Wer Angebote für die Luftdichtheitsmessung eines großen Gebäudes abgibt, sollte Infos zu Innenvolumen und Gebäudehüllfläche des Prüfobjekts am besten gleich mit anfordern. Auch zu wissen, welche Anforderungen an die Luftdichtheit eingehalten werden sollen, ist für das Messteam relevant. Denn anhand dieser Angaben kann man abschätzen, wie viele Messsysteme nötig sind, um das für den Luftdichtheitsnachweis erforderliche Luftvolumen zu bewegen. Und somit, ob der eigene Gerätebestand der Aufgabe überhaupt gewachsen ist. Wichtig ist auch zu klären, wie detailliert die Leckageortung ausfallen soll. Beispiel: In Hallen und anderen hohen Räumen können Aufnahmen mit der Wärmebildkamera Anhaltspunkte für hoch gelegene Leckagen liefern. Wird jedoch deren genauere Untersuchung gewünscht, benötigt man in der Regel ein Rollgerüst oder einen Hubsteiger, um die fragliche Fehlstelle von Nahem zu begutachten. Deshalb sollte der Auftraggeber beim Messtermin eine geeignete Steighilfe bereithalten. Darüber hinaus ist es häufig sinnvoll, eine Abrechnung nach Aufwand zu vereinbaren, wenn die Leckagesuche über Stichprobenkontrollen hinausgehen und vielleicht sogar eine Dokumentation umfassen soll. Denn wie zeit- und personalintensiv diese ausfallen wird, lässt sich bei größeren Gebäuden vorab meist gar nicht einschätzen.
Vorbereitung ist wichtig
Ebenso will der Termin für den Luftdichtheitstest gut überlegt sein. Während der eigentlichen Messung müssen nicht nur sämtliche nach außen führenden Türen und Fenster konsequent geschlossen bleiben. Gleichzeitig müssen auch alle Türen im Inneren des zu messenden Gebäudeteils offen stehen, damit sich im Prüfobjekt ein gleichmäßiger Unter- oder Überdruck aufbauen kann. Nur dann ist eine normgerechte Messung möglich. In großen und unübersichtlichen Gebäuden lassen sich diese Bedingungen bei laufendem (Bau-) Betrieb jedoch erfahrungsgemäß kaum erreichen. Daher kann es sinnvoll sein, den Luftdichtheitstest am Wochenende oder in der Nacht durchzuführen. „Dennoch muss man sicherstellen, dass eventuell ein Techniker anwesend ist, der sich mit der Lüftungsanlage auskennt und weiß, wie sie sich schließen oder abdichten lässt“, empfehlen die Experten des in Berlin ansässigen Fachverbandes Luftdichtheit im Bauwesen e. V. (FLiB). Auch ein Handwerker vor Ort, der noch vorhandene Öffnungen in der Gebäudehülle schnell und fachgerecht verschließen kann, sei hilfreich.