Split-Klimageräte dürfen nur verkauft werden, wenn sie von einem zertifizierten Unternehmen eingebaut werden. Besonders Online-Händler verstoßen häufig gegen dieses Gesetz.
In den warmen Sommermonaten wächst bei vielen Endverbrauchern der Wunsch nach einer Klimaanlage für ihre Wohnräume. In diversen Online-Shops und Baumärkten findet man auch schnell vermeintlich günstige Angebote.
Was viele nicht wissen: Den Einbau von Split-Klimageräten darf der Kunde nicht selbst vornehmen, dies ist nur zertifizierten Fachbetrieben erlaubt. In den Klimageräten zirkuliert nämlich häufig ein treibhauswirksames Kältemittel, das bei unsachgemäßer Installation in die Atmosphäre entweichen kann.
Schriftlicher Nachweis erforderlich
Aus diesem Grund schreiben sowohl die europäische F-Gase-Verordnung als auch die nationale Chemikalienklimaschutzverordnung vor, dass Split-Klimageräte nur verkauft werden dürfen, wenn der Käufer dem Händler schriftlich nachweist, dass das Gerät von einem zertifizierten Unternehmen eingebaut wird. Der Händler muss diese Aufzeichnungen 5 Jahre lang aufbewahren und den zuständigen Behörden auf Verlangen zur Verfügung stellen können.
Baumärkte und Online-Händler weisen zwar in der Regel – oft versteckt im Kleingedruckten – darauf hin, dass ein zertifizierter Fachbetrieb den Einbau vornehmen muss. Zum Teil findet man auch Formulierungen, dass der Kunde dies mit dem Abschließen des Bestellvorgangs bestätigt. Den in den Verordnungen geforderten schriftlichen Nachweis der Kundschaft kann ein solcher Hinweis jedoch in keiner Weise ersetzen. Insofern verstößt ein Großteil der Online-Verkäufe von Klimaanlagen gegen geltendes Recht. Gleiches gilt für viele Einkäufe im Baumarkt, wenn die Kunden den vielfach angebotenen Installationsservice nicht in Anspruch nehmen.
Kein Einbau bei unbekannter Quelle
Den Fachverbänden der Kälte-/Klimabranche sind viele Fälle bekannt, bei denen Endverbraucher eine Klimaanlage im Internet oder Baumarkt gekauft haben, dann jedoch keinen zertifizierten Fachbetrieb finden, der ihnen diese Anlage einbauen will. Die ablehnende Haltung der Handwerksbetriebe ist nachvollziehbar, weil sie beim Einbau dieser Geräte aus unbekannter Quelle und von fragwürdiger Qualität mit unkalkulierbaren Haftungs- und Gewährleistungsansprüchen konfrontiert werden könnten.
Wenn Kunden sich an zertifizierte Kälte-Klima-Fachbetriebe wenden, können sie sicher sein, dass
● sie kompetent beraten werden,
● ihnen energieeffiziente und qualitativ hochwertige Markenprodukte angeboten werden,
● alle Verordnungen und Gesetze eingehalten werden und
● bei der Installation keine klimaschädlichen Treibhausgase entweichen.
Die Organisationen BIV und VDKF (Bundesinnungs- bzw. der Wirtschaftsverband der Kälte-Klima-Fachbetriebe), FGK (Fachverband Gebäude-Klima) und die Bundesfachschule Kälte-Klima-Technik (Zertifizierungsstelle für Fachbetriebe) fordern die zuständigen Überwachungsbehörden der Bundesländer auf, verstärkt gegen den illegalen Handel mit Klimageräten vorzugehen, indem sie Händler auf die Einhaltung der Nachweispflicht kontrollieren und entsprechende Verstöße ahnden. ■
Quelle: VDKF / fl