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Marktführer Daikin steigt in den SHK-Markt ein

Die Volkswärmepumpe kommt

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Nach erfolgreichem Feldtest beginnt Daikin jetzt mit Vertriebsaktivitäten rund um die Luft/Wasser-Wärmepumpe Altherma. Die Volkswärmepumpe, die sich jeder leisten kann, lautet der Slogan, den die deutsche Führungsspitze um Chairman Werner Rolles, Geschäftsführer Xavier Feys und Vertriebsleiter Gunther Gamst ausgegeben hat. Und das ist nicht einmal übertrieben. Preislich orientiert sie sich an wandhängenden Gas-Brennwertheizkesseln. Die Investitionskosten für die gesamte Wärme­erzeugung inkl. Installation und Trinkwasserspeicher gibt Daikin mit etwa 7000 bis 8000 Euro (inkl. MwSt.) an. Der Abgabepreis an das Handwerk für Außengerät, Hydrobox, Regelung und Warmwasserspeicher liegt bei etwa 3500 Euro und damit nur wenig über den Gesamtinvestitionen für einen wandhängenden Gas-Brennwertheizkessel mit Warmwasserspeicher. Die Vollkosten sollen aber laut Daikin nach den im Feldtest festgestellten Jahresarbeitszahlen niedriger ausfallen – und das auch ohne Wärmepumpentarife.

Ein Killerargument weniger

Mit der Einführung der neuen Gerätegeneration kann der Installateur bei seinen Kunden dem Haupt-Killerargument kontra Wärmepumpe entkräften. Insbesondere die hohen Anschaffungskosten, die in einer unlängst durchgeführten Umfrage der Heizungs­industrie immer wieder als Hauptgrund für den Modernisierungsstau angegeben wurden, verschiebt sich nun zu Gunsten der Wärmepumpen und wird auch den Wett­bewerb der Systeme anheizen. Dabei ist der japanische Konzern kein Wohltätigkeitsunternehmen. Die bisher üblichen hohen Kosten für Wärmepumpen resultieren im Wesentlichen aus relativ geringen Stückzahlen, hohen Entwicklungskosten und dem Aufbau der Fertigung.

Marktführer Daikin produzierte allein im tschechischen Pilsen im letzten Jahr über eine Million Direktverdampfer-Klimageräte, die über die gleiche Basis wie Wärmepumpen verfügen. Daikin stellt zudem auch die Verdichtereinheiten, das Herz der Anlage, selbst her. Diese Großserienfertigung ist der Schlüssel zur preisgünstigen Wärmepumpen. Dadurch ist der Konzern (Gesamtumsatz sieben Milliarden Euro) in der Lage, zu relativ niedrigen Stückpreisen zu produzieren und diese so titulierte „Volkswärmepumpe“ auf den Markt zu bringen. Produziert wird die Wärmepumpe im belgischen Ostende, wo ca. 1700 Mitarbeiter bei Daikin in Lohn und Brot stehen.

Die Gerätekonfiguration

Die Altherma-Wärmepumpe besteht aus der Kombination eines leistungsstarken Inverters und einer flexiblen Temperaturregelung. Die Kompressordrehzahl und damit die Heizleistung des Systems wird auf die Höhe des tatsächlich benötigten Wärmebedarfs abstimmt. Der durchschnittliche COP, also der Coefficient of Performance der Wärmepumpe liegt bei optimaler Auslastung im Bereich 3 bis 4. Das System ist in den Varianten „nur Heizung“ und „Kühlung und Heizung“ einsetzbar. Monoenergetisch (bis zum Bivalenzpunkt) deckt die Wärmepumpe die Wärmeleistung alleine ab, danach unterstützt für die kältesten Tage im Jahr ein elektrischer Heizstab die Wärmepumpe. Monovalent: die Wärmepumpe deckt auch an den kältesten Tagen 100 % des benötigten Energiebedarfs ab. Bivalent für den kombinierten Einsatz der Wärmepumpe und eines weiteren Wärmeerzeugers. Zusätzlich bietet Altherma eine Klimafunktion an, die über Gebläsekonvektoren realisiert werden kann.

Das System besteht aus drei Bauelementen. Die eigentliche Wärmepumpe ist eine Außeneinheit aus der Großserienproduktion invertergeregelter Klimageräte für Außentemperaturen von – 20 bis + 25 °C (bei Trinkwassererwärmung bis + 43 °C) und einer maximale Vorlauftemperatur von 55 °C. Sie wird über eine Kältemittelleitung mit der innen installierten Hydrobox verbunden.

Neben dem Kältemittel- und Heizungswasserkreislauf enthält sie eine Heizungspumpe, ein Ausdehnungsgefäß und diversen Armaturen, eine Elektrozusatzheizung und ein Regelungssystem. Optional ist ein Trinkwasserspeicher aus Edelstahl mit 150, 200 oder 300 l Inhalt, unterem Rohrwärmeübertrager und oben angeordnetem elektrischen Zusatzheizer, der auch für die wöchentliche thermische Desinfektion benutzt wird.

Den Heizungsmarkt im Visier

Dass bei Daikin Europe der Heizungswärmepumpenmarkt künftig zur Unternehmensstrategie gehören wird, lässt sich schon daran ablesen, dass man die Rolle des OEM-Lieferanten nicht einmal in Erwägung gezogen hat. „Dafür ist das zu wichtig für uns“, so Xavier Feys, Geschäftsführer von Daikin Airconditioning Germany. Warum das so ist, liegt auf der Hand: Altherma ist auch eine langfristige Investition in einen erweiterten Kundenstamm. Denn mit der Einführung der neuen Direktverdampfer-Klimageräte mit variablem Volumenstrom steht eine Technik zur Verfügung, die auch in Deutschland ein echter Wettbewerber zur traditionellen Heizungstechnik werden könnte. Clou des Systems: Die Kühl- und Wärmelasten können innerhalb des Gebäudes je nach Nutzeranforderung verschoben werden. Weltweit wurden davon im letzten Jahr weit über 320000 Einheiten, davon die Hälfte von Daikin abgesetzt. Das größte in Deutschland realisierte Projekt ist das Münchener Holiday Inn mit 500 Innengeräten. Doch dazu mehr demnächst in der SBZ.

60000 Daikin-Wärmepumpen in Europa jährlich angepeilt

Dass Daikin für die Einführung neuer Gerätetechnologien die erforderliche Ausdauer hat und zu Investitionen bereit ist, wurde bereits in den letzten Jahren im Privatklimamarkt bewiesen. Hier trat man als Qualitätsanbieter gegen Massenware aus Baumärkten für ein Bedürfnis an, dass nur an wenigen Tagen im Jahr akut ist. Nun will man mit einem besonders günstigen Produkt ein echtes Bedürfnis befriedigen.

Die Ziele von Daikin Europe lassen sich schnell hochrechnen: 2007 trug das Geschäftsfeld Heating 3 % am Umsatz von über 1,93 Milliarden Euro bei. 2010 sollen es laut Geschäftsleitung 10 % von über 3,1 Milliarden Euro sein. Umgerechnet auf den Preis einer Altherma-Wärmepumpe müssten dazu 2010 europaweit mehr als 60000 Einheiten ver­kauft werden. So viele Luft/Wasser-Wärmepumpen konnten 2006 in Europa alle Hersteller zusammen nicht absetzen. Altherma ist mit geringer monovalenter Heizleistung für Neubauten und energetisch gut modernisierte Bestandsgebäude konzipiert. Um sich im Markt zu etablieren, wird aber ein erweitertes Angebot erforderlich sein. Deshalb will Daikin laut Chairman Werner Rolles schon bald Varianten mit höherer Vorlauftemperatur und höherer Leistung nachlegen.

Die vertrieblichen Aktivitäten werden auf den Kälte-Klima-Fachbetrieb und neuerdings auch auf den Heizungsfachbetrieb mit Wärmepumpenkenntnis (und 5-kg-Kältemittelschein) ausgerichtet. Zur Zeit sucht das Team um Vertriebsleiter Gunther Gamst SHK-Betriebe, die sich engagieren wollen. Der Eintritt von Daikin in den SHK-Markt wird schon allein aus Wettbewerbsgründen für frischen Schwung sorgen und letztlich auch die Akzeptanz Luftwärmepumpen beim Verbraucher erhöhen.

Informationen zu Daikin

Daikin heißt übersetzt nichts anderes als Osaka Motorenwerke. Das 1924 gegründete japanische Unternehmen Daikin Industries, Ltd. (jap. ダイキン 工業株式会社), ist im Nikkei-Index auf Platz 225 gelistet.

Der multinationale Konzern macht über 7 Milliarden Euro Umsatz und ist in Japan, China, Australien, Südostasien, Europa und Nordamerika tätig. In Europa lag der Umsatz im letzten Geschäftsjahr bei 1,93 Millionen ­Euro. Produziert wird im belgischen Ostende und im tschechischen Pilsen.

Die Daikin Airconditioning Germany GmbH mit Hauptsitz in Unterhaching erzielte mit sechs Regionalbüros und 100 Mitarbeitern im letzten Geschäftsjahr einen Umsatz von 79,2 Millionen Euro. Mit der Marke ­Altherma tritt Daikin jetzt in den SHK-Markt ein.

Daikin Airconditioning Germany GmbH

82008 Unterhaching

Inselkammerstraße 2

Telefon (0 89) 7 44 27-0

http://www.daikin.de

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