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Nachruf

Roth Industries trauert um Seniorchef

Manfred Roth engagierte sich für die Wirtschaft, die Gesellschaft und die Umwelt. Der Unternehmer ist am dritten Januar im Kreis seiner Familie in seinem 86. Lebensjahr gestorben.

Roth Industries

Manfred Roth engagierte sich für die Wirtschaft, die Gesellschaft und die Umwelt. Der Unternehmer ist am dritten Januar im Kreis seiner Familie in seinem 86. Lebensjahr gestorben.

Der Unternehmer Manfred Roth ist am 3. Januar 2025 im Alter von 85 Jahren im Kreis seiner Familie verstorben. Nur wenige Tage zuvor hatte er noch die Gründung der Manfred-Roth-Stiftung öffentlich bekannt gegeben und das Jubiläum des Roth-Standorts in Wolfgruben gefeiert.

Schon frühzeitig hatte Roth die Weichen für die Weiterführung des Familienunternehmens gestellt und schrittweise Verantwortung auf seine Kinder übertragen. Diese hatten bereits langjährige Führungserfahrung in wichtigen Funktionen des Unternehmens gesammelt und wurden schließlich in die Geschäftsführung der Roth Industries mit Hauptsitz in Dautphetal-Buchenau berufen. 2019 zog sich Manfred Roth dann aus der Geschäftsführung zurück.

Im Familienunternehmen war er weiter als Berater präsent und blieb in dieser Funktion Mitglied des Executive Board.

Rückblick und Vision

Mit 21 Jahren trat Roth 1961 in den Betrieb seines Vaters Heinrich Roth ein, als dieser schwer erkrankte und übernahm die unternehmerische Verantwortung. Das erste Produktprogramm waren Kesselöfen mit handwerklichen Fertigungen in Silberg und Mornshausen.

Bereits beim Einstieg in den väterlichen Betrieb war Roth überzeugt, dass zur dauerhaften Unternehmenssicherung die Monostruktur überwunden werden musste. Er hatte die Vorstellung, den 1947 gegründeten Familienbetrieb zu einem dynamischen Industrieunternehmen mit mehreren technologie- und marktführenden Geschäftsfeldern zu entwickeln. Für ihn stand fest, dass ein ausgewogen diversifiziertes Unternehmen größere Krisenresistenz und Wachstumschancen bietet.

Studium in der Nähe des Unternehmens

Als Roth in den Familienbetrieb eintrat, musste er sein Maschinenbaustudium an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen unterbrechen, später sogar ganz aufgeben. So war die Fortführung des Betriebs gesichert. Er ließ dennoch von seinem Plan nicht ab, ein Studium aufzunehmen. Als es seinem Vater gesundheitlich besser ging, entschied er sich 1963 Volkswirtschaftslehre an der Philipps-Universität in Marburg zu studieren und war damit in der Nähe des Unternehmens. 1968 schloss er das Studium als Diplom-Volkswirt ab.

Vom Handwerksbetrieb zum Weltmarktführer

Seine Vision setzte Roth konsequent um:  Er entwickelte den handwerklichen Betrieb seines Vaters zum international tätigen Unternehmen. Unter dem Motto ‚eine Marke – viele Stärken‘ ist das Familienunternehmen heute mit verschiedenen Firmen, rund 1400 Mitarbeitern und 28 Produktions- und Vertriebsunternehmen weltweit vertreten. Mit verschiedenen Sparten gehört Roth Industries zu den innovativsten Unternehmen in der Gebäude- und Industrietechnik.

Der Hersteller verfügt mit den spartenübergreifenden Kompetenzfeldern Energie, Wasser und Kunststoff über eine große Leistungsfähigkeit. Die Diversifikation ermöglicht die Nutzung von Synergien und den Ausbau der Innovationsführerschaft. Die Bestätigung als Weltmarktführer in den Segmenten Energiespeichersysteme, Flächen-Heiz- und Kühlsysteme und Composite-Technologien erhielt Roth durch den Eintrag in das Langenscheidt „Lexikon der deutschen Weltmarktführer“.

Verantwortlich für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft

Bis zuletzt hatte Manfred Roth an seinen Büchern gearbeitet. In den vergangenen Monaten hatte er sich einer Buchreihe gewidmet, die die Geschichte des Hinterlands und des Unternehmertums in der Region widmet: Zwei der Bände „Vom Hinterland zum Vorderland“ sind bereits erschienen.

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Bis zuletzt hatte Manfred Roth an seinen Büchern gearbeitet. In den vergangenen Monaten hatte er sich einer Buchreihe gewidmet, die die Geschichte des Hinterlands und des Unternehmertums in der Region widmet: Zwei der Bände „Vom Hinterland zum Vorderland“ sind bereits erschienen.

Roth engagierte sich für die Wirtschaft, die Gesellschaft und die Umwelt. Umweltfreundliche Produkte und Produktionen standen zunehmend im Focus des eigenen Umweltmanagementsystems. Dafür erhielt Roth zahlreiche bedeutende Auszeichnungen.

Von 1990 bis 2001 war Roth Präsident der Industrie- und Handelskammer, Dillenburg und förderte mit seinem Wirken die Entwicklung der heimischen Wirtschaft. Für sein vielfaches ehrenamtliches und gesellschaftliches Engagement erhielt er 2007 das vom Bundespräsidenten verliehene Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland. Roth unterstützt soziale Organisationen, kulturelle Projekte, das regionale Vereinsleben, Projekte im Zusammenhang mit Aus- und Weiterbildung und engagiert sich stark für die Zusammenarbeit der Wirtschaft mit Schulen, Hochschulen und Universitäten. Seit seinem Studium fühlte er sich besonders mit der Philipps-Universität in Marburg verbunden.

Die Geschichte seiner Familie und des Familienunternehmens hat Roth in drei Büchern festgehalten. In den vergangenen Monaten hatte er sich einer Buchreihe gewidmet, die die Geschichte des Hinterlands und des Unternehmertums in der Region widmet. Zwei der Bände „Vom Hinterland zum Vorderland“ sind bereits erschienen. ■
Quelle: Roth Industries / fl