Der Verbrennungsvorgang – vom Anheizen über den Abbrand bis zum Verlöschen des Feuers – kann starken Schwankungen unterliegen, wenn sich z.B. der Zuluftvolumenstrom durch eine kontrollierte Wohnungslüftung verändert oder es zu Druckschwankunken beim Einsatz einer Dunstabzugshaube kommt. Auch die Wind- und Wetterverhältnisse am Schornstein sorgen teilweise für große Abweichungen vom wünschenswerten Abgasstrom.
Pfiffige Lösungen für die Zuluftführung
Fakt ist, dass alle genannten Veränderungen den Verbrennungsprozess stören (können) und damit unerwünscht sind. Aufgabe der Ofenregelung von Kutzner + Weber ist es, genau diesen negativen Auswirkungen entgegenzusteuern und ein „Gleichgewicht der Kräfte“ herzustellen. Dies wird umso wichtiger, je mehr Faktoren auf den Abbrand einwirken können.
Als Beispiel sei hier ein neues Gebäude in Hamburgs Hafen City genannt, bei den 14 der insgesamt 64 Eigentumswohnungen mit einer Festbrennstoff-Feuerstätte inklusive Ofenregelung ausgestattet wurden. Ein solches Haus mit dichter Gebäudehülle muss in jedem Fall mit einer Zulufteinrichtung versehen werden. Bei der Planung musste auch berücksichtigt werden, dass es sich teilweise um innen liegende Räume handelt und dass Fenster der Schallschutzklasse 3 sowie eine zentrale Abluftanlage zum Einsatz kamen. Darüber hinaus ist am Standort mit viel Wind zu rechnen, also mit einer ganz unterschiedlich ausgeprägten Gebäudeanströmung.
Zunächst galt es, anhand der architektonischen Vorgaben alle relevanten Informationen zusammenzutragen. Dazu nahm Wolfgang Bär-Hermann, als verantwortlicher Planer, Kontakt zum zuständigen Bezirksschornsteinfegermeister auf. Als zentrales Kriterium war sicherzustellen, dass der Unterdruck im Raum die 4-Pa-Marke nicht unterschreitet. Deshalb wurde der Zuluftführung entsprechend viel Aufmerksamkeit geschenkt. Bis zur zweiten Etage kommt die Zuluft von unten: Mit leeren Mantelsteinen hat man dafür einen Schacht errichtet. Der eigentliche Schornstein beginnt immer erst in der Wohnung selbst. Ab der dritten Etage wird die Zuluft von oben geholt. Das geschieht mittels zweizügiger Schornsteine, die über einen separaten Kanal verfügen.
Die 11-kW-Feuerstätte wurde individuell designt
Die Platzierung der 11-kW-Feuerstätte im Wohnraum links neben der Abgasanlage bedingte den Standort der Regeleinheit. Dabei war zu berücksichtigen, dass Komponenten zugänglich sein müssen. Dies löste der Planer, indem er einen Zugriff über die Zuluft- bzw. Abluftgitter realisierte. Außerdem befindet sich eine leicht zugängliche Öffnung von 30x 30cm rechts neben dem Kamin. Dahinter verbirgt sich die Revisionsöffnung, die zwingend erforderlich ist.
Darüber hinaus wurde die genaue Ausgestaltung der Feuerstätte mit den Wohnungseigentümern, einem Architektenehepaar, festgelegt. Dabei griffen sie auf einen Entwurf des französischen Designers Starck zurück. Dieser wurde von Wolfgang Bär-Hermann so umgesetzt, dass die Funktionalität voll gewährleistet war. Als Einbauort des Displays wählten die Bewohner die Seitenwand der Kaminanlage, die vom Wohnraum aus nicht direkt sichtbar ist.
Erst als alle Eckdaten feststanden, ging der Auftrag an Kutzner + Weber, die das Komplettpaket Ofenregelung speziell für das Objekt lieferten. Bei Bedarf unterstützt der Hersteller seine Kunden beratend, um den reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. So ist etwa die Länge der verschiedenen Kabel oder die zulässige Umgebungstemperatur im Auge zu behalten. Der Einbau der Komponenten erfolgte während der Montage der Feuerstätte, sodass sich Zuluft- und Abluftklappe bzw. der Sensor an der richtigen Position befinden. Nachdem die Kaminanlage so gut wie fertiggestellt war, wurde das Herzstück, die Regeleinheit, installiert.
Dunstabzugshaube wird bei Bedarf abgeschaltet
Ausgangspunkt für das Wirken der Ofenregelung ist die kontinuierliche Kontrolle der Abgastemperatur und -geschwindigkeit. Der Sensor, ausgelegt für eine maximale zulässige Abgastemperatur von 700 °C, wird dafür möglichst nah am Gerätestutzen platziert. Im Abgasrohr erkennt er die aktuelle Betriebssituation und meldet die Werte an den Prozessor in der Regeleinheit. Hier findet der Vergleich mit den gespeicherten (optimalen) Bedingungen statt. Alle Abweichungen werden registriert und über entsprechende Befehle an die angeschlossenen Komponenten den Sollwerten angeglichen. Dieser Vorgang wiederholt sich bis zu zwölf Mal in der Minute.
Im vorliegenden Beispiel, dem Gebäude in der Hamburg Hafen City, wurde neben der Zuluft- auch eine Abgasklappe installiert. Diese öffnet sich bei Betrieb und wird bei Stillstand der Feuerstätte geschlossen, um eine Auskühlung des Wärmeerzeugers und Raumwärmeverluste durch abströmende Raumluft durch den Ofen zu vermeiden. Darüber hinaus hat der Planer die Dunstabzughaube miteinbezogen. Misst der Sensor der Ofenregelung eine Abgasgeschwindigkeit, die unterhalb der definierten und vom TÜV Süd überprüften Sicherheitsparameter liegt, wird die Dunstabzughaube abgeschaltet. Reicht dies noch nicht aus, um den optimalen Wert zu erzielen, kann zusätzlich über einen Stellmotor automatisch ein Fenster geöffnet werden. Diese Anlagenkonzeption garantiert, dass weder Unterdruck im Aufstellungsraum entstehen noch ein Austreten gefährlicher Abgase aus der Feuerstätte erfolgen kann. Sicherheit für die Bewohner bietet das Gerät außerdem mit der optischen und akustischen Warnmeldung im Störungsfall.
Die automatische Ofenregelung kann an alle gängigen, handbeschickten Festbrennstoff-Feuerstätten angeschlossen werden. Ihr Einsatz gewährleistet einen sicheren und optimierten Abbrand, unabhängig von äußeren Einflüssen. Weiterhin bewirkt die Ofenregelung eine deutliche Effizienzsteigerung – mit der gleichen Menge Holz kann länger Wärme erzeugt, der Heizwert des Holzes besser ausgeschöpft und die Emissionswerte verringert werden. Neben diesen wirtschaftlichen Aspekten überzeugt das Gerät durch die höhere Betriebssicherheit und die komfortable Nutzung.
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