Auch die Heiztechnik unterliegt neben technischen Aspekten und thermischer Behaglichkeit immer häufiger auch gehobenen Ansprüchen in Bezug auf Gestaltung und Integration in das architektonische Umfeld. So erscheint es konsequent, wenn man sich die Frage stellt, ob die aktuelle Gestaltung und Formensprache von Heizkörpern den Endstand erreicht hat. Kermi hat sich dieser Problematik mit der Zielsetzung angenommen, losgelöst von produktionstechnischen Vorgaben Visionen zu entwickeln, die die Möglichkeiten der Wärmeverteilung aufzeigen.
Mit der Peter Behrens School of Architecture in Düsseldorf und ihrem Dekan Prof. Dierk van den Hövel war ein Partner gefunden, der visionäres Querdenken ausdrücklich zuließ. Die Entscheidung für die PBSA fiel nicht zufällig. Im Wintersemester 2006/2007 konnten die Studenten an einem mit Geldpreisen dotierten Wettbewerb teilnehmen. Die Prämierung fand auf der ISH in Frankfurt statt.
Die Siegerentwürfe
- Den 1. Platz belegten Annika Nasemann und Undine Schöttelndreyer mit ihrem Kreation <b>X_Variant.</b> Die fünf Module lassen sich von geraden bis zu extravaganten Formen vielfach kombinieren. Die Wabenstruktur ermöglicht verschiedene Ablage-, Stau- und Sitzmöglichkeiten. Durch die Modulvielfalt kann zwischen mehreren Sideboards, Sitzboards und Raumteilern verschiedener Größen gewählt werden.
- Den 2. Platz belegten Jessica Blome und Bettina Tetzlaff mit dem Entwurf <b>Calima.</b> Dieser basiert auf einem Heizkörperdesign, das bereits durch Form und Charakter ein Wärmeempfinden auslösen soll. Der dynamisch geschwungene Heizkörper arbeitet mit gro­ßen Oberflächen, die einen hohen Anteil an Strahlungswärme erzeugen. Komfort entsteht durch Ablagefläche, in der beispielsweise Handtücher erwärmt werden können.
- Mit <b>Clipper</b> belegte Nadine Prigge den 3. Platz. Warum nicht mal die Form eines Heizkörpers im Nachhinein verändern, dachte sich die Studentin? Der Modulheizkörper stellt ein wandelbares Stecksystem dar. Dadurch können aus einem Heizkörpersatz viele verschiedene Formen gebildet werden. Die Ausgangsform bilden fünf vorgefertigte Module, die mit Koppelstücken zu einem Heizkreislauf verbunden werden. Dadurch kann die Form des Heizkörpers zu einem späteren Zeitpunkt verändert werden. Aus dem Clipper lassen sich 30 unterschiedliche Heizkörperformen formen.
- Mit dem Entwurf <b>Cross</b> belegte Britta Schumacher ebenfalls einen 3. Platz. Der Designheizkörper kann als Raumteiler oder klassisch, wandhängend montiert werden. Seine Anlagentechnik ist unsichtbar. Die Sternmodule lassen sich individuell, je nach benötigter Wärmeleistung zusammenfügen und decken damit ein breites Spektrum von Raumsituationen ab. Durch seine großzügigen Aussparungen ist der extravagante Heizkörper besonders leicht zu reinigen und ermöglicht ein einfaches Einhängen von Handtüchern.
- Einen Anerkennungspreis für ihren visionären Ansatz von <b>Physalis</b> erhielten Gülüzar Akbayir und Carolin Lorenz. Physalis ist ein elektrisch betriebenes Raumobjekt, das wärmt und leuchtet. Der integrierter Wärmefühler registriert abfallende Raumtemperaturen. Die transluzenten Blätter öffnen sich und die Kugel in der Mitte gibt mehr Licht und Wärme frei. Ist die Raumtemperatur wieder ausgeglichen, schließt sich die Physalis wieder. So soll eine angenehme und ausgeglichene Raumatmosphäre entstehen.
Dieser gemeinsam mit der Peter Behrens School of Architecture durchgeführte Wettbewerb hat den Heizkörperspezialisten Kermi sicher auf neue Produktideen gebracht. Man darf gespannt sein, mit welchen Produkten die Plattlinger demnächst den Markt überraschen werden.