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WILO-HANDWERKERTAGE

Branchentreff mit Mehrwert

Inhalt

Zum neunten Mal hatte Wilo Anfang Oktober zu den Handwerkertagen eingeladen. Rund 500 SHK-Fachhandwerker waren der Einladung des Pumpenherstellers nach Bremen gefolgt. Fazit: Die Digitalisierung ist in der Branche angekommen und sollte mehr als Chance denn als Bedrohung angesehen werden.

Als Partner der Veranstaltung gaben Oventrop, Reflex, Stiebel Eltron, Zehnder und Hilti Einblick in ihr Verständnis von Digitalisierung im SHK-Umfeld und wie Handwerksbetriebe diese nutzen können. Frank Jahns, Deutschland Vertriebsleiter bei Stiebel Eltron sieht in der Digitalisierung eine große Chance für die SHK-Branche, die bereits heute Realität sei. Um die Akzeptanz beim Kunden zu erhöhen, müssten Hemmschwellen niedrig gehalten werden: „Systeme dürfen nicht zu komplex sein und sie müssen funktionstüchtig sein, Kunden wollen keine Tester unfertiger Systeme sein“, so Jahns. Offene Systeme erleichtern außerdem die Kompatibilität mit anderen Komponenten: „Bestenfalls harmonisiert das System mit Produkten möglichst vieler Anbieter, zudem möchten Nutzer keine tausendseitigen Handbücher studieren, um die Anlage ans Laufen zu bekommen.“

Raimund Hielscher aus dem technischen Marketing bei Reflex Winkelmann gab einen Einblick, wie das Unternehmen Digital Natives mit analogen Schulungsmaßnahmen erreicht. Menschen, die über 35 Jahre alt sind, seien in der digitalen Welt eigentlich Immigranten mit analogem Hintergrund, erläutert Hielscher. Entsprechend hoch sei die Hemmschwelle bei der Nutzung digitaler Kanäle und Medien. Auf der anderen Seite würde es immer schwieriger, junge Menschen, die mit sämtlichen Kanälen der Online-Kommunikation aufgewachsen sind, zu erreichen. Am Beispiel des Themas Druck halten zeigt Reflex bei den Handwerkertagen, dass neben den entsprechenden Produkten auch der richtige Umgang bei Planung, Montage und Wartung der Schlüssel zum Erfolg ist. Hierzu bietet Reflex zur Unterstützung verschiedene neue Ansätze. Gute Erfahrungen wurden mit Video-Tutorials gemacht.

Weitere Themen waren das Labelling nach ErP sowie die Nachwuchssorgen der Branche. Einen branchenspezifischen Blick in die Zukunft wagte Querschiesser Arno Kloep: „Die Zukunft wird gut, Sie werden in den kommenden Jahren volle Auftragsbücher haben“, versprach er. Die sogenannte ganzheitliche Gesundheit sei ein Trendthema, die sich neben der eigenen körperlichen und seelischen Gesundheit auch dem Thema Ökologie zuwende: „Hier kann die SHK-Branche mit Themen wie sauberes und gesundes Wasser oder Energieeffizienz punkten.“ Gewinne würden in diesem Zusammenhang aber nicht mit dem Produktverkauf gemacht: „Damit erwirtschaften Sie keinen Gewinn mehr, dafür gibt es schon heute zu viele Anbieter im Internet“, so Kloep. „Vielmehr wird der Verkauf von Produkten und Dienstleistungen aus dem SHK-Bereich zunehmend emotional.“

Mehrwerte schaffen hier beispielsweise die Nutzung sozialer Zirkel um so im Empfehlungsmarketing eine bessere Position zu bekommen, Markenware schaffe zudem deutlichen Mehrwert. Auch Kloep ist der Ansicht, dass der Kunde heute einer enormen Datenflut gegenüberstehe. Aufgabe des Fachhandwerkers sei es, diese zu kanalisieren.