationen mit anderen Unternehmen organisieren und schaffen echte Synergieeffekte.

Sie sollten sich außerdem mit der Analyse und Auswertung von Daten beschäftigen. An dieser Stelle beziehe ich mich nicht auf Ihre Steuerunterlagen, sondern eher auf aktuelle Marktinformationen, das Verhalten Ihrer Kunden, variierende Beschaffungskosten und aktuelle Trends oder Entwicklungen. Mit den entsprechenden Online-Werkzeugen versetzen Sie sich relativ einfach in die Lage, schnell und faktenbasiert die richtigen bzw. besseren Entscheidungen zu treffen.

Altes geht – Neues kommt

Digitalisierung heißt auch, bestehende Arbeitsabläufe durch neue, agile und effizientere Prozesse zu ersetzen. Das hat nicht zuletzt auch für die Entwicklung einer ganzheitlichen Digitalstrategie Gültigkeit. Deshalb sollten Sie das bei Ihnen im Haus vorhandene oder soll ich sagen: versteckte Digitalisierungs-Know-how aktivieren. Aber wie? Organisieren Sie einfach regelmäßige Mitarbeitertreffen. Bei diesen Gelegenheiten können Sie nicht nur in den Köpfen Ihrer Mitarbeiter „spazieren gehen“. Sie haben bei diesen Gesprächsrunden auch die Chance, schnell umsetzbare „Digitalisierungsfelder“ zu identifizieren.

Schauen Sie anderen Unternehmen über die Schulter. Über die Recherche von guten Praxisbeispielen können Sie von deren Ideen und Erfahrungen profitieren. Fragen Sie dazu auch in Ihrer Handwerkskammer bzw. Fachverbänden nach und sprechen Sie mit Kollegen.

Umsetzung planen

Wie bei allem braucht es auch bei der Digitalisierung einen Plan. Nur dann bekommen die daran Beteiligten eine Vorstellung davon, wohin die Reise überhaupt gehen soll. Sie sollten sich über den digitalen Istzustand Ihres Betriebs im Klaren sein. Um diesen herauszufinden, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Dazu gehören Audits, individuelle Workshops oder onlinebasierte Reifegradchecks. Sie entscheiden, was Ihnen am besten liegt. Im Übrigen macht diese Herangehensweise auch Sinn, falls Sie sich bereits auf Ihrer digitalen Reise befinden.

Ich empfehle Ihnen, regelmäßig „Zwischenrevisionen“ durchzuführen. Diese sind ein probates Mittel, Fortschritte und Erfolge zu messen und zu dokumentieren. Sie können so auch erkennen, bei welchen Maßnahmen und Aktivitäten Sie Prioritäten setzen bzw. nachsteuern müssen.

Gezielt verändern

Ein wichtiger Punkt, auf den Sie bei der Digitalisierung Ihres Betriebs achten sollten: Ziehen Sie, am besten ab sofort, digitale Arbeitsweisen den traditionellen (papierbasierten) Systemen vor. In dieser Ausgabe stellt die SBZ mit dem SHK-Fachunternehmer Thomas Koch ab Seite 10 einen Betrieb vor, der schon annähernd papierlos aufgestellt ist.

Ferner sollten Sie alle Betriebsabläufe auf Schlüssigkeit und Effizienz überprüfen, wo nötig schnellstmöglich verändern, neu einführen – oder eliminieren. Das heißt konkret: die Organisation vereinfachen, indem Sie zum Beispiel digitale Ordnungssysteme einführen. Greifen Sie bei Bedarf auf das Know-how und die Angebote externer Experten zu. Das macht insbesondere bei der Implementierung von neuen Technologien Sinn. Schöner Nebeneffekt: Das Risiko sogenannter Versuch-und-Irrtum-Erfahrungen sollte Ihnen so erspart bleiben.

Fazit

Verbinden Sie Ihr Unternehmen in einer für alle Beteiligten beherrschbaren Geschwindigkeit mit der digitalen Welt. Benennen Sie die dafür aus Ihrer Sicht wichtigsten Bereiche, und zwar in der Reihenfolge, in der diese digitalisiert werden sollen. Ganz wichtig: Stellen Sie dafür nicht die vorhandenen Kompetenzen infrage, sondern erweitern Sie diese Basis mit neuen, digitalen Denk- und Arbeitsweisen.

SBZ-TIPP

Digitale Themen anpacken!

Das nächste Forum Handwerk Digital findet statt am Donnerstag, 9. November, in Stuttgart. Veranstaltungsort ist das „Theo 2“ in Stuttgart-Mitte. Die eintägige Neuauflage der Kooperationsveranstaltung der Handwerker-Fachzeitschrift SBZ und der Großhandelsgruppe Richter & Frenzel verbindet theoretische Elemente mit praktischen Ansätzen. Am Vormittag der Veranstaltung erläutern Impulsreferate Grundsätzliches, am Nachmittag zeigt eine Workshop-Reihe ganz konkret, wo sich im Betriebsalltag lohnenswerte Ansätze zur Umsetzung befinden.

Das Ziel: Wer die Veranstaltung besucht, soll nicht nur inspirierende Vorträge hören, sondern „frisch Gelerntes“ mit in den Arbeitsalltag nehmen. Ganz nach dem Motto: Wir benennen aktuelle Themen und zeigen, wie man sie anpackt! Die Themen:

Mit mobilen Anwendungen mehr erreichen

Der digitale Mitarbeiter – effizienter arbeiten und Kosten sparen

Dokumente rechtssicher ablegen und Kundenkontakte managen

Das digitale Büro – Bedeutung, Bedingungen und Umsetzung

Bühne frei für Ihren Handwerksbetrieb im Internet

Das digitale Marketing – so funktionieren Facebook, Google und Co.

Geld verdienen mit Smart-Home-Systemen

Das Geschäft mit digitalen Produkten – was Handwerksbetriebe dafür wissen sollten und tun können

Beginn ist am 9. November um 9.30 Uhr, das Ende ist voraussichtlich gegen 17 Uhr.

www.forum-handwerk-digital.de

Info

Neun Ratschläge für den erfolgreichen Wandel

  • Legen Sie für die erfolgreiche Digitalisierung Ihres Betriebs traditionelle Denk- und Arbeitsweisen ad acta.
  • Verbinden Sie die Kernkompetenzen Ihres eigenen Geschäfts mit neuen digitalen Services. Ihre Kunden werden es Ihnen danken.
  • Schaffen Sie in Ihrem Betrieb ein digitales Innovationsklima, in dem Sie und Ihre Mitarbeiter untereinander aber auch mit (externen) IT-Spezialisten über die Weiterentwicklung von Produkten, Angeboten, Kundenerlebnissen sprechen können.
  • Sammeln Sie für Ihr Geschäft relevantes internes und externes Digitalisierungswissen in einem zentralen Pool und stellen diesen Ihren Mitarbeitern orts- und zeitunabhängig zur Verfügung.
  • Planen Sie jede Digitalisierungsmaßnahme gut und im Voraus. Definieren Sie klare Ziele, deren Erreichung Sie in regelmäßigen Intervallen überprüfen.
  • Verschaffen Sie sich ein Bild über den digitalen Reifegrad Ihres Betriebs via entsprechenden Analysewerkzeugen und/oder in Gesprächen mit Experten.
  • Üben Sie sich in Geduld und geben Sie Ihren angestoßenen Veränderungsprozessen die Chance, sich in der Praxis zu bewähren.
  • Stellen Sie einen Zeitplan auf, in dem Sie zu Ende gedachte und im Detail geplante Digitalisierungsschritte in Abhängigkeit ihrer Bedeutung und Auswirkung für Ihr Geschäft fest terminieren.
  • Überprüfen Sie Ihre Digitalstrategie und den Umsetzungsverlauf in regelmäßigen Abständen auf Sinn und Unsinn. So sind Sie in der Lage, Fehlentwicklungen zu erkennen und Kurskorrekturen vorzunehmen.
  • Autor

    Andreas R. Fischer ist Geschäftsführer der G+F Verlags- und Beratungs-GmbH. Als Vordenker und Umsetzer hilft er Unternehmen, unabhängig von Branche und Größe, vom digitalen Wandel zu profitieren. Der Initiator der Wissens- und Serviceplattform www.digitalisierung-praktisch-gestalten.de engagiert sich zudem als Autor und Moderator. Twitter: @business_ticker www.gf-mittelstandsexperten.de