VDKF: F-Gase-Verordnung wichtigstes Thema bei der Chillventa

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Viele Themen haben den VDKF seit der letzten Chillventa intensiv beschäftigt, angeführt von F-Gasen. VDKF-Präsident Karl-Heinz Thielmann im Interview dazu.

VDKF-Präsident Karl-Heinz Thielmann gibt u.a. einen Überblick über die Themen, die auf der Chillventa in den Gesprächen am Messestand und auch in den VDKF-Vorträgen in den Fachforen im Mittelpunkt stehen werden.

Herr Thielmann, was hat den VDKF und die Kälte-/Klimabranche in den zwei Jahren seit der Chillventa 2022 am meisten beschäftigt?

Thielmann: Da gibt es eine Fülle von Themen und entsprechende VDKF-Aktivitäten, die man nennen könnte. Vom
● Gebäudeenergiegesetz und der damit verbundenen Teilnahme an den Wärmepumpengipfeln des Bundeswirtschaftsministeriums über die
● Regelungen zu steuerbaren Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen im Rahmen des Energiewirtschaftsgesetzes,
● die Höhen und Tiefen bei der Fortführung der Kälte-Klima-Richtlinie,
● den illegalen Kältemittelhandel und
● den rechtswidrigen Online-Handel mit Split-Klimaanlagen,
● das geplante PFAS-Verbot im Rahmen der europäischen REACH-Verordnung bis hin zur
● Novellierung der F-Gase-Verordnung.
Diese Themen bestimmten in den vergangenen zwei Jahren vor allem unsere Verbandsarbeit und werden uns auch auf der Chillventa in diesem Jahr in Gesprächen an unserem Messestand und auch in unseren Fachvorträgen begleiten.

Alle Punkte im Detail zu besprechen, würde sicher den Rahmen dieses Interviews sprengen. Was waren die Highlights?

Thielmann: Das Highlight – sowohl in Bezug auf die Bedeutung für die Kälte-/Klimabranche als auch das Engagement des VDKF – ist mit Sicherheit die novellierte F-Gase-Verordnung, die im März 2024 in Kraft getreten ist. Sie hat gravierende Folgen für die Planung, die Installation und den Betrieb von Kälte- und Klimaanlagen sowie Wärmepumpen, die fluorierte Kältemittel enthalten. Aufgrund der Bedeutung des Themas für die gesamte Branche wird der VDKF die Inhalte und Auswirkungen auch auf der Chillventa in zwei Vorträgen im fachlichen Rahmenprogramm vorstellen. Aber auch das PFAS-Verbot, die Bedeutung der Risikobeurteilung von Kälteanlagen und die Digitalisierung im Handwerk zählen zu unseren Vortragsthemen.

Können Sie die wesentlichen Inhalte der novellierten F-Gase-Verordnung und die Folgen für die Branche kurz zusammenfassen?

Thielmann: Kurz und knapp und ohne auf Details eingehen zu können: Aufgrund einer kontinuierlichen Verringerung der verfügbaren Menge an F-Gasen, durch anwendungsspezifische Verbote des Inverkehrbringens für Anlagen mit F-Gasen sowie durch Verwendungsverbote von bestimmten Kältemitteln für Wartungsarbeiten zeichnet sich klar ab, wie sich die Kälte- und Klimatechnik entwickeln wird: Neuanlagen sollten nur noch mit nicht-fluorierten Kältemitteln wie Propan, Kohlendioxid oder Ammoniak bzw. mit fluorierten Kältemitteln mit einem möglichst niedrigen Treibhauspotential geplant werden.

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Die bisher vorrangig verwendeten Sicherheitskältemittel werden mittelfristig größtenteils vom Markt verschwinden. Stattdessen kommen Kältemittel zum Einsatz, bei deren Verwendung größere Sorgfalt erforderlich ist, weil diese brennbar (Propan) oder toxisch (Ammoniak) sind bzw. hohe Anlagendrücke haben (Kohlendioxid). Preissteigerungen und Engpässe für F-Gase sind zu erwarten und ob das für Wartungsarbeiten ggf. benötigte F-Gas erhältlich sein wird, ist nicht sichergestellt.

Konnte sich der VDKF in den Novellierungsprozess einbringen?

Thielmann: Wir haben seit der Veröffentlichung des ersten Novellierungsentwurfs der EU-Kommission im April 2022 bis zum Inkrafttreten der Verordnung im März 2024 kontinuierlich unsere Expertise einbringen können, haben Verordnungsentwürfe des Parlaments kommentiert, Empfehlungen für die Trilog-Verhandlungen gegeben, uns mit Politikern auf nationaler und europäischer Ebene ausgetauscht und parallel dazu unsere Mitglieder, die Presse, Betreiberverbände und die ganze Branche stets auf dem Laufenden gehalten. Einige unserer Positionen konnten wir auch erfolgreich in der Verordnung platzieren. Die F-Gase-Verordnung ist ein Paradebeispiel dafür, dass sich ein nationaler Wirtschaftsverband wie der VDKF auch auf europäischer Ebene für die Interessen seiner Mitglieder starkmachen kann.

Ist das Thema F-Gase-Verordnung jetzt nach dem Inkrafttreten für den VDKF vom Tisch?

Thielmann: Keineswegs! Es gibt noch eine Reihe von Punkten, die geklärt werden müssen. Viele Details werden erst jetzt in den sogenannten Durchführungsverordnungen genauer festgelegt bzw. in der Chemikalienklimaschutzverordnung für Deutschland konkretisiert – zum Beispiel die Anforderungen an die erforderlichen Zertifizierungen für Fachkräfte. Hier sind wir mit den zuständigen Stellen in Kontakt und wurden zur Mitarbeit aufgefordert, was wir auch gerne leisten. Zudem sind wir im ständigen Austausch mit unseren Fachbetrieben und auch mit Betreibern von Kälte- und Klimaanlagen, die mit vielen spezifischen Fragestellungen im Rahmen der F-Gase-Verordnung auf uns zukommen. Nach der Lobbyarbeit ist jetzt vor allem die Beratungs- und Aufklärungsarbeit des VDKF gefragt.

Welche Rolle spielt die Chillventa im Rahmen Ihrer Verbandskommunikation?

Thielmann: Die Chillventa ist die internationale Leitmesse der Kälte-, Klima- und Wärmepumpenbranche und damit selbstverständlich auch für den VDKF das Highlight des Jahres. Auch wenn wir natürlich das ganze Jahr mit Kälteanlagenbauern, Herstellern, dem Handel und Betreibern in Kontakt sind – eine Messe ist etwas ganz Besonderes. Nirgendwo sonst hat man eine vergleichbare Gelegenheit, so viele persönliche Gespräche in kurzer Zeit zu führen, zu fachsimpeln, sich auszutauschen und auch – was fast genauso wichtig ist – alte Freundschaften zu pflegen und neue zu knüpfen. Wir laden daher alle herzlich ein, sich mit uns bei einem kühlen Getränk in unserer Messelounge in Halle 9 zu treffen – Ansprechpartner aus der VDKF-Geschäftsstelle, dem -Verwaltungsrat und -Präsidium sind an allen Messetagen vor Ort. ■
Quelle: VDKF / ml