Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Messergebnisse veröffentlicht

Staubabscheider für Kachelöfen verbesserungswürdig

Über eine komplette Heizperiode untersuchten die Wissenschaftler vom TFZ insgesamt zehn Staubabscheider, die sich für den Einsatz an Kamin- und Kachelöfen eignen und der Feinstaubreduzierung im Rauchgas dienen sollen. Dabei kamen die Wissenschaftler zu teils unterschiedlichen Ergebnissen. So liegt die Abscheidung im Mittel je nach Filtertyp zum Teil bei 60 bis 80 % oder auch nur bei 20 %.

Die Untersuchungen fanden im Feuerungsprüfstand des Technologie- und Förderzentrums statt sowie in ausgewählten Privathaushalten. Dabei wurden die Kleinfeuerungsanlagen der Haushalte für mehrere ­Monate mit den elektrostatischen Staubabscheidern ausgestattet.

Unter realen Einsatzbedingungen stellten die Forscher noch etliche Mängel fest, die bis zur Serienreife der Staubabscheider behoben werden müssen. Teilweise kam es zu Spannungsüberschlägen, Ausfall der Hochspannung, Befestigungsproblemen, Regenwasser-eintritt oder Lärmbelästigung. Entsprechende Verbesserungsvorschläge teilte das Technologie- und Förderzentrum den Herstellern mit.

Das physikalische Prinzip

Die Funktionsweise der elektrostatischen Staubabscheider folgt dabei immer dem gleichen Prinzip: So werden die bei der Holzverbrennung entstehenden Partikel beim Passieren eines elektrischen Feldes erst negativ aufgeladen und entladen sich dann an der metallischen Wand des Abgasrohres. Dort bleiben sie haften und können abgelöst werden. Aus der gesammelten Abscheiderasche errechneten die Wissenschaftler die vermiedenen Staubemissionen.

„Trotz uneinheitlicher Versuchsergebnisse stellen kleine elektrostatische Abscheider für häusliche Holzfeuerungen derzeit die vielversprechendste Option zur Feinstaubminderung dar“, resümiert Dr. Hans Hartmann, Leiter des Sachgebietes biogene Festbrennstoffe. Ferner böten sie Hausbesitzern die Möglichkeit, die Emissionswerte ihrer Kamin- und Kachelöfen an gesetzliche Bestimmungen anzupassen.

Als weiteres Fazit ergaben chemische Analysen, dass bei der Beseitigung der mit dem Einsatz solcher Abscheider vermehrt anfallenden Schornstein- oder Rauchrohraschen wegen der teilweise erheblichen Kontaminierung mit gesundheitsschädlichen organischen Stoffen besondere Sorgfalt erforderlich ist. Zum Schutz der damit in Berührung kommenden Personen (Wartungsmonteur oder Schornsteinfeger) und zur Vermeidung von Kontaminationen in der Umwelt sollten insbesondere bei Scheitholzfeuerungen geeignete Maßnahmen für eine sicherere Entsorgung dieser in der Regel geringen Aschemengen eingeschlagen werden. Keinesfalls darf hier eine Ausbringung im Freiland (z.B. als Dünger) erfolgen.

Mit der seit Anfang des Jahres in Kraft getretenen Novelle der Kleinfeuerungsverordnung (1.BImSchV) hat die Bundesregierung auf die zunehmende Holzverfeuerung und den damit verbundenen Feinstaubemissionen reagiert. Haushalte mit Kleinfeuerungsanlagen müssen deshalb zukünftig mit verschärften Umweltauflagen rechnen.

INFO

Die komplette Studie

Der Bericht kann als Printausgabe beim Technologie- und Förderzentrum gegen eine Schutzgebühr von 9 Euro zzgl. Versand angefordert werden. Im Internet steht der Bericht Interessenten auch als kostenloser Download zur Verfügung:

https://www.tfz.bayern.de/service/veranstaltungen/

Tags