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Energiewende

2021 wurden 10 % mehr Photovoltaik-Module installiert

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Um die Erneuerbare-Energien-Ziele der Ampel-Koalition zu erreichen, muss der Photovoltaik-Zubau in den nächsten Jahren verdreifacht werden.

BSW-Solar

Um die Erneuerbare-Energien-Ziele der Ampel-Koalition zu erreichen, muss der Photovoltaik-Zubau in den nächsten Jahren verdreifacht werden.

2021 ist der Absatz von Photovoltaik-Modulen gegenüber dem Vorjahr um rund 10 % gestiegen. Für die Energiewende ist das Zubautempo viel zu langsam. Die Solarwirtschaft mahnt, die Nachfrage zeitnah zu verdreifachen.

Im Jahr 2021 sind in Deutschland wurden etwa 240 000 Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 5,3 GW (Mio. kW) neu installiert worden, so die vorläufige Bilanz des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar). Zum Vergleich: 2020 wurden der Bundesnetzagentur 184 000 Photovoltaik-Systeme mit einer Gesamtleistung von 4,8 GW neu gemeldet. Rund 10 % des heimischen Stromverbrauchs werden inzwischen aus Photovoltaik-Anlagen gedeckt, 2021 ist die Stromerzeugung aus Photovoltaik-Anlagen um fast 5 % gestiegen.

Nach den Plänen der Ampel-Koalition soll die jährlich neu installierte Photovoltaik-Leistung zeitnah verdreifacht werden. Aus dem jüngsten BSW-Branchenbarometer – einer repräsentativen Befragung von über 100 Solarunternehmern – geht hervor, dass die Regierungspläne die Solarbranche positiv ins neue Jahr blicken lassen.

Solarbranche fordert bessere Rahmenbedingungen

Während die Nachfrage nach Solarstromanlagen im Eigenheimsektor und bei ebenerdig errichteten Solarparks im vergangenen Jahr kräftig anzog, ging die neu installierte Photovoltaik-Leistung bei Gewerbedächern teils deutlich zurück. BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig appelliert deshalb an die neue Bundesregierung, noch vor Ostern ihr Klimaschutz-Sofortprogramm umzusetzen. Die Ampel-Koalition hatte ein solches im Koalitionsvertrag für das Jahr 2022 angekündigt (Ampel-Koalitionsvertrag: SHK-Themen und Statements).

Im Fall von Verzögerungen könne sich aufgrund eines erheblichen Reformstaus das Investitionsklima in der Solarbranche schnell eintrüben, warnt Körnig. Die monatliche Absenkung von Marktprämien und eine Fülle unverhältnismäßiger bürokratischer Auflagen dämpfe die Investitionsbereitschaft zunehmend. Ein schnelles und beherztes politisches Handeln sei auch vor dem Hintergrund pandemiebedingter längerer Lieferzeiten unbedingt erforderlich.

Von 59 auf 200 GW Photovoltaik-Leistung bis 2030

Die neue Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die in Deutschland installierte Solarstromleistung bis 2030 von derzeit rund 59 auf 200 GW auszubauen und künftig alle geeigneten Dachflächen für die Solarenergie-Erzeugung zu nutzen.

„Dieses Ziel lässt sich erreichen, wenn der Solarturbo jetzt gezündet und Energiewende-Barrieren eingerissen werden. Bei schnellem Handeln wird die Bundesregierung noch in dieser Legislaturperiode erste Früchte ihrer Arbeit ernten können, da die Planungsvorläufe bei Solarkraftwerken im Gegensatz zu anderen Kraftwerksneubauten vergleichsweise kurz sind. Unsere Klimaschutz-Branche steht bereit“, versichert Körnig.

Es ist sogar damit zu rechnen, dass in den nächsten Jahren das 200-GW-Ziel noch einmal erhöht wird. Denn der Ampel-Koalitionsvertrag ist noch nicht auf 1.5-Grad-Zielpfad, hat eine Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin) ergeben. Für ein erhöhtes Zubautempo bei Dachanlagen würde in den nächsten Jahren auch die von der EU-Kommission vorgeschlagene Neufassung der EU-Gebäuderichtlinie sorgen, mit der Richtlinie sollen Null-Emissions-Gebäude zum Standard werden. ■