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Energiesparende Sporthallenbeheizung

Immer angenehm temperiert

Inhalt

Gerade bei Sportarten mit intensivem Bodenkontakt wie Bodenturnen, Gymnastik und Aerobic oder dem schnellkraftintensiven Handball zeigen sich die Vorzüge einer Temperaturverteilung mit warmen bodennahen Zonen und kühleren Zonen im Kopfbereich. Die planerische Herausforderung indes liegt darin, die Flächenheizung so in den Fußbodenaufbau zu integrieren, dass der Sportboden bei aller notwendigen Elastizität das optimale Funktionieren der Flächenheizung gewährleistet. Dabei kann mit klassischen Holzkonstruktionen gearbeitet werden, und zwar auf Basis von Schwingträgern, Querlattung, Blindboden und dem geeigneten Sportbodenbelag – oder aber mit Speziallösungen. Beim Langenauer Bauvorhaben kam ein innovatives System zum Einsatz: In mit Aussparungen versehene Hartschaum­platten wurden passende Wärmeleitbleche geklemmt. Daraufhin erfolgte die Verlegung der Fußbodenheizungsrohre. Diese Konstruktion wurde schließlich mit einem speziellen Sportboden mit Elastikschicht überdeckt. Somit musste die Dämmung nicht – wie bei klassischen Konstruktionen üblich – von Holzträgern vertikal durchstoßen werden. Ein weiteres Merkmal des neuartigen Aufbaus ist, dass die Systeme Sportboden und Flächenheizung funktional getrennt sind. Die eingesetzte Dämmplatte liefert einen langfristig stabilen Unterbau mit hoher Dämmleistung. Die Wärmeübertragung erfolgt dabei nicht über das Element Luft, wie das bei Holzkonstruktionen mit Hohlräumen der Fall ist, sondern direkt über die Wärmeleitbleche.

9000 Meter Kupferrohr installiert

Die Flächenheizung wurde in Kombination mit dem Sportboden auf einer Fläche von rund 1000 m² verlegt. Hierfür installierten die Heizungsbauer rund 6000 m des CTX-Kupferrohrs von Wieland, in der Abmessung 16 x 2 mm. Das CTX-Rohr mit seiner fest haftenden Kunststoffummantelung ist durch den reduzierten Kupferanteil leichter und flexibler zu handhaben als ein klassisches Kupferrohr. Zudem ist es sauerstoffdiffusionsdicht, flexibel und leicht von Hand biegbar. Der Anschluss an die Hauptleitungen erfolgte beim Lange­nauer Bauvorhaben im Tichelmann-System. Nicht nur auf der Sportfläche, sondern auch in den Nebenräumen setzte der Bauherr auf das Prinzip Flächentemperierung auf Kupfer-Basis: Hier wurden zusätzlich 3000 m des CTX-Rohrs im Nasssystem installiert.

Neuartiger Sportfußboden mit Flächentemperierung

Der spezielle Sportfußboden gründet auf einer Abdichtung und einer EnEV-konformen Zusatzdämmung, auf welche die speziellen Polystyrol-Hartschaumplatten EPS 035 DEO gemäß den Planungsvorgaben verlegt wurden. In die gerillten Platten drückten die Heizungsbauer die speziell ausgebildeten Wärmeleitbleche. In diese wiederum wurden die CTX-Kupferrohre verlegt. Den funktionalen Abschluss des Heizungssystems bilden 0,5 mm dicke Abdeckbleche, welche die Wärmeenergie im Betrieb an den darüberliegenden flächenelastischen Sportbodenbelag großflächig weitergeben.

Solarthermie zur Warmwasserbereitung

Die Wärmeversorgung der neuen Sporthalle übernimmt eine Erdgas-Brennwert-Anlage mit einer Leistung von 67 kW. Für die Warmwasserbereitung kommt unterstützend eine Solarthermie-Anlage zum Einsatz, in Verbindung mit einem Warmwasser-Ladesystem mit 1000-Liter-Speicher. Die Solaranlage sorgt in Verbindung mit der Brennwert-Technologie für eine klimaschonende Wärmeenergieversorgung – ganz im Sinne des Erneuerbare-Wärme-Gesetzes, das Anfang 2009 in Kraft getreten ist.

Bautafel

Sporthalle Langenau

Die neue Sporthalle der Albecker-Tor-Schule in Langenau wurde in nur acht Monaten Bauzeit errichtet. Die Kosten für den Neubau, der nach dem Abriss der alten Sporthalle an gleicher Stelle gebaut wurde, beliefen sich auf 2,8 Millionen Euro.

Bauherr: Stadt Langenau (Baden-Württemberg)

Architektur: Architekturbüro Graf & Völk, 89129 Langenau; Bauleitung: H.-P. Ebert

Ausführende Heizungsbaufirma: Henseler & Co. GmbH, 89129 Langenau

Planung Flächentemperierung: Wieland-Werke, 89079 Ulm

Generalunternehmer: Chr. Haide GmbH & Co. KG, 89129 Langenau

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