Auf dem ehemaligen Gelände der Bavariabrauerei oberhalb der St. Pauli Landungsbrücken in Hamburg entsteht derzeit das neue Stadtviertel Hafenkrone, das aus Wohnhäusern, gewerblich genutzten Flächen, kulturellen Einrichtun-gen und Gaststätten sowie einem Hotel besteht. In direkter Nachbarschaft zum Szene-Viertel St. Pauli und zur Innenstadt gelegen, fungiert das rund 28000 m² große Areal als Bindeglied zwischen diesen beiden unterschiedlichen Stadträumen. Optischer Mittelpunkt des neuen Hamburger Viertels bildet der neue „Astra Turm“.
Zentraler Erschließungskern
Das Bauwerk wurde von der KSP Engel und Zimmermann GmbH aus Frankfurt am Main entworfen. Das Konzept der Architekten vereint wesentliche Gestaltungspunkte des ehemaligen Verwaltungssitzes der Bavaria St. Pauli Brauerei mit Aspekten eines modernen Bürogebäudes. Das 60 m hohe Gebäude gliedert sich in Sockel, Schaft und Kapitell. Die vier Sockelgeschosse sind für öffentliche Nutzungen wie Gastronomie oder Einzelhandel vorgesehen, während auf den darüber liegenden Stockwerken 13000 m² Bürofläche ihren Platz finden. Eine offene Dachstruktur mit einer markanten Krone bildet das Kapitell des neuen Astra-Turms und soll an den Namen des entstehenden Stadtviertels Hafenkrone erinnern.
Getragen wird das Gebäude von einem zentralen Erschließungskern, in dem Treppenaufgänge, ein Aufzug sowie sämtliche Rohr- und Leitungsdurchführungen untergebracht sind. Die Büro- und Nutzflächen breiten sich um diesen Kern herum aus. Eine durchgehende Fensterfassade mit niedrigen Brüstungen und gerundeten Glasecken sowie Glastrennwände im Innern zählen zu den wesentlichen Bestandteilen des Gebäudekonzeptes. Sie schaffen lichtdurchflutete Räume und bieten von jedem Büro aus einen ungestörten Panoramablick auf Hamburg und den Hafen. Darüber hinaus lassen sie den Astra-Turm von Außen betrachtet nahezu transparent erscheinen. Die umlaufende Glasfassade wird lediglich durch schmale Bänder aus roten Tonziegeln getrennt, die gleichzeitig den Übergang von einem Geschoss zum nächsten markieren.
1000 Unterflurkonvektoren
Ein modernes Bürogebäude erfordert jedoch nicht nur eine architektonisch ansprechende Gestaltung, sondern auch eine mit dem Gebäudedesign und der Gebäudenutzung übereinstimmende, energieeffiziente Wärmeversorgung. Mit der Umsetzung des Heiztechnik-Konzeptes im neuen Astra-Turm wurde die Gesellschaft für Heizungs- und Sanitärtechnik Andreas Förster aus Büdelsdorf beauftragt. Das Unternehmen gehört zur Heinrich Krumme Holding AG und hat sich auf das Objektgeschäft spezialisiert.
Aufgrund der großzügigen Fenstergestaltung und der niedrigen Brüstungen erfolgt die Wärmeversorgung der Büroräume mit insgesamt 1000 Unterflurkonvektoren. Diese sind mit einer integrierten Luftzufuhr, die manuell geöffnet und geschlossen werden kann, ausgestattet, damit das Erscheinungsbild der Räume nicht durch zusätzliche Luftdurchlässe verändert wird. Um Geräuschemissionen zu vermeiden, wurde bewusst auf eine Gebläseeinrichtung verzichtet. Ergänzt wird das Heizkonzept im Astra-Turm durch eine thermische Betonkernaktivierung.
In jedem Unterflurkonvektor werden jeweils eine absperrbare und regulierbare Rücklaufverschraubung sowie ein Thermostat-Kopf mit dem dazugehörigen Ventilunterteil des Armaturenherstellers Heimeier montiert. Die Thermostatventile sind mit einem flüssigkeitsgefüllten Fernfühler ausgestattet und zeichnen sich durch ein stabiles Regelverhalten auch bei kleinen Regeldifferenzen aus. Die Ausstattung sämtlicher Konvektoren durch Thermostat-Köpfe mit Fernfühlern hat besondere Vorteile: Eine individuelle Temperaturregelung erleichtert die flexible Raumaufteilung auf den einzelnen Etagen. Die Büros können je nach Wunsch des Mieters ohne Einbußen des Wärmekomforts und der Regelbarkeit frei gestaltet werden. Die anthrazitfarbenen Thermostat-Köpfe fügen sich harmonisch in das Innenraumdesign der Büroräume ein, das von Tobias Grau entworfen wurde und in dem vorwiegend schwarz-braune Töne dominieren.
Strangregulierung auf jeder Etage
Eine wichtige Voraussetzung für die einwandfreie und effiziente Funktion des Heiztechnik-Konzeptes ist die abgestimmte Hydraulik des gesamten Systems. Denn eine ideale Versorgung aller Leitungsstränge sorgt nicht nur für den optimalen Wärmekomfort in allen Räumen, sondern führt auch zu Einsparungen bei den Energie- und Betriebskosten. Das hydraulische System für die Wärmeverteilung besteht im neuen Astra Turm pro Geschoss aus je zwei Heizkreisen. Im Vorlauf wurde das Heimeier-Strangregulierventil Vario R eingebaut. Dieses Ventil ist mit einer digitalen Anzeige der Handradumdrehungen ausgestattet. Die gewünschte Einstellung lässt sich mit einem Schraubendreher fixieren. Danach kann das Ventil unter Beibehaltung der Absperrfunktion nur noch bis zu dieser Stellung geöffnet werden.
Im Rücklauf der Heizkreise ist das Basisventil Vario B mit einfachem Handrad zum Absperren eingebaut. Der Standardanschluss M 30 x 1,5 ist mit motorischen Stellantrieben sowie mit Thermostat-Köpfen des Armaturenherstellers kompatibel. Darüber hinaus sind die Ventile mit selbst dichtenden Mehrzweckstutzen ausgestattet, die einen einfachen Anschluss von Impulsleitungen für Membranregler, von Differenzdruckmessgeräten sowie der Füll- und Entleerungseinrichtung ermöglichen. Da sich auf beiden Seiten der Ventile je ein Mehrzweckstutzen befindet, ist auch die Entleerung einzelner Stränge problemlos möglich.
Vorteile für den Fachhandwerker
Bei Großprojekten wie dem Astra-Turm ergeben sich aus diesem Armaturenkonzept auch finanzielle Vorteile für den Fachhandwerker. Beim Verlegen der Rohrnetze in der Rohbauphase ist der Einbau von Ventilen mit Bauschutzkappen ausreichend. Die Aufrüstung mit dem notwendigen Zubehör ist erst unmittelbar vor der Inbetriebnahme erforderlich, wenn andere Gewerke mit ihrer Arbeit fertig sind. Da die Zeitspanne zwischen Rohrnetzverlegung und Inbetriebnahme oft mehrere Monate andauert, werden durch den Einsatz der Bauschutzkappen Kosten für die Vorfinanzierung und eventuelle Reparaturen eingespart. Während der Bauphase ist ein Notbetrieb über die provisorische Einstellung der Ventile jederzeit möglich.
Derartige Produktkonzepte sind für den SHK-Fachmann Andreas Förster Teil seiner Erfolgsfaktoren im Objektgeschäft. Hinzu kommt auch die günstige Beschaffungsmöglichkeit, weshalb er die Zugehörigkeit zur Krumme-Haustechnikgruppe schätzt. Ebenso wichtig sei eine gute Organisation und Logistik – vor allem auf Großbaustellen – sowie erfahrene Mitarbeiter, die stets den Überblick behalten und exakte Abrechnungen gemäß Baufortschritt realisieren. Einen Beitrag leisten auch gute Lieferantenbeziehungen. Dazu gehört für Förster, dass ihn bei Bedarf der Kundenservice von Heimeier mit kompetenten Ansprechpartnern und adäquaten Lösungsvorschlägen vor Ort unterstützt.
Weitere Informationen
Unser Autor Heinz Eckard Beele ist Leiter Marketing der Theodor Heimeier Metallwerk GmbH, 59597 Erwitte, Telefon (0 29 43) 89 12 12, Telefax (0 29 43) 89 14 52, http://www.heimeier.com