Der Fachverband SHK Bayern hat seinen 2. Bayerischen Online-SHK-Kongress online abgehalten – mit Erfolg. Laut Mitteilung habe man mehr Teilnehmer und hervorragend präsentierte Inhalte verzeichnen können, heißt es aus München. Landesinnungsmeister Erich Schulz eröffnete im in der Geschäftsstelle eingerichteten „Fernsehstudio“ die Veranstaltung. Er sprach u.a. die negativen Auswirkungen der Mehrwertsteuerabsenkung im 2. Halbjahr 2020 an und erwähnte eine „noch nie dagewesene anstrengende Endrallye“, durch die SHK-Handwerker durch überproportional gestiegene Kosten unter anderem durch höhere EDV-Kosten und eine kompliziertere Rechnungsstellung belastet werden. Er hob weiterhin hervor, dass sich die bayerischen SHK-/OL-Innungsfachbetriebe in der Corona-Pandemie hauptsächlich in den Informationskanälen des Fachverbands SHK Bayern informiert hätten. Auch die konkreten Hilfestellungen wie zum Beispiel die Bereitstellung von Desinfektionsmitteln und das Angebot von Corona-Schnelltests, bei denen die Förderungsgesellschaft SHK-Bayern ein absoluter Vorreiter seit Ende Februar 2021 sei, hob er als beispielhaft hervor.
Weiter führte er aus, dass ihm die IFH/Intherm 2022 sehr am Herzen liegen würde. Die ausschließlich digital durchgeführte ISH 2021 habe gezeigt, dass der Nutzen einer Präsenzmesse durch nichts übertroffen werden könne. Handwerker bräuchten die persönliche Nähe zu den Stand-Mannschaften der Aussteller sowie ihren Kollegen vor Ort.
Kritisch ging er mit der Umwelt- bzw. CO2-Politik der Bundesregierung ins Gericht. Aus seiner Sicht sei es unabdingbar, die Wärmewende, d.h. den Austausch von alten Heizungsanlagen durch moderne Wärmeerzeuger zu forcieren, welches die einzig richtige Handlungsalternative sei. Wörtlich fügte er hinzu: „Die Elektromobilisierung wird uns kurz- und mittelfristig nicht voranbringen. Das ist allein anhand der kritischen CO2--Bilanz der Batterieproduktion völlig offensichtlich. Umso mehr, weil die regenerative Stromerzeugung an ihre Grenzen gerät.“
Im Anschluss referierten Kai-Uwe Schuhmann und Dr. Paschalis Grammenoudis (beide DVGW) über Erdgas-Wasserstoffgemische als Energieträger der Zukunft in der Gebäudetechnik. Danach sprach Martin Goppel, Vorstand des Instituts für Digitalkunde e.V., über das Thema „Wie schütze ich meinen Handwerksbetrieb digital – Cybersecurity im SHK-Handwerk“. Mit der digitalen Gesellenprüfung und ihrer Durchführbarkeit in der Zukunft beschäftigte sich Daniel Möbs, vom IQuL GmbH Institut für Qualitätsmanagement in der universitären Lehre. Professor Dr.-Ing. Bernd Oschatz vom Institut für technische Gebäudeausrüstung, Dresden, bot interessante Einblicke in die Auswirkungen des Gebäude-Energiegesetzes (GEG) auf die Installationspraxis im SHK-Handwerk. Als letzter Vortragender des Tages führte Rechtsanwalt Götz Michaelis, der als Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht erfolgreich eine Anwaltskanzlei betreibt, unglaubliche Beispiele aus dem Gewährleistungsrecht an.
Der nächste SHK-Kongress fürs Jahr 2022 ist für die Zeit vom 7. bis 9. Juli in Hof geplant.
