Im April hatte die Umsatzentwicklung im Baugewerbe das erste Mal im Jahr 2021 ein positives Vorzeichen. Lieferengpässe, Baustoffmangel und Preissteigerungen erschweren aber weiterhin den Baustellenbetrieb.
„Die Umsatzentwicklung zeigt im April das erste Mal im Jahr 2021 ein positives Vorzeichen. Allerdings bleibt nach dem Wintereinbruch und den coronabedingten Bremsspuren gegenüber dem Vorjahr noch einiges aufzuholen.“ Mit diesen Worten kommentierte der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), Felix Pakleppa, die jüngsten Daten des Statistischen Bundesamts zur aktuellen Entwicklung der Konjunktur im Bauhauptgewerbe.
Demnach erreichten die Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten im Bauhauptgewerbe im April 2021 einen Umsatz von 7,94 Mrd. Euro (+ 2,3 %). Der Umsatz in 2021 erreicht damit bis zum April ca. 24,4 Mrd. Euro (− 5,9 %). Aufträge gingen im April 2021 im Umfang von ca. 7,9 Mrd. Euro ein (+ 7,0 %).
Projekte sind nur noch schwer kalkulierbar
Pakleppa: „Die sich fortsetzenden Probleme bei der Lieferung von Baustoffen wie Holz, Stahl und Kunststoffen stellen beim Aufholen eine große Herausforderung dar. Wir begrüßen die Maßnahmen der Bundesregierung, die Belastungen für die Bauunternehmen durch die die Verlängerung der Erleichterungen der Kurzarbeitergeldverordnung sowie des Überbrückungsgeldes III abzufedern.
Auch die Anwendung von Stoffpreisgleitklauseln und die Rücknahme von Beschränkungen beim Holzeinschlag sind richtige Schritte. Wenn die Nachfrage und das Angebot bei global gehandelten Baustoffen nicht zügig wieder ins Gleichgewicht kommen, ist der Baustellenbetrieb allerdings vielfach gefährdet. Projekte sind nur noch schwer kalkulierbar.“
Geringe Erholungsdynamik im Wirtschaftsbau
Die Entwicklung beim Auftragseingang sieht Pakleppa in den Bausparten sehr differenziert: „Das Auftragsplus von 7,0 % (nominal) im April gegenüber April 2020 ist maßgeblich auf das Einknicken der Nachfrage im Vorjahr im Wohnungsbau und Wirtschaftshochbau nach den ersten Lockdown zurückzuführen. Die Nachfrage im Wohnungsbau hat sich nachfolgend wieder stabilisiert und zeigt sich auch nachhaltig. Bis zum April 2021 erreichten die Order hier ein Volumen von 7,3 Mrd. Euro (+ 13,4 %). Im Wirtschaftshochbau sehen wir noch keine vergleichsweise dynamische Entwicklung. Die Order erreichten bis zum April 7,1 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von 3,3 %.“ ■
Siehe auch:
Über den Umgang mit Preissteigerungen
Kunststoffrohre: Besorgnis wegen Rohstoffengpässen
Armacell erhebt außerordentlichen Material- und Betriebskostenzuschlag von 7,3 %