Für den Einbau von Wärmepumpensystemen durchdringen Rohre und Kabel die äußere Gebäudehülle. Diese Hauseinführungen müssen, insbesondere bei der erdberührten Durchdringung, gas- und wasserdicht verschlossen werden. Zur Einführung dieser Rohre und Kabel werden häufig immer noch KG-Rohre zweckentfremdet eingesetzt. Die Abdichtung zum Bauwerk und zur Leitung ist auf diese Weise aber nicht oder nicht dauerhaft gegeben und entspricht somit nicht dem Stand der Technik geschweige denn den gesetzlichen Vorgaben.
Je nach Wärmepumpentyp kommen unterschiedliche Leitungsarten zum Einsatz, die in das Gebäude eingeführt werden müssen. Aus der Wahl des Wärmepumpentyps ergibt sich also die Anforderung an die jeweilige Hauseinführung.
Unternehmen wie beispielsweise Doyma bieten für jede Anforderung die passende Lösung. Je nachdem, ob es sich um eine unterkellerte oder nicht unterkellerte Immobilie handelt, und abhängig davon, welche Leitungsart verwendet wird, kommen unterschiedliche Dichtungssysteme zum Einsatz.
Dabei kann es sich zum Beispiel um klassische Dichtungseinsätze für die Abdichtung gegen drückendes Wasser handeln. So empfiehlt Doyma z. B. bei Kunststoffrohren die Verwendung des Dichtungseinsatzes Curaflex Nova Uno (ggf. in Kombination mit einem Faserzement-Futterrohr des Typs Curaflex 3000/3001) oder bei flexiblen/gewellten Nah- und Fernwärmerohren den Curaflex Nova Senso.
Anders sieht dies bei Kältemittelleitungen aus. Um diese regelwerkskonform in ein Gebäude einzuziehen, ist die Kombination aus einer Einspartenhauseinführung und einem geteilten Mehrfach-Dichtungseinsatz erforderlich. Hier gibt es unterschiedliche Empfehlungen, je nachdem ob ein Gebäude unterkellert ist – oder eben nicht.
Nachfolgend werden die herkömmlichen Anwendungsfälle beschrieben:
Luft/Wasser-Wärmepumpe in Split-Ausführung
Leitungstyp: Kältemittelleitungen
Der Prozess der Wärmeerzeugung findet im Außengerät statt, in dem sich Verdampfer und Verdichter befinden. Über eine Heißgasleitung wird der Verdichter mit dem Verflüssiger verbunden, der sich im Innengerät befindet. Innen- und Außengerät werden über zwei Kältemittelleitungen verbunden. Gleichzeitig werden ggf. auch Kabel für die Steuerung mitverlegt.
Luft/Wasser-Wärmepumpe in Monoblock-Bauweise
Leitungstyp: Nah- und Fernwärmerohre
Hier findet der Prozess zur Wärmeübertragung auf den Heizkreis ausschließlich im Außengerät statt. Bei der Verbindung zwischen Außengerät und dem Innenmodul handelt es sich bei den Monoblock-Wärmepumpen also um Vor- und Rücklaufleitungen, die direkt mit dem Wasserkreislauf des Heizsystems verbunden werden können. Hierfür werden die bekannten Nah- und Fernwärmerohre eingesetzt.
Sole/Wasser-Wärmepumpe mit Erdwärmekollektoren oder -sonden
Leitungstyp: Kunststoffrohre
Bei der Erdwärmenutzung zirkuliert eine Wärmeträgerflüssigkeit in einem geschlossenen System. Es gibt zwei Varianten: Erdwärmekollektoren bestehen überwiegend aus horizontal im Erdreich verlegten Kunststoffrohren. Bei Erdwärmesonden wird das Rohrsystem in ein vertikal oder schräg verlaufendes Bohrloch eingebracht.
Wasser/Wasser-Wärmepumpe mit Grundwasserbrunnen
Leitungstyp: Kunststoffrohre
Hier werden grundsätzlich zwei Brunnen benötigt: Der Saugbrunnen entnimmt beispielsweise dem Grundwasser (auch das Kühlwasser aus Industrieprozessen ist nutzbar) Wärme und der Schluckbrunnen führt das abgekühlte Wasser wieder zurück. Die Brunnen sind im Gegensatz zu Erdwärmesonden und Erdwärmekollektoren offene Systeme. Auch hierfür werden Kunststoffrohre verwendet.
Planungshilfe aufgelegt
Doyma hat eine Broschüre mit dem Titel „Planungshilfe – Hauseinführungen für Wärmepumpen“ aufgelegt, die auf der Unternehmenswebsite abgerufen werden kann. Für jeden Leitungstyp und Lastfall wird hier das passende Produkt, die passende Produktkombination vorgestellt.
Info
Wichtige Richtlinien
Bei der Planung und Ausführung für gas- und wasserdichte Bauwerksdurchdringungen
sind unter anderem die folgenden Regelwerke zu beachten (je nach Bundesland und Landesbauordnung kann eine Verpflichtung zur Einhaltung bestehen):