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SHK-Hersteller

Hansgrohe: Umsatz 2023 niedriger als im Vorjahr

Inhalt

Die Hansgrohe Group erzielte 2023 einen Gesamtumsatz von 1,406 Mrd.* Euro. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr (1,550 Mrd. Euro) einem Rückgang von -9,3 %. Währungsbereinigt liegt der Umsatz 6,2 % unter dem Vorjahr.

Das Betriebsergebnis sank auf 201,7 Mio. Euro, ein Minus von 18,3 % gegenüber 2022 (246,8 Mio. Euro). So verringerte sich auch die daraus resultierende Umsatz-Ergebnisquote auf 14,3 % (2022: 15,9 %). Der Rückgang beim EBITDA mit 256,8 Mio. Euro (2022: 296,0 Mio. Euro) liegt bei -13 %. Durch anhaltende Investitionen in Wachstumsbereiche wie das neue Werk in Serbien und zahlreiche Produktinnovationen ergibt sich eine EBITDA-Marge von 18,3 % (2022: 19,1 %).

„In Anbetracht der konjunkturellen Entwicklungen insbesondere auch im Bausektor ist der Geschäftsverlauf 2023 für die Hansgrohe Group trotz allem zufriedenstellend, es ist immerhin das zweit erfolgreichste Geschäftsjahr unserer Unternehmensgeschichte“, resümiert Hansgrohe CEO Hans Jürgen Kalmbach.

Hansgrohe Group

Umsatzwachstum gestoppt

Die Hansgrohe Group liefert ihre Armaturen, Brausen und Badaccessoires in über 150 Länder. Trotz verhaltener Baukonjunktur konnte das Unternehmen im Projektgeschäft Erfolge verzeichnen. Auch Märkte wie die Türkei, Indien, Mexiko und die Regionen Südostasien und der Mittlere Osten zeigten positive Entwicklungen. Dennoch konnte das Unternehmen 2023 aufgrund der weltweiten konjunkturellen Rahmenbedingungen den Wachstumstrend der letzten Jahre in den meisten Ländern nicht fortführen.

Der Umsatzrückgang ist vor allem auf die Hauptmärkte Deutschland und China zurückzuführen. Nach wie vor generiert der Schwarzwälder Sanitärhersteller den größten Umsatzanteil von 329,8 Mio. Euro in seinem Heimatmarkt. Die Inlandsumsätze verringerten sich dabei um -14,7 % (2022: 386,8 Mio.). Der Umsatz im Ausland sank im abgelaufenen Geschäftsjahr um -7,5 %. Währungsbereinigt lag der Rückgang beim Auslandsgeschäft bei -3,4 %. Im Ausland erwirtschaftete das Unternehmen vergangenes Jahr 76,5 % des Umsatzes (2022: 75 %).

Zahl der Mitarbeitenden

2023 beschäftigte die Hansgrohe Group weltweit 5448 Mitarbeitende (2022: 5639). Davon arbeiteten zum Stichtag am 31. Dezember in Deutschland 3419 (2022: 3554) Personen, an den internationalen Standorten waren es 2029 (2022: 2085). Aufgrund des absehbaren Umsatzrückgangs wurden im Laufe des vergangenen Geschäftsjahres die Personalkostenstruktur angepasst. Der überwiegende Teil der reduzierten Stellen resultierte aus der Nicht-Nachbesetzung von offenen Stellen sowie der Umsetzung von Altersangeboten.

Investitionen

Die 2023 getätigten Investitionen betrugen 81,6 Mio. Euro (2022: 89,2 Mio. Euro), der zweithöchste Betrag in der Unternehmensgeschichte. In den davorliegenden fünf Jahren (2018-2022) lagen die jährlichen Investitionen im Schnitt bei 52 Mio. Euro. Trotz des rückläufigen Marktes und einer ergebnismindernden Wirkung investierte Hansgrohe den Betrag von 81,6 Mio. Euro in nationale und internationale zukunftssichernde Vorhaben.

Ein großer Teil davon floss in den neuen Produktionsstandort in Serbien, der im Juni 2023 offiziell eröffnet wurde. Ebenfalls im Juni 2023 eröffnete der Hansgrohe InnovationParc in Shanghai. Neben einem repräsentativen Ausstellungsbereich für Besucherinnen und Besucher bietet er gezielt auch Raum für die eigene Forschungs- und Entwicklungsarbeit in der Region. Hansgrohe stärkt damit das lokale Innovationsmanagement sowie die Produktentwicklung für den chinesischen und asiatisch-pazifischen Raum.

Hansgrohe Group

Neue Produkte

In die Erweiterung und Aktualisierung des Produktsortiments investierte das Unternehmen ebenfalls fortlaufend. Zur ISH präsentierte das Unternehmen ein um Sanitärkeramik und Badezimmermöbel ergänztes Produktportfolio. Neu waren außerdem das weiterentwickelte Unterputzsystem „iBox Universal 2“, das Armaturensortiment „Tecturis E+S“ sowie die Vervollständigung der Brausenkollektionen „Pulsify E+S“.

Die Marke AXOR wartete mit dem Brausensortiment „AXOR ShowerComposition“, den „AXOR Drain“-Ablaufrinnen sowie beim „AXOR Suite“-Programm mit Waschbecken und Badewanne auf.

Nachhaltigkeit

Seit 2021 arbeiten die deutschen Standorte klimaneutral**. Seit Ende 2022 wurden sämtliche Produktionsstandorte weltweit auf grünen Strom umgestellt und zusätzlich in allen weltweiten Standorten Klimaneutralität in Bezug auf die direkten Emissionen und die konsumierte Energie erreicht. Für alle bisherigen Initiativen nachhaltiges Handeln und Wirtschaften in die Unternehmensstrategie zu integrieren, erhielt das Unternehmen aus dem Schwarzwald 2023 Auszeichnungen, u.a. den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2024 in der Kategorie Sanitärtechnik.

Mit „Hansgrohe’s Green Vision Beyond Water“ präsentierte das Unternehmen auf der ISH 2023 die Vision eines Badezimmers, das bis zu 90 % weniger Wasser sowie bis zu 90 % weniger Energie im Vergleich zu einem herkömmlichen Badezimmer benötigt und somit auch bis zu 90 % weniger CO2e-Emissionen generiert. Für diese Konzeptstudie wurde Hansgrohe mit dem German Innovation Award ausgezeichnet.

Weitere Auszeichnungen waren der dritte Platz des Umwelttechnikpreises des Landes Baden-Württemberg für eine selbstentwickelte Kunststoffrecyclinganlage am Standort Offenburg, ein zweiter Platz beim Sustainability Impact Award sowie der Bundespreis Ecodesign für die Handbrause „Pulsify Planet Edition“.

Weitere Investitionen flossen in Werkzeuge für Neuprodukte, in Maschinen und Anlagen sowie in die Informationstechnologie und die Sicherheit digitaler Prozesse.

Ausblick 2024

„Bereits im vergangenen Jahr war eine verlässliche Prognose quasi unmöglich und dies gilt auch für 2024“, so Kalmbach, „das Einzige, was sicher ist: Wir alle stehen vor immensen Herausforderungen. Das wirtschaftliche und geopolitische Umfeld bleibt nach wie vor unsicher, die Marktverhältnisse ändern sich in immer kürzeren Abständen. Daher planen wir für das laufende Geschäftsjahr mit kaufmännischer Sorgfalt und fahren weiterhin auf Sicht.“

Das Unternehmen erwartet für 2024 keine sofortige Rückkehr zum gewohnten Wachstum, sondern rechnet mit einer Seitwärtsbewegung der Umsatzkurve. ■
Quelle: Hansgrohe Group / fl

* Alle Bilanzkennzahlen nach HGB2
** Klimaneutralität bezieht sich auf die Treibhausgasemissionen aus Scope 1 und 2 (direkte Emissionen und konsumierte Energie an den Standorten) gemäß des Greenhouse Gas Protocols. Wo immer möglich reduziert die Hansgrohe Group diese Emissionen aktiv. Die verbleibenden Emissionen werden durch anerkannte, zertifizierte Klimaschutzprojekte kompensiert.