Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Vermehrt auch in der Sanierung

Mit Luft/Wasser-­Wärmepumpen gut aufgestellt

Inhalt

SBZ: Herr Behring, kommt das Interesse an Luft/Wasser-Wärmepumpen von Kundenseite oder schlagen Sie diese Lösung vor?

Behring: Das ist sehr unterschiedlich. Da sind zum einen Kunden, die sich mit dem konkreten Wunsch nach einer Wärmepumpe an uns wenden. Oftmals kommen sie auf Empfehlung, beispielsweise weil wir auf Internetseiten als Fachpartner für diese Wärmeerzeuger genannt werden. Dann wiederum gibt es Kunden, die ein Objekt erworben haben und sich generell zum Thema Heizungssanierung informieren. Drittens sind da die Kunden, deren Anlagen wir im Rahmen eines Wartungsvertrages betreuen. In diesem Bereich gibt es zahlreiche Objekte, die modernisierungsbedürftig sind. Bei allen Kunden ist mir wichtig, zunächst einmal zu evaluieren, welche Möglichkeiten zur Sanierung das entsprechende Gebäude bietet. Nicht jede Anlage passt in jedes Haus. Aber wenn ich es für sinnvoll halte, dann empfehle ich ein Luft/Wasser-Wärmepumpensystem – und die Kunden sind diesbezüglich sehr aufgeschlossen.

SBZ: Welche Fragen haben Kunden üblicherweise zu Luft/Wasser-Wärmepumpen?

Behring: Wenn sich ein Hausbesitzer noch gar nicht mit dieser Technik beschäftigt hat, kommt zunächst die Frage nach dem Funktionsprinzip. Als Antwort nehme ich den Vergleich zum Kühlschrank. Dann kommen natürlich Fragen zu den Vorteilen der Technik, der Leistung oder dem Einsparpotenzial. Auch diese lassen sich leicht und für den Kunden zufriedenstellend beantworten. Wenn sich ein Kunde schon mit der Technik beschäftigt hat, stellt er manchmal detaillierte Fragen, beispielsweise nach der Witterungsbeständigkeit. Vielen Kunden hilft es, eine Anlage im Betrieb zu sehen. In solchen Fällen nennen wir dann Adressen unserer Referenzobjekte. Diese Vor-Ort-Besichtigungen ermöglichen den Interessenten den Erfahrungsaustausch mit anderen Hauseigentümern und bieten eine gute Gelegenheit, sich von den Vorteilen und dem leisen Betrieb einer Wärmepumpenanlage zu überzeugen. Ein weiterer Vorteil ist die geringere Wartungsintensivität einer Luft/Wasser-Wärmepumpe, die vielen Kunden gar nicht bewusst ist. Durch den Wegfall von Schornsteinreinigung und Abgaswertprüfung lassen sich unter anderem die Kosten für den Schornsteinfeger einsparen.

SBZ: Und wie sind Sie auf das Thema Wärmepumpen gestoßen?

Behring: Vor 40 Jahren habe ich erstmals eine Erd-Wärmepumpe installiert. Damals war auch der Neubaubereich Teil unseres Geschäftsfeldes, und wir haben in mehreren Objekten Wärmepumpenanlagen realisiert. Im Zuge dessen habe ich mich mit der Technik vertraut gemacht und deren Möglichkeiten und Grenzen genau ausgelotet. Wir haben unser Geschäftsfeld dann im Laufe der Jahre auf die Wartung und Sanierung im Bestand ausgerichtet. Luft/Wasser-Wärmepumpen haben wir nur sporadisch unter der Voraussetzung eines kompletten Austauschs der Heizungsanlage installiert: Solche Systeme waren nach dem damaligen Stand der Technik nur in der Kombination mit einer Fußbodenheizung wirtschaftlich sinnvoll. Erst die neuen Systeme auf dem Markt, mit Inverter- oder der Zubadan-Technologie, haben mich zum Umdenken bewogen.

SBZ: Wie sind Sie auf diese Heizungssysteme aufmerksam geworden?

Behring: Ich verfolge regelmäßig die technische Entwicklung im Wärmemarkt über diverse Fachmedien und Fachzeitschriften. Dabei bin ich auf einen Artikel über die Ecodan Luft/Wasser-Wärmepumpen gestoßen, in dem die Funktionsweise und die Vorteile dieses Systems und der Zubadan-Technologie zum ersten Mal verständlich erläutert wurden. Vom Prinzip her ist es ja ganz einfach: Ein speziell entwickelter Kältemittelkreislauf sorgt dafür, dass auch bei minus 15°C noch 100% der Heizleistung erbracht werden – ohne dass der Einsatz eines elektrischen Heizstabes erforderlich wird. Ich war schnell überzeugt davon, dass es möglich ist, Luft/Wasser-Wärmepumpen mit der modulierenden Technik auch in Bestandsgebäuden mit klassischen Radiatoren wirtschaftlich einzusetzen.

SBZ: Was sind Ihre Erfahrungen mit den bereits installierten Anlagen mit dieser Technologie?

Behring: Die erste Ecodan-Anlage haben wir in einem Objekt installiert, das vorher mit einer Elektroblockspeicherheizung und Radiatoren beheizt wurde. Im Gespräch mit den Eigentümern und bei der Begutachtung vor Ort habe ich dann festgestellt, dass die Radiatoren auch mit 45°C oder 50°C Vorlauftemperatur genügend Wärme abgegeben würden. Daher habe ich den Hausherren die Luft/Wasser-Wärmepumpe empfohlen. Im Rahmen der Sanierung haben wir den obligatorischen hydraulischen Abgleich durchgeführt und nach dem ersten Jahr haben wir festgestellt, dass eine noch niedrigere Vorlauftemperatur möglich ist. Solch positive Erfahrungen stellen natürlich den Kunden zufrieden und sie bestärken uns als Handwerker. Gegebenheiten wie in dem angesprochen Objekt findet man immer wieder in Altbauten, weswegen wir inzwischen zahlreiche Wärmepumpenanlagen im Bestand installiert haben.

SBZ: Machen sich die positiven Erfahrungen auch bei den Umsätzen Ihres Unternehmens bemerkbar?

Behring: Eindeutig ja. Seitdem wir das Ecodan System von Mitsubishi Electric in unser Angebot aufgenommen haben, sind auch die Umsatzzahlen in diesem Bereich deutlich nach oben gegangen. Das liegt vor allem an der Einsatzbandbreite, die mit diesem Produkt abgedeckt werden kann und daran, dass ich den Verkauf jetzt stärker forciere. Meine Angebote beinhalten mittlerweile überwiegend Anlagen mit Luft/Wasser-Wärmepumpen, während andere Wärmeerzeuger und -quellen in den Hintergrund getreten sind.

SBZ: Sie sind Ecodan-Partner: Wie drückt sich diese Partnerschaft aus?

Behring: Das fängt schon bei der Planung einer Anlage an. Da unterstützt Mitsubishi Electric das Fachhandwerk durch eine umfangreiche Dokumentation, persönliche Begleitung und ausführliche Planungshandbücher zum System. Das hilft vor allem am Anfang, wenn man die ersten Anlagen realisiert. Wir waren durch die Dokumentationen immer auf dem aktuellen Stand der Technik, dadurch konnten Fehler vermieden und gute Lösungen im Vorfeld gefunden werden. Dazu trägt natürlich auch bei, dass wir an den Schulungen des Herstellers regelmäßig teilnehmen, wodurch wir sehr vertraut mit den Geräten und ihrer Technologie sind. Ein weiterer positiver Aspekt der Zusammenarbeit ist die Unterstützung durch den Außendienst, der als Ansprechpartner jederzeit verfügbar ist. Auch die Materialbestellung und Lieferung ist unproblematisch. Alles in allem ist die Partnerschaft für mich als Fachhandwerksbetrieb von Vorteil. Auch bei zahlreichen Werbemaßnahmen bietet der Hersteller seine Unterstützung an.

SBZ: Wie handhaben Sie den Umgang mit Kältemitteln in Ihrem Betrieb?

Behring: Das hängt unter anderem mit dem Anspruch zusammen, den man an den eigenen Betrieb stellt. Unser Anspruch ist es, dem Kunden alle Leistungen aus einer Hand zu bieten. Das heißt, wir verkaufen ein Produkt, installieren es komplett und übernehmen auch die Inbetriebnahme sowie die Servicedienstleistungen. Mir persönlich ist die Bindung zum Kunden sehr wichtig, ich möchte in allen Belangen ein kompetenter Ansprechpartner sein. Deshalb habe ich persönlich die erforderliche Zertifizierung für den Umgang mit Kältemitteln, außerdem hat ein Mitarbeiter den Sachkundenachweis erworben.

SBZ: Noch ein kurzer Ausblick: Wie sehen Sie die Zukunft des Heizungsmarktes?

Behring: Ich stelle fest, dass immer mehr Hausbesitzer eine Gesamtlösung wünschen, mit der sie sich aus der Abhängigkeit der Energieversorger lösen können. Wir bieten deswegen die Kombination einer Luft/Wasser-Wärmepumpe mit einer Photovoltaik-Anlage an. Für mich ist das die beste Lösung und auch viele Kunden sind davon sehr angetan, vor allem wegen der Unabhängigkeit von Energiepreisen. Zwar sind die Investitionskosten etwas höher, aber zur finanziellen Entlastung können die Anlagen auch nacheinander installiert werden, wobei dann mit der Heizung begonnen wird, da hier das Einsparpotenzial am höchsten ist. Ich empfehle Kunden eine Luft/Wasser-Wärmepumpe als Wärmeerzeuger in allen Gebäuden, in denen es realisierbar ist – im Neubaubereich sind das im Übrigen alle Objekte.

SBZ: Herr Behring, vielen Dank für das interessante Gespräch.

Steckbrief

Team Wärmeservice GmbH

Heinrich Behring ist seit 50 Jahren Fachhandwerker und besitzt sowohl den Meistertitel als Zentralheizungs- und Lüftungsbauer als auch zum Gas- und Wasserinstallateurmeister. Im Jahr 2001 machte er sich mit der Team Wärmeservice GmbH selbstständig. Zuvor war er 16 Jahre Niederlassungsleiter in einem konzernzugehörigen Unternehmen. Sein Betrieb hat heute 20 Mitarbeiter, der Tätigkeitsschwerpunkt liegt auf der Wartung und Sanierung von Heizungsanlagen im Baubestand.

Tags