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War es richtig, vor ISH-Beginn über Aussteller-Absagen zu berichten?

Inhalt

Pro

Only bad news are good news – nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten! Dieser in der Medienszene berühmte Ausspruch hat sich mal wieder bewahrheitet. Denn sensationellen oder auch nur überraschenden Meldungen mit negativer Note wohnt eine starke Zugkraft inne. Diese Erfahrung durfte die ISH 2023 machen. Über mangelnde Aufmerksamkeit im Vorfeld konnte sich die Leitmesse der SHK-Branche wahrlich nicht beklagen. Potenzielle Aussteller vermeldeten ihre Messeabsagen im Wochentakt, darunter einige Publikumszugpferde und bekannte deutsche Markenhersteller. Viele SHK-Fachmedien nahmen diese Vorlagen dankbar auf und verbreiteten die Nicht-Beteiligung gedruckt und online. Das allerdings in einer Phase, in der die Messe Frankfurt allein aufgrund der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen schon genug zu kämpfen hatte. Im Sinne der journalistischen Chronistenpflicht aber haben meine Kollegen bzw. Konkurrenten der anderen Fachtitel da durchaus vertretbar gehandelt. Schließlich sprechen wir hier von einer „auferlegten oder freiwillig übernommenen Aufgabe, über ein Geschehen wahrheitsgemäße, vollständige Angaben zu liefern. Dazu zählt eben auch, zu fehlenden Ausstellern zu informieren. Alle Fakten gehören auf den Tisch, nicht unter den Teppich. Im Blick zurück könnte man sogar behaupten, der Hype um die Absagen hat seinen Teil zum überraschenden Publikumserfolg der ISH 2023 beigetragen. Für die SBZ gilt: Wir
werden Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, ab der nächsten gedruckten Ausgabe viele ISH-Neuheiten vorstellen.


Kontra

Leider macht es in unserer Branche (wie in der gesamten Gesellschaft) immer mehr Schule, negative Entwicklungen lauthals in die Welt zu posaunen und sich am entstehenden Hype und der damit verbundenen Verunsicherung zu erfreuen. Vielleicht handelten einige ISH-Absager auch nach der Devise, der Messe einen Denkzettel zu verpassen, weil man sich über das eine oder andere geärgert hat oder mit den Rahmenbedingungen unzufrieden ist. Verfolgt man die Branchenpresse des vergangenen halben Jahres aufmerksam, so reihen sich einige Publikationen in die Phalanx der Negativberichterstatter ein (wohltuende Ausnahme: die SBZ). Anstatt über diejenigen Aussteller zu schreiben oder medial in anderer Form zu berichten, die der ISH die Treue gehalten haben, wurde über Wochen hinweg genüsslich jede Absage ausgewalzt. Das halte ich in der Form für unangebracht. Wir müssen uns in der deutschen SHK-Branche nicht wundern, wenn wir von außen – auch von der Politik – kritisch beäugt werden, weil wir uns selber mit solchen Negativschlagzeilen das Leben schwermachen. Natürlich hat jede Leserin und jeder Leser das Recht, umfassend, d. h. auch mit echten Ausstellerzahlen und -namen versorgt zu werden. Aus meiner Sicht wäre es aber besser gewesen, wenn man die treuen und langjährigen Kunden der Messegesellschaften im Vorfeld medial mehr unterstützt hätte. Aber sei’s drum. Letztlich zählt die Treue der erschienenen Aussteller und die ISH 2023 kann jetzt nach Messeschluss eindeutig als Erfolg verbucht werden!

Dr. Wolfgang Schwarz Hauptgeschäftsführer Fachverband SHK Bayern

Bild: StMWi

Dr. Wolfgang Schwarz Hauptgeschäftsführer Fachverband SHK Bayern

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