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Fachverband SHK BW

Interview: So waren 11 Jahre an der Spitze des SHK BW

Inhalt

Die SBZ sprach mit Joachim Butz über seine Zeit an der Spitze des Fachverbands SHK BW und künftige Herausforderungen für die Gewerke.

Der Verbandstag des Fachverbands SHK Baden-Württemberg ist Symbol für Abschied und Neuanfang gleichermaßen. Der Fachverband-Vorsitzende Joachim Butz steht nach elf Jahren an der Verbandsspitze nicht für eine weitere Legislaturperiode zur Verfügung. In der Delegiertenversammlung am 23. Juni wird über seine Nachfolge entschieden. Anlass für die SBZ, mit Joachim Butz auf seine Jahre an der Verbandsspitze zurückzublicken, aber auch über Fragen zur Zukunft der Gewerke zu sprechen.

SBZ: Herr Butz, wenn Sie nun auf die letzten Jahre zurückblicken, was waren die wichtigsten Entwicklungen für unsere Gewerke?

Joachim Butz: Die größten Herausforderungen sind und waren die Auswirkungen im Zusammenhang mit der Energiewende. Die Transformation weg von fossilen hin zu regenerativen Energieträgern hat Konsequenzen für die gesamte Branche und somit auch auf die komplette Wertschöpfungskette bei Herstellern, Handel und Handwerk. In besonderer Weise ist die Berufsorganisation dadurch im Bereich der Aus- und Weiterbildung gefordert. Eng mit diesem Thema verbunden ist auch die zunehmende Digitalisierung in unseren Betriebsabläufen und ein erhöhter Fachkräftebedarf.

Fachverband SHK BW

Ausgewählte Stationen von Joachim Butz in der SHK-Berufsorganisation:

1986 –2014 Mitglied im Berufsbildungsausschuss des Fachverbandes
1990 – 2010 Obmann im Berufsbildungsausschuss des Fachverbandes
seit 1998 Obermeister der Innung Pforzheim
seit 2001 Vorstand des Fachverbandes
2003 Stellvertretender Vorsitzender
seit 2012 Vorsitzender
seit 2017 Vorstand des ZVSHK

SBZ: Wo sehen Sie Verbandserfolge, die Sie stolz machen?

Butz: Da gibt es in elf Jahren viele Erfolge, die ich nennen könnte. Besonders stolz bin ich auf unser kompetentes und engagiertes Team in der Geschäftsstelle, aber auch auf das kollegiale und vertrauensvolle Zusammenwirken im Vorstand, was keinesfalls selbstverständlich ist.

Als ich das Amt des Vorsitzenden angetreten habe, war klar, dass es gilt, die Stelle des Hauptgeschäftsführers neu zu besetzen. Dr. Hans-Balthas Klein ging Ende 2015 nach mehr als 35 Jahren Tätigkeit für unseren Verband in den wohlverdienten Ruhestand. Zugegeben, vor dieser für die Verbandsarbeit besonders einschneidenden Veränderung hatte ich großen Respekt. Gemeinsam mit dem Vorstand haben wir die richtige Entscheidung getroffen und können Wolfgang Becker als wahren Glücksgriff für unseren Fachverband bezeichnen.

Vor allem die gute Vernetzung im Handwerk, aber auch weit darüber hinaus, macht uns zu einem gefragten Ratgeber und verlässlichen Partner mit großem Weitblick. So haben wir schon frühzeitig die Entwicklung in der Klimaschutzpolitik gesehen und bereits 2021 in der Mitgliederversammlung einstimmig ein „Positionspapier Klimaschutz“ verabschiedet. Damals wurden wir in der Branche teilweise belächelt. Heute sind wir genau in der Situation, die wir damals als Entwicklung für unser Handwerk prognostiziert haben. Darauf darf man sicher ein wenig stolz sein. Auch in anderen Bereichen waren und sind wir Ideengeber, manchmal auch Treiber, um unsere Überzeugung im Sinne unserer Betriebe, aber auch der Verbraucher voranzubringen.

Ob im Zentralverband und im Baden-Württembergischen Handwerk, gleichermaßen wie in Politik und Verwaltung, gilt unser Fachverband als wichtiger und verlässlicher Partner. Nicht ohne Grund hat Bundesministerin Klara Geywitz spontan als Festrednerin zu unserem Jubiläumsfestabend 2022 in Pforzheim zugesagt, und diesen in guter Erinnerung behalten, wie sie mir bei einer Begegnung auf der ISH 2023 versicherte. Auch darauf darf man stolz sein.

SBZ: Gibt es auch Wermutstropfen?

Butz: Ja natürlich, wo Licht ist, ist auch Schatten. In erster Linie bedrückt mich, dass es trotz dieser erfolgreichen Verbandsarbeit nur in wenigen Innungen gelingt, die Mitgliederzahlen stabil zu halten oder zu steigern, weil leider immer noch zu viele Betriebe die Vorteile einer Mitgliedschaft nicht erkennen.

Über viele Jahre hinweg waren wir bei Verwaltung und Politik ein gefragter Ratgeber, um gemeinsam den besten Weg zu suchen, wie Verordnungen oder Förderprogramme erfolgreich auf den Weg gebracht werden können. Leider scheint unsere Expertise bei einer zunehmend ideologisch geprägten Politik nicht mehr gewünscht zu sein oder wird gar als störend empfunden.

Unsere Hinweise und Empfehlungen, die mit großem Sachverstand und personellem Aufwand durch Haupt- und Ehrenamt, verstärkt durch die Erfahrungen aus der betrieblichen Praxis und dem Kundenkontakt, an Verwaltung und Politik als Garant für eine erfolgreiche Umsetzung standen, werden scheinbar als störend empfunden. Fristen für Stellungnahmen werden offenbar bewusst sehr kurz gehalten, sodass unsere kompetenten Fachausschüsse häufig keine Stellung im Vorfeld beziehen können. Die Diskussion und der Prozess der Meinungsbildung in den ehrenamtlich besetzten Gremien ist jedoch für eine gute Verbandsarbeit unentbehrlich.

SBZ: Was waren denn besonders einschneidende Erlebnisse während Ihrer Amtszeit?

Butz: Zweifellos hat die Corona-Pandemie die Verbandsarbeit völlig auf den Kopf gestellt. Entscheidungen, die früher in den Gremien getroffen wurden, mussten nun innerhalb kürzester Zeit im kleinsten Kreis getroffen werden. Nie zuvor hatte ich mit Herrn Becker so oft telefoniert wie in dieser Zeit.

Entgegen kam uns dabei, dass wir seit Jahren kontinuierlich unser IT-System weiterentwickelt und die Digitalisierung vorangetrieben hatten. So konnten wir rasch auf die Arbeit im Homeoffice umstellen, so dass in jedem Referat ein Teil des Personals im Wechsel von zu Hause aus arbeiteten konnte. Die in der Geschäftsstelle anwesenden Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen konnten so in den Büros und kurzfristig in zu Büros umgestalteten Lagerräumen und Besprechungszimmern aufgeteilt werden. Damit wurden Kontakte möglichst vermieden und die Verbandsarbeit bei hoher Nachfrage der Mitgliedsbetriebe, teilweise mit Sonderschichten an Samstagen, erfüllt werden. Nahezu täglich wurden die Betriebe über die neuen Verordnungen informiert.

Da zu Beginn der Pandemie auf dem freien Markt keine Masken für die Betriebe verfügbar waren, haben wir diese in großer Zahl beschafft und an die Mitglieder versendet. Ein zusätzlicher Kraftakt für unsere Geschäftsstelle, auf den wir so nicht eigestellt waren.

Gemeinsam mit unserem bayrischen Schwesterverband haben wir auch den Mut bewiesen, frühzeitig die schmerzliche Absage der IFH 2020 zu treffen. Aber auch den Mut gehabt, frühzeitig an der IFH 2022 festzuhalten. Der Wegfall der IFH 2020 und die Absage zahlreicher Seminare und anderer Veranstaltungen hatte leider erhebliche finanzielle Konsequenzen, weshalb wir uns zur Kurzarbeit entschlossen hatten – eine Entscheidung, die wir uns im Hinblick auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht leicht gemacht haben.

Unsere Weiterbildungsveranstaltungen, aber auch Gremiensitzungen wurden zunehmend digital durchgeführt und die Mitgliederversammlung bekam coronabedingt ein neues Gesicht. Ferner wurden die Gesellenprüfungsausschüsse in den Innungen vor neue Herausforderungen gestellt, die es zu begleiten galt. Hinzu kamen Materialengpässe und die explodierenden Materialpreise, die unsere Betriebe und damit den Verband forderten.

Die Gefahr einer Gasmangellage veranlasste 2022 den Ministerpräsidenten und sein Kabinett uns als einzigen Branchenverband des Handwerks zum Gaskrisengipfel zu laden. Die Chance, unsere Verbandsposition dem versammelten Kabinett und den Fraktionsvorsitzenden an einem Tisch zu erläutern, war bisher sicher einmalig.

Unvergessen bleibt auch der bereits erwähnte Jubiläumsverbandstag im Juli 2022, bei dem wir den 75. Geburtstag unseres Fachverbandes in meiner Heimatstadt Pforzheim feiern durften. Die SHK-Familie und viele hochrangige Gäste aus dem verbandlichen Umfeld erlebten einen grandiosen Festabend mit einem Programm, bei dem es einem „heiß und kalt“ (passend zu den Medien unserer Branche) den Rücken herunterlief. Bei dem aber auch, passend zum Jubiläumsmotto „Vergangenheit feiern, die Zukunft im Blick“ Personen zu Wort kamen, die unseren Verband teilweise über Jahrzehnte begleitet und geprägt haben. Bei der Fachtagung gelang es den Referenten mit ihren Zukunftsthemen die Teilnehmer für Chancen und Risiken zu sensibilisieren – wahrlich auch eine zentrale Aufgabe unseres Verbandes für die nächsten Jahre.

SBZ: Worin liegen denn die größten Herausforderungen für die Zukunft – im Hinblick auf die Gewerke, aber auch für den Verband als solchen?

Butz: Die Transformation weg von der rein fossilen Wärmezeugung hin zu technologieoffenen, erneuerbaren Systemen zu schaffen und unsere Mitglieder auf diesem Weg zu begleiten und zu unterstützen.

SBZ: Eines ihrer Herzensthemen ist die Berufsbildung und der Nachwuchs. Wo muss Ihrer Meinung nach angesetzt werden, um zukunftsfähig aufgestellt zu sein?

Butz: Meine Laufbahn in der Verbandsarbeit hat vor 37 Jahren im Berufsbildungsausschuss begonnen. Die Berufsbildung und die Nachwuchsgewinnung sind mir auch heute noch ein großes Anliegen und der Schwerpunkt bei meiner Vorstandstätigkeit im ZVSHK.

In den vergangen zehn Jahren konnten wir die Zahl der Jugendlichen, die eine Ausbildung in unserem Handwerk begonnen haben, ständig steigern, bei den Anlagenmechanikern sogar um mehr als 40 Prozent trotz gegenläufiger demographischer Entwicklung.

Nachwuchswerbung ist ein Branchenthema, bei dem neben dem Handwerk auch der Handel und die Hersteller unterstützen müssen. Mit der bundesweiten Nachwuchswerbekampagne „Zeit zu starten“ haben wir hierfür eine gute und erfolgreiche Plattform geschaffen, die Jugendliche in den sozialen Medien abholt und unsere Innungen und Ausbildungsbetriebe aktiv unterstützt.

Nun muss der Zugang zu den Gymnasien weiter verbessert werden, denn für einen großen Teil der Gymnasiallehrer ist alles, was nach dem Abitur nicht zum Studium führt, ein Misserfolg. Hier ist die Politik gefordert, gemeinsam mit dem Handwerk für ein Umdenken zu sorgen, und den Weg für eine „Karriere mit Lehre“ an den Gymnasien frei zu machen.

Bei der Beschreibung unseres Berufsbildes hatten wir schon bei der Neuordnung offene Formulierungen gewählt, so dass wir heute in der Lage sind, rasch auf den Transformationsprozess in der Branche durch Anpassung der Rahmenlehrpläne reagieren zu können. Dadurch müssen wir nicht den langen Weg einer kompletten Neuordnung des Berufsbildes gehen. Die Weichen sind gestellt und auch die Inhalte der Überbetrieblichen Ausbildung konnten in einer Rekordzeit angepasst werden. Nun sind wir zusammen mit den Herstellern gefordert, eine rasche Ausstattung der Schulen und Bildungsstätten sowie die Fortbildung der Lehrer voranzutreiben und zu unterstützen.

Parallel läuft derzeit ein Diskussionsprozess, wie wir uns künftig in der Aus- und Weiterbildung aufstellen müssen, um auf Veränderungen am Markt und in der Struktur unserer Betriebe angemessen reagieren zu können. Die zunehmende Zahl an „Zebrabetrieben“ könnte auch ein zusätzliches Berufsbild notwendig machen. Dieses ließe sich ausrichten auf die Schnittmenge im SHK- und Elektrohandwerk im Bereich der Wärmeerzeugung, vom Öl bis zur hybriden Wärmepumpenanlage mit Photovoltaik und Solarthermie oder der Brennstoffzelle. Hier ist Kreativität, aber auch Flexibilität in beiden Gewerken gefordert. Den Ruf nach Teilqualifizierung für bestimmte Tätigkeitsfelder halte ich für den falschen Weg. Denn die Teilqualifizierten von heute sind die potenziellen Arbeitslosen von morgen, was ein Blick in die Arbeitslosenstatistik deutlich macht. 

SBZ: Sie waren viele Jahre auch in der Feuerwehr aktiv. In welcher Funktion mussten Sie mehr Brände löschen?

Butz: Eindeutig bei der Feuerwehr, doch gerade im Hinblick auf die überhasteten und unüberlegten Schnellschüsse in der Politik und im Branchenumfeld nehmen die „Buschbrände“, die es zu löschen gilt, um einen „Flächenbrand“ zu verhindern, täglich zu.

SBZ: Was ist aus Ihrer Sicht der Schlüssel für eine erfolgreiche Verbandsarbeit?

Butz: Neben einer guten Vernetzung im verbandlichen Umfeld, vor allem ein gutes Einvernehmen im Vorstand und eine vertrauensvolle und enge Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt. Wenn hier die Chemie stimmt, muss sich der Verband nicht ständig mit sich selbst beschäftigen, sondern kann sich den wirklich wichtigen Aufgaben annehmen.

Auch der Kontakt und der offene, transparente und regelmäßige Austausch mit den Innungen und den Obermeistern sowie in den Ausschüssen und Gremien ist sehr wichtig. Wenn das funktioniert, und es funktioniert bei uns in den letzten Jahren hervorragend, dann wird der Verband nach außen als geschlossene und starke Interessensvertretung und verlässlicher Partner am Markt wahrgenommen.

Ich bin froh und dankbar sowohl im Ehren- als auch im Hauptamt von einem so kompetenten, engagierten und loyalen Team begleitet worden zu sein. Das werde ich in Zukunft sicher mit Wehmut vermissen, meinem Nachfolger aber auch von Herzen gönnen.

SBZ: Als Vorsitzender des Fachverbandes und in den vielen anderen ehrenamtlichen Funktionen haben Sie viel Zeit aufgewendet. Hat sich das Engagement gelohnt? Was hat Ihnen dieses Engagement persönlich gebracht und was würden Sie anderen Betriebsinhabern mit auf den Weg geben wollen?

Butz: Den zeitlichen Aufwand in der Berufsorganisation mit den Fehlzeiten im Betrieb, Familie oder fehlenden Freizeitaktivitäten aufzurechnen, ist sicher schwer. Dennoch bin ich der Meinung, dass es sich gelohnt hat. Die Arbeit in den Gremien und der Austausch mit Kollegen und Marktpartnern hatte zur Folge, dass man oft einen anderen Blick auf die Dinge erhielt, das Hintergrundwissen ausbauen und somit einen Informationsvorsprung oder erweiterten Horizont für Entscheidungen im eigenen Unternehmen bekam. Auch die Tatsache, dass man im Sinne der Branche vieles zum Positiven beeinflussen und Fehlentwicklungen verhindern konnte, hat immer wieder von Neuem motiviert, diese Aufgaben wahrzunehmen.

Mein Tipp an andere Betriebsinhaber: Werden Sie Mitglied in der Innung und scheuen Sie sich nicht davor, in der Berufsorganisation ehrenamtliche Aufgaben zu übernehmen. Sie werden es nicht bereuen.

SBZ: Wie wird es für Sie persönlich nun weitergehen? Wer Sie kennt, kann sich einen „Ruhe-zu-stand“ nicht vorstellen …

Butz: Es überrascht mich, wie viele Menschen sich Gedanken machen, dass ich zumindest in ein kleines Loch fallen könnte. Da kann ich beruhigen. Aufgrund meiner Statur müsste das schon ein sehr großes Loch sein und das sehe ich nicht.

Denn es gilt zunächst den Betriebsübergang an meine Tochter zu begleiten. Außerdem haben sich im Laufe der Jahre viele Projekte im Privaten angesammelt, die jetzt angegangen werden können. Vor allem aber möchte ich gemeinsam mit meiner Frau mehr Zeit mit unseren Enkeln verbringen, denn dies ist ein neuer Lebensabschnitt, den wir nun genießen werden.

Meine Frau, die Familie und Mitarbeiter haben mir für mein ehrenamtliches Engagement stets den Rücken freigehalten, was nicht immer leicht war. Dafür bin ich zutiefst dankbar und möchte künftig soweit möglich etwas zurückgeben.

In meiner Verbandstätigkeit habe ich viele interessante Menschen und liebe Kollegen kennengelernt. Diese Kontakte möchte ich gerne weiter pflegen und mit einem gewissen Abstand, aber mit großem Interesse, die Entwicklung unserer Branche verfolgen.

SBZ: Sie sind bekannt für Ihren Humor, immer haben Sie eine Anekdote oder einen Witz parat. Zum Abschluss daher die Frage: Welches Ereignis im Zusammenhang mit Ihrer Zeit als Vorsitzender lässt Sie heute noch schmunzeln?

Butz: Charles Spencer Chaplin (Charlie Chaplin) hat einmal gesagt: „Jeder Tag ohne ein Lächeln ist ein verlorener Tag“ – das habe ich mir zum Lebensmotto gemacht. Und daher versucht, auch bei noch so ernsten Themen mit Beteiligten nach dem Motto „Humor ist, wenn man trotzdem lacht“ manches entspannter anzugehen und die Gesprächspartner mit einem Lächeln mitzunehmen.

Ich könnte vieles berichten, möchte hier aber nur zwei Dinge benennen, die mich nachhaltig und wiederholt zum Schmunzeln gebracht haben:
Bei einem Ministergespräch wurde von uns die haltlose Aussage eines Kabinettmitglieds, dass 15 Prozent des Feinstaubanteils am Neckartor auf die Holzfeuerung zurückzuführen sei, kritisiert. Ich habe damals in den Raum gestellt, dass bei einer genauen Feinstaubanalyse der Aktenstaubanteil der benachbarten Ministerien höher sei als der von Holzfeuerungen. Noch lange danach hat der Minister, wenn ich bei kontroversen Themen tief Luft holte, eingeworfen: „Kommen Sie mir jetzt nicht mit dem Aktenstaub!“ [Eine spätere Analyse des Feinstaubs hat ergeben, dass der tatsächliche Anteil aus Holzfeuerung lediglich im unteren einstelligen Bereich lag. Der Aktenstaubanteil wurde hingegen nie analysiert ;-), Anm. J. Butz]

Was mich in der Zusammenarbeit mit unserem Hauptgeschäftsführer Wolfgang Becker häufig zum Schmunzeln veranlasst hat, war, dass ich bei den regelmäßigen Abstimmungsgesprächen Vorschläge oder Themenpunkte mitgebracht habe, über die ich mit ihm sprechen wollte. Oft war es so, dass Herr Becker genau diese Themen und häufig dieselben Lösungsansätze auf seiner Agenda stehen hatte, was zeigte, dass wir auf der gleichen Wellenlänge arbeiten.

Aber nicht nur bei ihm, ich möchte an dieser Stelle allen Menschen, die mich auf vielfältige Weise in meinem Amt begleitet und unterstützt haben, von ganzem Herzen danken. Sie haben alle dazu beigetragen, dass mir die Aufgabe viel Freude gemacht hat und ich einen funktionierenden und gut aufgestellten Fachverband übergeben kann. Herzlichen Dank! ■