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Nachhaltigkeitspreis NAIMMA

Neue Fußbodenheizung vereinfacht den Lehmbau und spart CO2

Inhalt
Ansichtsexemplare der von Oliver Rosenbusch entwickelten Lehmmischung und Nachhaltigkeits-Trophäe NAIMMA.

WISAG / Max Luedicke

Ansichtsexemplare der von Oliver Rosenbusch entwickelten Lehmmischung und Nachhaltigkeits-Trophäe NAIMMA.
Den diesjährigen NAIMMA erhielt Oliver Rosenbusch (li.) von der HAWK in Hildesheim. Der Betreuer und Erstprüfer der Abschlussarbeit, Prof. Georg Maybaum, begleitete den Absolventen zur Preisverleihung.

WISAG / Max Luedicke

Den diesjährigen NAIMMA erhielt Oliver Rosenbusch (li.) von der HAWK in Hildesheim. Der Betreuer und Erstprüfer der Abschlussarbeit, Prof. Georg Maybaum, begleitete den Absolventen zur Preisverleihung.

Der Preisträger des 3. Nachhaltigkeitspreises NAIMMA hat eine auf Stampflehm basierende Fußbodenheizung entwickelt.

Am 11. April hat der Mainzer Kreis in Frankfurt am Main zum 3. Mal den Nachhaltigkeitspreis NAIMMA* vergeben. Die diesjährige Auszeichnung erhielt Oliver Rosenbusch von der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) am Standort Hildesheim für seine Masterarbeit: Der Preisträger hat eine auf Stampflehm basierende Fußbodenheizung entwickelt.

Der diesjährige Preisträger, Oliver Rosenbusch, hat das Herzstück einer Immobilie in den Mittelpunkt seiner Masterarbeit gestellt: die Heizung beziehungsweise Fußbodenheizung. Die prämierte Abschlussarbeit trägt den Titel „Konstruktive, produktionstechnische, bauphysikalische und verfahrenstechnische Belange bei der Entwicklung vorgefertigter Lehmelemente mit integrierten Fußbodenheizsystemen“.

Oliver Rosenbusch zeigt darin auf, wie sich eine Fußbodenheizung baulich einfach in einen Lehmboden integrieren lässt. Denn trotz der vollständigen Recyclingfähigkeit, des geringen CO2-Fußabdrucks und der langen Historie von Lehm als Baustoff gibt es derzeit nur wenige Lösungen für diesen Einsatzbereich. Vielmehr werden Fußbodenheizungen bisher weitestgehend mit einem Zement-Estrich und einer darunterliegenden Dämmung kombiniert. Dabei weisen fast alle üblicherweise verwendeten Baustoffe in der Herstellung und bei der Entsorgung eine sehr schlechte Ökobilanz auf. 

Lehm vs. Zement

Das neue Lehmmodulsystem überzeugt insbesondere durch seine ökologische Nachhaltigkeit, aber auch in technischer Hinsicht. Die enorme Biege- und Druckfestigkeit des entwickelten Lehmmörtels ermöglichen seinen Einsatz zudem in Bereichen wie dem Hochbau. Auch ist die neue Lösung äußerst praktikabel: Die Lehmmischung trocknet schnell und die Module und Heizrohre sind ohne große Maschinen einfach zu verlegen. 

Die Jury begründet ihre Entscheidung wie folgt: Durch die gründliche Analyse, die sorgfältige Forschungsmethodik und die überzeugenden Ergebnisse verdiene diese Arbeit höchste Anerkennung. „Die nachhaltigen Aspekte der Arbeit von Herrn Rosenbusch sind von herausragender Bedeutung. Die Verwendung natürlicher Lehmelemente und die Integration von Fußbodenheizungen tragen nicht nur zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks bei, sondern bieten auch eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen, zementbasierten Baumaterialien“, erklärt Universitätsprofessor Dr.-Ing. Kunibert Lennerts vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). 

Leidenschaftlich im Einsatz für die Natur

„Mein Masterstudium mit dem NAIMMA Nachhaltigkeitspreis abzuschließen, ist eine große Ehre. Es macht mich stolz, aufgezeigt zu haben, dass Lehm das Potenzial hat, Zement bei Fußbodenheizungen Konkurrenz zu machen“, sagt Preisträger Oliver Rosenbusch. Er fühle sich der Natur schon immer sehr verbunden und der Umgang mit Lehm habe ihm großen Spaß gemacht. 

„Es ist beeindruckend zu sehen, mit wie viel Leidenschaft, Kreativität und Hartnäckigkeit auch unser diesjähriger Preisträger vorgegangen ist. Nachwuchs zu fördern, der auf diese Art und Weise zu einer nachhaltigeren Immobilienbranche beiträgt, ist enorm wichtig und für den Mainzer Kreis eine Herzensangelegenheit“, betont Ralf Pilger, Geschäftsführer der WISAG Facility Management Holding GmbH & Co. KG. 

Der Nachhaltigkeitspreis NAIMMA ist mit 7500 Euro dotiert. Die Jury besteht aus einer Gutachtergruppe um Professor Dr.-Ing. Kunibert Lennerts vom KIT sowie Experten des Mainzer Kreises aus den Geschäftsführungen der Unternehmen D.R.E.A.M., Four Parx, Hannover Leasing und der WISAG. Letztere sind auch Sponsoren des NAIMMA.

Der Mainzer Kreis

Nachdem die WISAG im Jahr 2010 Umweltschutz als strategisches Ziel in ihrer Vision verankert hatte, entstand 2011 auf einer Veranstaltung der WISAG in Mainz die Idee, gemeinsam mit Expert/-innen der Immobilienbranche eine Studie zu nachhaltiger Gebäudebewirtschaftung ins Leben zu rufen. Dieses Treffen war die Geburtsstunde des WISAG Nachhaltigkeitsradars – einer jährlich erscheinenden Onlinestudie zur Entwicklung von Green FM – und des Mainzer Kreises, eines Gremiums von Entscheidern aus Unternehmen und Organisationen der Immobilienwirtschaft und -wissenschaft. Der Mainzer Kreis stellt die Objektivität und den hohen Qualitätsanspruch der Studie sicher und pflegt darüber hinaus einen offenen und konstruktiven Dialog über Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche. Anlässlich des zehnten Geburtstags des Nachhaltigkeitsradars entwickelte der Mainzer Kreis den Nachhaltigkeitspreis NAIMMA, eine Auszeichnung für Abschlussarbeiten von Hochschulabsolventinnen und -absolventen, die mit innovativen Ideen Bewegung in die nachhaltige Ausrichtung in die Immobilienwirtschaft bringen.

Quelle: WISAG / ml