Ex-Amazon-Mann Alexander Bruggner leitet seit 1.12.2023 als Vorstand bei Reisser die Supply Chain. Rückblick und Einblicke in seine Pläne.
Seit 100 Tagen ist der ehemalige Amazon-Mann Alexander Bruggner nun im Amt als neuer Vorstand bei Reisser. Er verantwortet den Bereich Supply Chain des SHK-Großhändlers mit den Abteilungen Einkauf, Produktmanagement, Logistik und IT. Nun zieht er ein erstes Resümee und erläutert seine Vorhaben.
Wir stellen vor: Alexander Bruggner
Alexander Bruggner (Jahrgang 1969) wuchs als gebürtiger Karlsruher in Pforzheim auf und absolvierte dort seine Ausbildung zum Industriekaufmann.
Nach dem Studium zum Diplom-Betriebswirt mit den Schwerpunkten Logistik und Beschaffung folgte eine abwechslungsreiche Berufspraxis mit Stationen in Singapur, Deutschland und den USA.
In seinen vorherigen Aufgaben lagen Bruggner Themen wie Materialwirtschaft und Logistik, Verbesserung der internen und externen Waren- und Informationsströme, Implementierung von Controlling-Instrumenten und die Digitalisierung besonders am Herzen. Diese Erfahrungen und Kenntnisse will Bruggner nun beim SHK-Großhändler Reisser mit einbringen. „Das Unternehmen befindet sich wie die gesamte Branche in einer Transformationsphase. Es stehen einige notwendige Anpassungen an, um auch weiterhin erfolgreich am Markt zu agieren“, antwortet Bruggner auf die Frage, was ihn an der neuen Aufgabe reizt.
Potenzial sieht er im Segment Wärmeerzeugung, den Fokus auf die Eigenmarken will er intensivieren und den Einstieg in neue Geschäftsfelder prüfen, dabei das Kerngeschäft Sanitär keinesfalls vernachlässigen. „In diesem spannenden Umfeld gibt es großartige Möglichkeit, das gesamte Unternehmen wie auch den Bereich Supply Chain und Logistik weiter zu optimieren. In der jüngsten Vergangenheit wurden schon einige Maßnahmen ergriffen. Das 100-Meter-Rennen ist eröffnet und die ersten Meter sind absolviert.“
Alle Mitarbeitenden einbeziehen
Zuletzt war Alexander Bruggner als Geschäftsführer bei der Amazon Pforzheim GmbH tätig. Nach der Eröffnung des Logistik Centers in Pforzheim und der Integration in das Amazon-Netzwerk gehörten die kontinuierliche Verbesserung aller internen und externen Prozesse, das intensive Leben und Arbeiten mit Kennzahlen, der enge Austausch mit anderen Amazon-Werken und dem europäischen Headquarter in Luxemburg zu seinen Schwerpunkten. „Mir waren besonders das Hinzuziehen und Integrieren aller Mitarbeitenden und Prozessbeteiligten sowie die permanente Verbesserung des Unternehmens wichtig. Ein Schwerpunkt lag auch auf der Digitalisierung und der Anwendung neuester Technologien“, erinnert sich Bruggner.
Genau dieses Know-how ist nun bei Reisser gefragt: Als Anhänger der Digitalisierung will Bruggner das digitale Angebot und den Online-Shop für die Fachhandwerker verbessern. „Wir sollten es unseren Fachhandwerkskunden so einfach wie möglich machen, online bei uns zu bestellen.“ Wenn er über die Modelle der Zukunft nachdenkt, dann will er die Bedürfnisse der Kunden noch optimaler erfüllen, das Bestellverhalten besser verstehen und den Fachhandwerksunternehmen noch passendere digitale Lösungen anbieten. Und auch die Reisser-internen Prozesse sollen durch die Digitalisierung noch effizienter abgebildet werden. Bruggner: „Mein großer Wunsch ist, dass wir Reisser zu einem umfassenden Digital Player aufstellen und erfolgreich unsere Prozesse digitalisieren.“
Die Verbindung zu Reisser bestand schon länger, Bruggner hatte im beruflichen und privaten Kontext immer wieder die Möglichkeit, die Firmenzentrale in Böblingen sowie auch einige Niederlassungen zu besichtigen. „Ich habe gleich bemerkt, wie familiär der Betrieb geführt und dass der Begriff Familienunternehmen auch wirklich gelebt wird. Und mit dem neuen Logistiklager und der neuen Lagertechnik wurden bereits wesentliche Meilensteine geschaffen“, resümiert Bruggner. Nun geht es ihm darum, die Niederlassungen zu stärken. Dies umfasst die Anbindung der Lieferanten, das zentrale und dezentrale Bestandsmanagement, die Transporte des Nachtsprungs und die Routenplanung als Anlieferung zu den Kunden.
Lösungsorientiert und pragmatisch arbeiten
Umfassende Supply Chain-Konzepte wie die Integration der Lieferanten, optimierte Bestände, permanente Lieferfähigkeit und eine digitale Anbindung der Kunden und Lieferanten – damit kennt sich Bruggner aus. Bei Reisser wird er diese Aspekte nun anfassen: „Die perfekte Supply Chain interpretiere ich als die auf unsere Bedürfnisse zugeschnittene digitale Lieferkette vom produzierenden Unternehmen zu uns und in kürzester Zeit zu unseren Kunden.“ Mit seinem lösungsorientierten und pragmatischen Arbeitsstil will das Vorstandsmitglied seinen Teil dazu beitragen.
Dass er sich nach 100 Tagen im Amt bei Reisser schon angekommen fühlt, kann er bestätigen: „Das tägliche Arbeiten hat meine früheren und durchweg guten Erfahrungen mit dem Unternehmen bestätigt. Die Freundlichkeit der Mitarbeitenden und die ausgeprägte offene Kultur schätze ich ebenso sehr wie das enorme Fach- und Branchenwissen.“ In einem sich schnell ändernden Umfeld will Bruggner Reisser weiterhin als wichtiges Unternehmen am Markt positionieren – mit einer erfolgreiche Neuausrichtung in Kombination mit dem wertvollen traditionellen Sanitärgeschäft. „Wir müssen jetzt Vollgas geben, denn es liegen anstrengende Zeiten unmittelbar vor uns. Mein Wunsch ist, schnell in neuen Segmenten Fuß zu fassen und unsere bisherigen Segmente auszubauen und zu stärken – mit unseren Fachhandwerksbetrieben als Partner.“ ■
Quelle: Reisser / ml