Würden Sie mit einer falschen Telefonnummer auf Ihrem Firmenfahrzeug durch Ihren Ort fahren? Sicher nicht! Was diese rhetorische Frage verdeutlichen soll: Die digitale Außendarstellung Ihres Handwerksbetriebes ist mindestens genauso wichtig wie die analoge. Warum? Nun, Kunden, denen Ihr Betrieb empfohlen wurde oder die Ihr Fahrzeug in der Region gesehen haben, werden im ersten Schritt ihrer Kundenreise Ihren Betrieb googeln. Sie wollen wissen, mit wem sie es zu tun haben, sie möchten sich ein Bild machen.
Es ist erwiesen, dass vier von fünf Konsumenten eine Suchmaschine nutzen, um sich Informationen in ihrer Umgebung zu beschaffen. Dabei ist Google die Suchmaschine der Wahl: 80 % der Suchanfragen via Rechner erfolgten über Google und auch im mobilen Suchmaschinenmarkt lag Google mit einem Anteil von 88 % vorn.
Sobald jemand online nach Ihrem Betrieb sucht, wird er unweigerlich darauf stoßen, wie Sie Ihr Unternehmen digital präsentieren. Natürlich gibt es dabei Informationen, die Sie selbst aktiv pflegen können, und solche, auf die Sie keinen direkten Einfluss haben. Dies können beispielsweise Kundenbewertungen sein.
Um es an dieser Stelle noch mal zusammenzufassen: Ob Ihr Unternehmensbild durch persönliche Gespräche vermittelt wird, ob Sie in den sozialen Medien sichtbar sind, ob Sie beispielsweise Sportsponsoring betreiben, Anzeigen schalten oder Ihre Website einfach in Suchmaschinen gefunden wird – das analoge und das digitale Erscheinungsbild muss stringent und einheitlich sein. Die Basis hierfür ist digitales Präsenzmanagement. Das verbindende Element, sozusagen das „Dach“ über allem, ist eine kluge (Online-)Marketingstrategie.
Einflussfaktoren auf die digitale Präsenz
Eine erfolgreiche digitale Präsenz wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Da Google die dominierende Suchmaschine ist, sollte Ihr Augenmerk beim Onlinemarketing auf vier Fragestellungen liegen:
Einer der wichtigsten Punkte für Ihr digitales Präsenzmanagement ist eine aktuelle und mobil optimierte Website, da mittlerweile rund 70 % der Nutzer von unterwegs mit einem Smartphone auf Ihre Website zugreifen.
Mitgliedsbetriebe der SHK-Berufsorganisation haben die Möglichkeit, einfache Lösungen über den Verband zu beziehen. Sie profitieren aber in jedem Fall von den digitalen Web-Visitenkarten, die es bundesweit von jedem Innungsfachbetrieb im Internet gibt.
Unabhängig davon, ob Sie eine eigene Website haben oder nicht, muss dem Google-My-Business-Eintrag in diesem Kontext die größtmögliche Aufmerksamkeit geschenkt werden. Denn Google-My-Business-Einträge werden nicht nur in den Google-Suchergebnissen, sondern auch in Google Maps angezeigt. Der Eintrag erscheint, wenn ein Nutzer direkt nach einem Unternehmen sucht oder wenn er beispielsweise nach der Branche in Verbindung mit einer Stadt recherchiert.
Betrachtet man die Tatsache, dass zwei Drittel aller Google-Suchen zu keinem weiteren Klick führen, wird schon deutlich, wie wichtig ein schnell sichtbarer und guter Google-My-Business-Eintrag ist. Denn Google setzt alles daran, dass alle wichtigen Informationen rund um Ihren Betrieb direkt über seine Suchmaschine gefunden werden, ohne dass ein weiterer Klick des Nutzers nötig wird.
Die meisten Betriebe sind längst auf Google My Business vertreten und doch ist es vielen gar nicht bewusst. Google hat vor Jahren damit begonnen, Informationen über Unternehmen und Betriebe aus Branchenverzeichnissen und den Google-Maps-Einträgen zu sammeln und Google-My-Business-Profile anzulegen. Es ist jedoch unbedingt empfehlenswert, das Google-My-Business-Profil selbst zu übernehmen und zu verwalten, zumal der Dienst kostenlos ist.
Digitale Branchenbücher, wie die „Gelben Seiten“ oder „Das Örtliche“, sind mittlerweile in der Google-Suche sehr prominent eingebunden und werden noch vor den organischen Suchergebnissen angezeigt. Diese „Local Citations“ sind ein entscheidender Faktor bei der lokalen Suche. Unter solchen „Zitierungen“ versteht man die Erwähnungen eines Unternehmens auf fremden Webseiten, wie zum Beispiel in den Branchenbüchern und Firmenverzeichnissen. Diese werden von Google besonders beachtet und zahlen auf das Google-Ranking Ihres Betriebes ein. Die Inhalte sind heutzutage dynamisch und können sich ständig ändern. Einträge können durch die Unternehmen selbst mit zusätzlichen Informationen erweitert werden und in den meisten Fällen werden auch Bewertungen aus unterschiedlichsten Portalen angezeigt. Machen Sie es sich bewusst: Das, was „HolidayCheck“ für Hotels ist, sind Branchenbücher für Ihren Betrieb. Damit hat der Nutzer die Möglichkeit, sich online auf einen Blick verschiedene Betriebe eines Gewerkes anzeigen zu lassen und deren Bewertungen zu vergleichen.
Damit gelangen wir direkt zum vierten Punkt: Man kann über sie denken, wie man will, Onlinebewertungen sind aus dem Shoppingerlebnis vieler Kunden nicht mehr wegzudenken. Damit sind sie ein weiterer bedeutender Faktor im digitalen Präsenzmanagement. Dies bestätigen Untersuchungen, wonach 88 % der Verbraucher Onlinebewertungen gleichermaßen wie persönlichen Empfehlungen vertrauen.
Solche Bewertungen haben auch Einfluss auf Kaufentscheidungen vor Ort, da 90 % der Kunden Onlinebewertungen lesen, bevor sie ein Geschäft besuchen. Nun hören wir in Gesprächen mit Betrieben häufig Kommentare wie: „Kundenbewertungen sammle ich nicht aktiv. Das macht nur Arbeit und Ärger.“ Mit diesem Irrglauben möchten wir an dieser Stelle aufräumen. Selbst wenn Sie aktiv nichts tun, wird Ihr Betrieb online von jemandem bewertet, Sie können dies gar nicht verhindern. Insofern kommen Sie um ein aktives digitales Bewertungsmanagement gar nicht herum – zumal Sie jederzeit wissen sollten, was über Ihren Betrieb im Netz verbreitet wird. Ist es nicht schlauer, diese Vorgänge aktiv zu „bespielen“ als von anderen unbemerkt „bespielt zu werden“?
Auch hier gibt es Dienstleister und Portale, die Handwerksunternehmen beim Umgang mit ihren Kundenbewertungen unterstützen. Mitgliedsbetriebe der baden-württembergischen Innungen profitieren beispielsweise von einem Rahmenabkommen des Fachverbandes Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg mit der Empfehlungsplattform „Wir sind Handwerk“. Mit diesem Tool lassen sich Kundenbewertungen ohne großen Aufwand sammeln und wiederum in die eigene Website und Kommunikationskanäle einbinden.
Ein Muss: einheitliche NAP-Daten
Für Google ist es entscheidend, dass die sogenannten NAP-Daten in Suchmaschinen, Kartendiensten und Branchenbüchern identisch sind. Unter den NAP-Daten werden Name, Adresse, Phone (Telefon) verstanden. Sind die überall gleich dargestellt, ordnet die Suchmaschine Ihrem Betrieb eine hohe Bedeutung zu. Sie werden es jedoch nicht glauben, wie häufig an einer Stelle beispielsweise „Mustermann Heizung Sanitär“ zu lesen ist, an anderer „Mustermann GmbH“ und wiederum an anderer „Max Mustermann GmbH Heizung Sanitär“. Eine absolute Herausforderung stellt die händische Pflege der Local Citations dar, zumal es eine große Fülle an Netzwerken und Portalen gibt. Und vielen Unternehmen ist auch gar nicht bekannt, wo und wie sie überall gelistet sind.
Daher gibt es inzwischen Anbieter, die lokale Unternehmen dort „präsentieren“, wo die Kunden online suchen. Spezielle Softwarelösungen ermöglichen es den Betrieben, ihre digitale Präsenz zentral und einmal zu verwalten, sodass stimmige Daten automatisiert in allen Portalen ausgespielt werden. So lässt sich viel Zeit sparen. Ein weiteres Plus: Auch Kundenbewertungen lassen sich über derartige Lösungen gut einholen, analysieren und bearbeiten.
SHKBW Standortmanager
Um den Innungsfachbetrieben – den Fortgeschrittenen gleichermaßen wie den bisher digital noch nicht so affinen – bei ihrer digitalen Sichtbarkeit zu helfen, bietet der Fachverband SHK Baden-Württemberg baden-württembergischen Innungsfachbetrieben seit Ende Februar den „SHKBW Standortmanager“ an. Sowohl bestehende Mitglieder als auch neu in die Innung eintretende erhalten dieses Tool drei Monate kostenlos zur Probe. Die Ersteinrichtung hat der Fachverband für alle Betriebe zunächst einmal übernommen. In einer daran anschließenden zweimonatigen Übergangsphase kann der Betrieb aktiv entscheiden, ob er eine Lizenz erwerben möchte, er ist also keineswegs in einer automatischen „Abofalle“. Das Unternehmen profitiert letztendlich nicht nur von einem sehr transparenten Preis- und Vertragsmodell ohne Schlupflöcher und Sternchentexte, sondern auch von einer im Marktvergleich niedrigen Lizenzgebühr. Größter Bonus ist aber die persönliche Betreuung: Ein geschultes Team an Fachverband-Mitarbeiterinnen betreut und pflegt gemeinsam im Austausch mit den Handwerksbetrieben deren Auftritt – ein Extraservice für Mitglieder.
Wer mehr über die digitale Kundenreise wissen möchte, sich dafür interessiert, wie der eigene Betrieb in digitalen Branchenbüchern überhaupt geführt ist, und auf die Leistungen des Standortmanagers neugierig geworden ist, der findet auf www.fvshkbw.de/standortmanager ein Video, FAQ und entsprechende Infos. Gerne kann auch direkt Kontakt mit dem Fachverband aufgenommen werden (Telefon 07 11/78 30 91 oder per Mail info@fvshkbw.de).