Obwohl das Handwerk pralle Auftragsbücher meldet, vermisst die Industrie Umsätze. Besonders betroffen sind die Bereiche Installation und Solarthermie. Dies war eine Erkenntnis des diesjährigen Querschiesser-Trendkongresses am 6. und 7. November in Nürnberg, an dem 110 Besucher teilnahmen. Die Prognosen für das Geschäftsjahr 2014 waren jedoch erfreulich. Einziger Engpass sei jedoch die starke Auslastung im Fachhandwerk. „Der Mangel an Monteuren wird 2014 das Wachstumspotenzial der Branche von 6 % auf eine schwarze Null eingrenzen“, skizzierte Querschiesser Hans-Arno Kloep den Engpass im Handwerk.
Das Handwerk werde sich 2014 auf die attraktivsten Aufträge konzentrieren. „Die Produkte und Bereiche, die für den Handwerksbetrieb am lukrativsten sind, werden im nächsten Jahr das Rennen um Montagekapazitäten gewinnen“, prognostizierte Kloep. Diese Erkenntnisse stammen aus seiner in Nürnberg vorgestellten aktuellen Trendstudie, in der fast 2000 Fachhandwerker aus dem gesamten Bundesgebiet befragt wurden. Zwei Drittel nannten Wettbewerber Internet, Personalnot und die Zahlungsmoral der Kunden als derzeit größte Probleme im Handwerk. Zudem leide man an der Präsenz der bevorzugten Marken in anderen Vertriebskanälen. Die Vertriebswegstreue ergab sich in der Befragung als dringlichster Wunsch. Doch die SHK-Branche steht unter Veränderungsdruck. Internet und Versandhandel drücken auf die etablierten Strukturen. Vom Handel wünschen sich die Fachhandwerker gute Konditionen und kompetente Beratungen und Schulungen.
Die Querschiesser-Studie zeigte auch auf, wie sich das Fachhandwerk informiert. Der Großhandelsaußendienst ist mit 70 % immer noch die erste Anlaufstelle. Es folgen Preislisten (76 %), Herstellerkataloge (70 %) und Händlerhomepage (69 %). Fachzeitschriften liegen mit 63 % vor Messen (51 %), den Herstellerhomepages (55 %) und dem Herstelleraußendienst (54 %). Die Studie ergab auch, dass 64 % der Befragten über eine eigene Homepage verfügen. Die Apps (21,2 %) bezeichnete Kloep als die heimlichen Stars unter den elektronischen Kommunikationsmitteln, da sie eine Unterstützung der Kommunikation mit Dokumenten auf der Baustelle ermöglichen. Mit Apps könne zudem die Elektronifizierung der Prozesskette zwischen Hersteller, Händler und Handwerker angereichert und verschlankt werden.
Die Akzeptanz für Webinare ist im letzten Jahr von 1,7 auf 7,8 % gestiegen. Facebook (3,9 %), SHK-TV (3,9 %), Xing (1,6 %), Twitter (0,8 %) und Blogs (0,0 %) spielen im Betriebsalltag dagegen keine Rolle. Vom Handwerk umfassend genutzt werden Herstellervideos (41 %) und auch die Newsletter von Herstellern (58,9 %) und Großhändlern (63,6 %). Und noch eine interessante Erkenntnis: Den Datenservice der Großhändler nutzen 89 % der befragten Handwerksbetriebe, den der Arge Neue Medien nur 8 %. Mehr Infos gibt es in der Trendstudie 2014. Auf der Querschiesser-Homepage finden Interessenten eine grobe Gliederung der Studie und eine Bestellmöglichkeit.