SBZ: Herr Falk, um das Genannte zu erreichen müssen ihre Heizkörper erheblich größere Wärmeübergangswerte erzielen. Das erfordert konstruktive Verbesserungen.
Falk: Das ist auch so. Bei den ersten Flachheizkörpern, lagen die Konvektionsbleche beispielsweise noch zwischen den Wasserkanälen der Heizkörper. Ende der 1980er-Jahre wurden sie dann auf die heißen Zonen der Wasserkanäle verlegt und so die Leistung gesteigert. In den folgenden Jahrzehnten haben wir die Strömungsverhältnisse im Innern der Heizkörper und Wärmeübertragungsflächen immer weiter verbessert. Im Übrigen wird in unseren Forschungszentren beständig weiter an der Verbesserung der Wärmeleistung der Heizkörper gearbeitet. Das ist ein Prozess, der wohl nie abgeschlossen sein wird.
SBZ: Mit welchen Vorlauftemperaturen können Heizungsbauer nun ihr System auslegen, insbesondere bei niedrigen Außentemperaturen wie z.B. –15 °C?
Falk: Das kommt auf das Gebäude an und hier in erster Linie auf den Dämmzustand. Je geringer die Wärmverluste über die Wände, Böden und Decken, desto geringer können natürlich die Vorlauftemperaturen für den Heizkörper sein. In einem nach EnEV gedämmten Gebäude reicht eine Vorlauftemperatur von 45 °C aus, um behagliche Raumtemperaturen mit Heizkörpern zu schaffen. Jahrzehntelange Erfahrungen in Skandinavien zeigen, dass das funktioniert. Dort werden seit einigen Jahren auch Wärmepumpen hauptsächlich mit Heizkörpern kombiniert. Und das bei viel strengeren Wintern als wir sie in Deutschland erleben.
SBZ: Welche ihrer Heizkörperserien kommen in der Praxis für solche Anwendungen in Betracht?
Falk: Alle unsere modernen Kompaktheizkörper eignen sich dafür, der klassisch profilierte genauso wie der Planheizkörper. Übrigens eignen sich auch unsere Vertikalheizkörper für den Einsatz in Systemen mit niedrigen Vorlauftemperaturen, da sie sehr gute Wärmeleistungswerte und zudem eine große Strahlungsfläche haben. Um es den Heizungsbauern leichter zu machen, haben wir spezielle Umrechnungstabellen erstellt. Ausgehend von der benötigten Heizlast können damit unsere Heizkörper ausgelegt werden. Besonders wichtig bei der Entwicklung unserer Heizkörper war uns in den letzten Jahren die Ästhetik. Wir wissen, dass Heizkörper in der Zukunft neben der Kombinierbarkeit mit modernen Wärmeerzeugern und regenerativen Energieformen auch Designansprüchen der Bewohner genügen müssen.
SBZ: Herr Falk, herzlichen Dank für das interessante Gespräch.
Extras
Die Broschüre „Wissenswertes über Niedrigtemperatur-Heizkörper“ von Purmo können Sie bei uns als PDFDatei (2,6 MB) herunterladen: