Im vergangenen Jahr hat die Nachfrage nach klimafreundlichen Heizsystemen in Deutschland erheblich zugenommen. Noch immer nutzen jedoch rund drei Viertel der neu installierten Heizungen ausschließlich fossile Energien. Eine deutlich schnellere Dekarbonisierung des Gebäudesektors durch erneuerbare Wärmetechnologien und eine entsprechend ambitioniertere Energiepolitik fordert daher das Forum „Grüne Wärme“.
Mit der Initiative hat das jüngst gegründete Verbändebündnis aus Bundesverband Solarwirtschaft (BSW), Bundesverband Wärmepumpe (BWP) und Deutschem Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) auf das Ende Juli verschärfte Bundes-Klimaschutzgesetz (KSG) reagiert und gemeinsam seine Erwartungen an die kommende Bundesregierung formuliert. Die von den drei Verbänden vertretenen Anbieter dezentraler EE-Heizungen Solarthermie, Pelletheizung und Wärmepumpe verfolgen das Ziel, bis zum Jahr 2030 jährlich drei- bis viermal mehr CO2 einzusparen als heute und damit maßgeblich zu den erforderlichen Treibhausgas-Einsparungen des Gebäudesektors beizutragen. Zwar sei die Nachfrage nach klimafreundlichen Heizsystemen zuletzt deutlich angezogen, in Ermangelung geeigneter Rahmenbedingungen sei im Wärmesektor jedoch erst ein Bruchteil der CO2-Minderungspotenziale gehoben worden.
Ein wesentlicher Schlüssel für eine schnellere Energiewende im Gebäudesektor sei nach Überzeugung der Initiative ein deutlich ambitionierterer CO2-Preis. Dabei sollten die daraus resultierenden Einnahmen an Verbraucherinnen und Verbraucher zurückgegeben werden, u. a. über eine Absenkung des Strompreises. Die erforderliche Beschleunigung der Heizungsmodernisierung müsse zudem durch eine auskömmliche und langfristig abgesicherte Finanzierung der Förderprogramme für den Heizungstausch, für energetische Sanierungen sowie ein Pushprogramm für erneuerbare Fernwärme flankiert werden. Neben einer Verschärfung des Gebäudeenergiegesetzes plädiert das Bündnis für eine Nachwuchs- und Qualifizierungsoffensive beim Handwerk hinsichtlich erneuerbarer Wärmetechnologien.
Nach dem jüngst novellierten Bundes-Klimaschutzgesetz soll der Gebäudesektor nun im Jahr 2030 51 Millionen Tonnen (t) CO2 einsparen und nur noch 67 Millionen t emittieren. Dieses Ziel sei nach übereinstimmender Einschätzung des Forums „Grüne Wärme“ nur mit einer deutlich ambitionierteren Energiepolitik erreichbar und erfordere deutlich ambitioniertere Sofortmaßnahmen nach der Bundestagswahl als von der Großen Koalition zuletzt geplant. Mehr zu den gemeinsamen Forderungen zur Bundestagswahl unter dem Kurzlink: bsw.li/3yq79hO.