Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Mindestanforderungen für Fachhandwerksbetriebe

Abläufe im Unternehmen verändern sich, Kundenanforderungen werden immer individueller und der Druck, noch produktiver zu werden, steigt kontinuierlich. Diesen Faktoren Rechnung zu tragen erfordert die Vernetzung „von allem mit jedem“. Gemeint sind hier digitale Werkzeuge wie z. B. Smartphone, Tablets, Notebooks oder Services aus der Cloud. Also, die Digitalisierung ist da und sie wird auch nicht mehr verschwinden. Deshalb macht es für jeden Inhaber, Meister bzw. Entscheidungsträger Sinn, sich mit folgenden Aspekten bzw. Anforderungen zu beschäftigen!

Umsetzung des Wandels nicht delegieren

Was folgt einer guten Erkenntnis? Die Frage nach der Umsetzung. Also: Checken, (über)prüfen oder analysieren Sie als erstes, wie es um den sogenannten digitalen Reifegrad Ihres Unternehmens bestellt ist. Z. B. stellt Richter+Frenzel zum Forum Handwerk Digital einen Online-Check zur Verfügung, der Ihnen hierbei hilft. Mit diesem Check können Sie ein „Gefühl“ dafür entwickeln, wo Sie in Sachen Digitalisierung gerade stehen. Der Aufwand ist mit rund 15 bis 20 Minuten überschaubar, der Nutzen ist aufgrund der umfänglichen Auswertung hoch. Natürlich lässt sich der Reifegrad Ihres Betriebs auch durch Analyse und Gespräche ermitteln. In der Regel braucht es dazu aber externe Unterstützung.

In einem nächsten Schritt ist es möglicherweise sinnvoll, eine „Arbeitsgruppe“, bestehend aus motivierten Mitarbeitern, ins Leben zu rufen, die bereit sind, gemeinsam einen „digitalen Fahrplan“ zu entwickeln. Ob dies mit Unterstützung von außen geschehen soll, hängt sicherlich auch von der Qualifikation und Innovationsfähigkeit der „Arbeitsgruppe“ ab. In jedem Fall sind hier frische Ideen, Kreativität und Wissen die Wirkungsbeschleuniger, die es braucht, um Worten Taten folgen zu lassen.

Apropos digitalen Fahrplan entwickeln! Man konzentriert sich zunächst auf die Bereiche im Betrieb, die den größten Handlungsbedarf haben. Die meisten Transformationsprozesse beginnen mit der Kundenbetrachtung. Dann wird der Fokus auf die Arbeitsabläufe und Mitarbeiter gelegt. Die „Überarbeitung“ bestehender Geschäftsmodelle bzw. die Entwicklung ganz neuer Geschäftsfelder entsteht häufig intuitiv. Egal, wo man beginnt – es ist sehr wichtig, sich nicht zu verzetteln und beispielsweise durch eine zu weit gefasste Strategie die eigentlich dynamische Entwicklung der digitalen Transformation im Keim zu ersticken.

Bewusstsein für neue Anforderungen entwickeln

Kunden verfügen über ein „Machtmittel“ namens Internet! Waren gestern Kontaktpunkte das Telefon, die E-Mail-Adresse oder das Erstgespräch im Betrieb, wollen immer mehr Kunden den schnellen „Klick“ – am besten mit noch schnellerer Rückmeldung von Ihnen. Was wird heute konkret erwartet? Eine personalisierte, inhaltlich aktuelle Website, die für mobile Endgeräte optimiert ist. Ferner stehen digitale Kontakte über die sozialen Medien hoch im Kurs. Welche die für Sie am geeignetsten sind, hängt vom Budget und den personellen Ressourcen ab. Dass Sie mit der digitalen Dokumentation Ihres Auftrags und der papierlosen Rechnungsstellung beim Kunden punkten, dürfte außer Frage stehen.

Kunden entwickeln aufgrund der Transparenz, sprich der vielfältigen Recherche- und Informationsmöglichkeiten des Internets, immer mehr ein sozusagen „digitales Bauchgefühl“ dafür, wer „ihr“ Handwerker sein könnte. Stichwort Augenhöhe – Gleiches und Gleiches gesellt sich gerne! Deshalb sind die digitalen Gepflogenheiten und die damit einhergehenden Erwartungen Ihrer Kunden ein ernstzunehmender Wettbewerbsfaktor den Sie bitte nicht (mehr) außer Acht lassen sollten.

In internetbasierte Technologien investieren

Ohne Zweifel kann die Digitalisierung jedem Unternehmen helfen, Wertschöpfung in größerem Maßstab zu denken. Unabhängig von seiner Größe. Das hängt allerdings davon ab, inwieweit Sie innovative digitale Technologien mit Ihren traditionell gewachsenen Fähigkeiten verbinden.

Im Prinzip ist es nicht sehr schwierig, ein Konzept zu entwickeln, damit klassische Arbeitsabläufe digital optimiert und weiterentwickelt werden können. Zum Beispiel, in dem ein Erstangebot für eine Badrenovierung und Neuausstattung aufgrund von elektronisch erfasster Daten bereits vor Ort beim Kunden erstellt, ausgedruckt und präsentiert wird – und nicht erst Tage später im Briefkasten liegt. Wer dann gleichzeitig noch eine 3D-Simulation anbieten kann, die das fertige Ergebnis anschaulich macht, dürfte sich einen psychologischen und weiteren zeitlichen Vorsprung vor möglichen Wettbewerbern verschafft haben.

In der Cloud stehen heute bereits viele Geschäftsanwendungen als „Pay-as-you-go“-Services (Abrechnung nur nach Verbrauch) über das Internet bereit. Die Nutzung erfolgt über mobile Apps. Mit diesen kann man sofort und ohne komplexe Installationsprozesse arbeiten. Dazu braucht es ein Tablet oder Smartphone und ein wenig Bandbreite. Falls Zweifel bestehen, ob das Rechenzentrum eines Cloud-Anbieters den eigenen Anforderungen an die Sicherheit von Daten und Know-how entspricht: Diese Bedenken sind unbegründet, wenn man sich mit einem bewährten, professionellen Dienstleister zusammentut und die Aufgaben, Kosten, Verfahren zu Verfügbarkeit, Datenverarbeitung, Datenspeicherung, Datenschutz, Datensicherheit sowie die Datenherausgabe bei Vertragsende vertraglich festlegt.

Fazit: Den eigenen Weg finden

Cloud-Dienstleister nutzen modernste Technologien sowohl für den Betrieb als auch für den Schutz ihrer Infrastrukturen, Anwendungen, Kundendaten und Verbindungen. Und sie erheben in der Regel den Anspruch, dass ihre IT zu 99,99 % verfügbar ist. Ein Wert, den eine „normale“ Unternehmens-IT nicht erreicht. Es gibt für die Digitalisierung keine „Patentrezepte“, die man zu gegebener Zeit anwendet. Jedes Handwerksunternehmen wird seinen spezifischen Weg „finden“ müssen. Und damit gilt es sich schlicht und ergreifend auseinanderzusetzen. Zunächst im Kopf. Dann checkt man, wo man steht. Dann bewertet man die vorherrschende Situation. Dann geht‘s los.

Info

Die Reifeprüfung

Richter+Frenzel stellt zum Forum Handwerk Digital einen Reifegrad-Check zur Verfügung. Er hilft, ein Gefühl dafür entwickeln, wo Handwerksbetriebe in Sachen Digitalisierung gerade stehen. Der Aufwand ist mit rund 15 bis 20 Minuten überschaubar, der Nutzen hoch.

www.forum-handwerk-digital.de

Autor

Andreas R. Fischer ist seit über 20 Jahren Geschäftsführer der G+F Verlags- und Beratungs GmbH. Der Vordenker und Umsetzer hilft Unternehmen, vom digitalen Wandel zu profitieren. Auf Twitter kann man ihm unter @business_ticker folgen. Er ist Initiator der Wissens- und Serviceplattform www.digitalize-your-business.de. info@gf-vb.de www.gf-mittelstandsexperten.de