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Versorgungslage für den Betreiber

Haben Holzpellets überhaupt Zukunft?

SBZ: Herr Walewski, Sie sagen, die Versorgungssicherheit bei Pellets wird im Vergleich zu Öl und Gas immer besser. Was sind Ihre Gründe?

Walewski: Öl und Gas wachsen im Gegensatz zu Holz nicht nach. In neueren Untersuchungen gehen Experten davon aus, dass schon 2013 mit einem dramatischen Engpass bei Öl zu rechnen ist und das wird Einfluss auf die Preise haben. Zu diesem Ergebnis kommt die britische Denkfabrik Chatham House.

SBZ: Zum Thema Reichweite und Kostenentwicklung von Öl und Gas gibt es auch andere Expertenmeinungen. Sicher aber werden Öl und Gas langfristig nicht billiger werden. Oft hört man, dass es keinen Mangel an Öl gibt, sondern nur einen Mangel an Öl, das sich für 40 Dollar pro Barrel gewinnen lässt. Aber bleiben wir bei den Pellets: Reichen die Holzvorkommen aus, um noch wesentlich mehr Haushalte auch in Zukunft mit Biomasse aus heimischen Wäldern beheizen zu können?

Walewski: Ja. Wir haben in Deutschland mit rund 3,5 Milliarden m3 die größten Holzvorkommen in Europa. Experten sagen, dass derzeit lediglich rund 60 bis 70 % des Holzes, das jährlich nachwächst, überhaupt wirtschaftlich genutzt wird. Potenzial ist also ausreichend vorhanden. Wir nutzen ausschließlich Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Der Wald wird durch diese Nutzung in seiner Entwicklung gefördert.

SBZ: Dann wird Holz aber schon zu einem großen Teil genutzt, womit die Wachstumsmöglichkeiten für den Brennstoffmarkt begrenzt wären.

Walewski: Die angegebene Verwertungsquote täuscht vielleicht ein bisschen, weil die Papierindustrie einen großen Anteil für sich beansprucht. Dieser verringert sich aber schon seit längerer Zeit und wird auch künftig abnehmen.

Wir sehen außerdem ein großes Potenzial für Pellets gegenüber dem Scheitholzsektor. Gegenwärtig werden in Deutschland jährlich rund 20 Millionen Festmeter Holz in Scheitholzkesseln verbrannt, die zum Teil sehr veraltet sind und deutlich geringere Wirkungsgrade als Pelletsöfen aufweisen. Bei einer Umstellung auf Pellets ließe sich bei gleicher Holzmenge dreimal so viel Wärme erzeugen. Entsprechend ließen sich denn auch mehr Haushalte versorgen. Die neue BImSchV wird durch ihre strengeren Auf­lagen bezüglich Feinstaubemissionen den Austauschprozess sicher beschleunigen – auch zum Wohle unserer Umwelt.

SBZ: Wie haben Sie die Versorgung Ihrer Kunden organisiert?

Walewski: Mit unseren acht in Deutschland gelegenen Standorten kann der Endverbraucher sicher sein, dass er seine Pellets über unser Händlernetz schnell, auf kurzen Wegen und sicher erhält. Was bringt es für die Umwelt, wenn Pellets über große Distanzen transportiert werden müssen?

Unser Unternehmen engagiert sich außerdem im Bereich von so genannten Kurzumtriebsplantagen. Dabei werden schnell wachsende Hölzer wie Pappeln und Weiden auf brach liegenden landwirtschaftlichen Flächen angebaut. Geerntet wird schon nach wenigen Jahren. Wir machen solche Versuche derzeit in Mecklenburg-Vorpommern.

SBZ: Steigt der Preis für Holz angesichts der gestiegenen Nachfrage als Brennstoff in den kommenden Jahren an und damit auch der Pelletpreis?

Walewski: Der Pelletpreis ergibt sich anhand von Marktmechanismen – je nach Angebot und Nachfrage. Er ist also nachvollziehbar und im Gegensatz zu Öl und Gas unabhängig von Spekulanten. Betrachtet man die letzten fünf Jahre, so ist der Pelletpreis trotz steigender Nachfrage nur geringfügig gestiegen. Im Hinblick auf Öl und Gas erwarten wir – und auch da sind sich die Experten einig – weitaus größere Preissprünge. Die aktuelle Diskussion über die Gaspreise bestätigt dies.

SBZ: Mit welchen Argumenten sollen Heizungsbauer ihren Kunden Pelletheizungen verkaufen?

Walewski: Pelletheizungen sind zuverlässig, kostengünstig und umweltfreundlich. Zum zweiten gibt es vom Staat wieder Fördermittel für die Installation und drittens gibt es von German Pellets einen Heizkostenzuschuss in Höhe von 1000 Euro aus dem German-Pellets-Konjunkturpaket.

Unternehmen

Produktion und Standorte

Die German Pellets Gruppe ist mit einer jährlichen Produktionskapazität von rund 1,1 Millionen Tonnen größter ­Produzent von Heizpellets und Tier­einstreuprodukten in Europa. Das ­Familien-Unternehmen produziert an acht Standorten in Deutschland. Hauptsitz ist Wismar in Mecklenburg-Vorpommern.

Info

Das Konjunkturpaket

Mehr Informationen zum 1000-Euro-Heizkostenzuschuss von German Pellets gibt es unter der Service-Hotline (08 00) 5 00 50 60 01 oder im Internet unter

https://www.german-pellets.de/

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