Die Direktbefeuerung durch Wärmestrahler und Warmlufterzeuger bietet eine gute Alternative zu konventionellen Heizungslösungen. Die modernen Geräte sind energiesparend, umweltfreundlich und flexibel an die baulichen Gegebenheiten anpassbar.
Direktbefeuerter Dunkelstrahler für Fertigungshalle
Die in Alsdorf ansässige Dahmen GmbH, Spezialist für Reifenformbau, realisierte in Zusammenarbeit mit Schulte ein Heizungsprojekt für eine neu erbaute Fertigungshalle (1400 m²). Dabei war besonders wichtig, dass eine gleichmäßige Beheizung über die gesamte Länge erreicht wird. Für die 13 m hohe Halle reichten vier Dunkelstrahler des Typs „Comfortline“ von je 8 m Länge und 41 kW Leistung aus, um das komplette Objekt zu beheizen.
Die Installation der Geräte, die aus ineinandersteckbaren Modulen bestehen, konnte der ausführende Fachhandwerksbetrieb mit zwei Mitarbeitern in zehn Stunden komplett durchführen. Neben einer Hebebühne zur Gerätemontage an der Hallendecke war dazu lediglich Standardwerkzeug notwendig.
Bereits im Vorfeld wurden die Dachdurchbrüche für die Einzelabgasanlagen hergestellt, wobei auf die notwendigen Sicherheitsabstände zu brennbaren Gegenständen zu achten war. Für eine leichte Bedienung der Anlage wurden alle Geräte an die Regelungseinheit „Ecotronic T4“ angeschlossen, die für eine konstante Temperierung sorgt. Da jeder Strahler mit einem eigenen Fühler ausgestattet wurde, ist eine unterschiedliche Temperatureinstellung der Regelzonen problemlos möglich.
Flexible Hallenheizung für ständig veränderte Arbeitsbereiche
Auch die Firma Schlafhorst aus Mönchengladbach, Hersteller von Textilmaschinen, war auf der Suche nach einer Heizlösung, die effizienter und angenehmer als zuvor die Montagehalle beheizen sollte. Zur Durchführung des Projekts mussten die zuständigen Planer – Roland Pfeiffer vom Ingenieurbüro für Energie- und Umwelttechnik sowie ein Heizexperte der Firma Schulte – einige bauliche Besonderheiten beachten, die eine optimale Beheizung erschweren: Eine nicht isolierte Betondecke und variierende Deckenhöhen zwischen 5 und 9 m.
Bei der Planung wurde zunächst die benötigte Heizlast unter Berücksichtigung der zu beheizenden Fläche und der Hallennutzung berechnet. Ein weiterer Punkt, der in die Planung mit einfließen musste: Die Beheizung sollte flexibel auf die sich ständig verändernden Arbeitsbereiche anpassbar sein. Um allen Anforderungen gerecht zu werden, entschieden sich die Planer für den Einsatz von 32 Dunkelstrahlern vom Typ „Etastar“. Das modulare System erfüllte die Anforderungen, weil sich die drei und sechs Meter langen Elemente bedarfsweise zusammensetzen lassen. Somit wurden unter der Hallendecke Strahler mit einer Länge zwischen 9 und 42 m und mit einer Heizleistung von 21 bis 210 kW aufgehängt. Die Montagearbeiten konnten bei laufendem Betrieb durchgeführt werden. Vier Fachleute benötigten dazu etwa acht Wochen.
Kombiniert haben die Planer das Heizungssystem mit einer Zuluft-Abgasanlage, die die Verbrennungsluft vorwärmt und dadurch einen Wirkungsgrad von ca. 93 % gewährleistet. Auf diese Art ließen sich etwa 67 % der vorher aufgewendeten Energie einsparen. Und auch die Mitarbeiter profitieren vom neuen zugfreien Heizungssystem: Die von Dunkelstrahlern erwärmte Luft wird als besonders angenehm empfunden und wirkt sich positiv auf das Raumklima aus. Ein weiterer Vorteil: Während es mit der alten Luftheizung Stunden dauerte, bis sich die Halle erwärmt hat, ist es jetzt schon zu Arbeitsbeginn angenehm warm.
Effizienter Brennwert-Warmlufterzeuger
Im Jahr 2007 wurden im Rahmen eines Neubauprojektes drei große Lager- und Produktionshallen mit Brennwert-Heizungsanlagen ausgestattet. Die Herausforderung hierbei: Es galt eine Gesamtfläche von 1800 m² mit unterschiedlichen Deckenhöhen (14 m sowie 2 x 8 m) optimal zu beheizen, wobei aus produktionstechnischen Gründen Luftmengen von bis zu 57 m³ regelmäßig abgesaugt werden müssen. Die Lösung: In jeder Halle wurden zwei Brennwert-Warmlufterzeuger vom Typ Reznor „Euro H-30107“ an der Decke installiert. Diese Gerätevariante arbeitet im Mischluftbetrieb, bei dem sowohl die Umluft als auch die Außenluft zur Erwärmung einbezogen wird. Jedes der Brennwertgeräte verfügt über eine Heizleistung von 107kW und eine Luftleistung von 9500m³/h. Zur Steigerung der Effizienz und um eine ungünstige Temperaturschichtung zwischen Boden und Decke zu verhindern, wurde zusätzlich ein „Twinair“-Wärmerückführungssystem eingebaut, das aus 15 Deckenventilatoren besteht. Diese energiesparenden Ventilatoren lassen sich auch in sehr hohen Hallen einsetzen und sorgen dafür, dass der Wärmebedarf auf wenige Warmlufterzeuger verteilt werden kann. Darüber hinaus mussten die Brennwertgeräte mit einem Gas- und Abgasanschluss sowie mit einer Temperaturregelung und Kondensationsableitung versehen werden. Die Montage war leicht durchzuführen und verlief reibungslos.
Effektive Abschottung von sechs Schnellschlusstoren
Für eine seiner Hallen suchte der Gemüsegroßmarkt Stuttgart nach einer hochwertigen Heizlösung. Die 2310m² große Gemüsehalle aus den siebziger Jahren verfügt über sechs gegenüberliegende Schnellschlusstore und dient einer Erzeugergemeinschaft als Verkaufsraum. Besondere Herausforderung des Projekts: die Abschottung der Tore bei gleichzeitiger Beheizung der Halle. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, mussten insgesamt acht Warmlufterzeuger installiert werden. Sechs vertikale „UDSA“-Geräte mit je 25 kW und vertikaler Ausblasung wurden an den Toren angebracht. Außerdem wurden zwei Warmlufterzeuger des Typs UDSB-D (mit direkt angetriebenem Radialventilator) mit je 30 kW an der Decke montiert und mit einem kleinen Kanalnetz verbunden. So gelang es, den Volumenstrom den Anforderungen entsprechend zu planen und einzustellen. Ein Drittel des Volumenstroms dient nun der Abschottung der Tore und zwei Drittel zur Beheizung der Halle.Alle Arbeitsschritte, von der Erweiterung des bestehenden Gasnetzes über die Installation der Geräte bis hin zur Montage der Abgasanlage, wurden von drei Fachhandwerkern innerhalb von drei Wochen ausgeführt. Alle Geräte ließen sich mit Gewindestangen und Trapezblechhaltern montieren.
Das Ergebnis: Eine effektivere Abschottung der Schnellschlusstore und ein Wirkungsgrad von mehr als 92 %. Auf ein Wärmerückführungssystem wurde hier verzichtet. Generell bietet es sich beim Einbau von Warmlufterzeugern jedoch an, ein solches System ergänzend zu installieren.
Trotz anfänglicher Berührungsängste bringt der Vormarsch der Direktbefeuerung auch für deutsche Fachhandwerker positive Entwicklungen mit sich. Die Montage der Geräte ist vergleichbar mit der Installation einer konventionellen Heizungsanlage. Viele Geräte werden bereits in Modulbauweise gefertigt und ausgeliefert, was die Montage zusätzlich erleichtert. Spezialwerkzeuge werden zur Installation meist nicht benötigt, wobei aufgrund der Hallenhöhen in der Regel eine Kranmontage erforderlich ist. Auch kleinere Fachbetriebe sollten sich deshalb nicht davor scheuen, Hallenheizungsprojekte selbst durchzuführen.
Unterstützung für Handwerksbetriebe
Seit über zehn Jahren hat sich Jochem Schulte Gruppe aus Arnsberg auf direktbefeuerte Hallenheizungen spezialisiert. Zu den Marken des Unternehmens gehören Reznor, Etastar und WWS. Um bestehende Bedenken auszuräumen, werden den Handwerkspartnern sowohl allgemeine Infomaterialien als auch Hilfe bei der Durchführung von Projekten angeboten. Je nach Wunsch des Handwerksbetriebes reicht diese von der Planung über die Montage bis zur Inbetriebnahme und späteren Wartung der Anlage.
Schulte Gruppe
59757 Arnsberg
Telefon (0 29 32) 9 86 00
Telefax (0 29 32) 98 64 50
Weitere Informationen
Unser Autor Jochem Schulte ist Inhaber und Geschäftsführer der Jochem Schulte Gruppe aus Arnsberg. Schulte ist seit über zwanzig Jahren auf dem Gebiet der Hallenheizung tätig. Für die Zukunft sieht er für die Direktbefeuerung noch großes Potenzial (http://www.schulte.ag)