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Reinigung allein genügt oft nicht

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Eine Tankreinigung kann nötig werden, weil das Naturprodukt Heizöl über die Jahre sogenannte Alterungsprodukte bildet, die auf den Grund des Tanks sinken. So ist es möglich, dass hier größere Ablagerungen sedimentieren, die Betriebsstörungen verursachen können. Grundsätzlich verhindert ein Filter, dass diese Sedimente in den Brenner der Heizung gelangen. Verstopft dieser Filter aber häufiger innerhalb kurzer Zeit, ist eine Tankreinigung empfehlenswert.

Je nach Jahreszeit und Temperaturbedingungen können sich auch geringe Mengen Kondensat im Tank ansammeln. Dies ist in der Regel unkritisch. Ist allerdings eine freie Wasserphase feststellbar, so muss man die Herkunft klären. Bei Erdtanks kann zum Beispiel eine korrodierte Be- und Entlüftungsleitung die Ursache sein. Um einen Heizöltank zu reinigen, sind nicht nur besondere Qualifikationen nötig, sondern auch eine spezielle gerätetechnische Ausrüstung. Tankschutzbetriebe führen die Reinigung nach den Vorgaben des Gütezeichens RAL-RG 977 der Gütegemeinschaft Tankschutz durch.

Im Vorfeld einer Tankreinigung ist es empfehlenswert, den Heizölvorrat im Tank so weit wie möglich aufzubrauchen und die dann verbleibende Restmenge entsorgen zu lassen. So lässt sich das Vermischen von gealtertem und möglicherweise nicht mehr verwendbarem Heizöl mit neuem Heizöl vermeiden. Größere Heizölrestmengen werden vom Fachbetrieb abgepumpt und für die Dauer der Reinigung vor Ort zwischengelagert. Bevor das Heizöl in den Tank zurückgepumpt wird, wird es gegebenenfalls durch Filter gereinigt.

Ertüchtigen für sichere Lagerung

Eine Tankreinigung ist eine gute Gelegenheit, bestehende Mängel an der Tankanlage zu identifizieren, einzelne Bauteile des Tanks auf den neuesten Stand zu bringen oder bei Bedarf eine Tanksanierung oder den Austausch gegen ein modernes Tanksystem zu empfehlen. Seriöse Tankschutzbetriebe setzen bei Ertüchtigung und Sanierung von Tankanlagen nur auf gütegesicherte Verfahren und Produkte. Ausdrücklich nicht dazu zählen innere Kathoden-Korrosionsschutz-Systeme mit Opferanoden (IKS) und Innenschutzanstriche – sogenannte Fließmittelbeschichtungen.

Nach Angaben des Bundesverbands Behälterschutz/Gütegemeinschaft Tankschutz und Tanktechnik (BBS/GT) beschränken sich qualifizierte Tankschutzbetriebe nicht auf die Reinigung. Oftmals würden die Heizungsbetreiber die gewässerschutzrechtlichen Anforderungen, die sogenannten Betreiberpflichten, gar nicht kennen. Daher sei es selbstverständlich, dass die Fachbetriebe auch die Tankanlage auf technische Mängel sowie die Funktionsfähigkeit der Sicherheitseinrichtungen prüfen.

Maßnahmen bei der Inspektion

Bei Tankinspektion und Tankertüchtigung werden alle sicherheitstechnischen Einrichtungen auf einwandfreie Funktion geprüft, wie zum Beispiel Grenzwertgeber, Heberschutz, Leckanzeiger, Füllstandsmessung und Auffangraum. „Sorgenkinder sind in der Praxis die bauseitig gemauerten Auffangräume beziehungsweise Auffangwannen“, sagt Lambert Lucks, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Heizöltankanlagen. „Durch Ausblühungen, Setzrisse, ja sogar den vollständigen Mangel an einer geeigneten Beschichtung fehlt hier die gesetzlich geforderte sekundäre Barriere bei der Heizöllagerung.“ Kleinere Mängel an einer Beschichtung lassen sich zwar ausbessern, eine dauerhaft sichere Lösung ist dann aber eine Tankraumfolie.

Werden Verformungen an etwaigen Kunststoffbatterietanks festgestellt, ist der Austausch gegen moderne Kunststoff-Batterietanks mit integrierter Rückhalteeinrichtung oder aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GfK) ratsam. Bei Stahltanks werden die Außen- und Innenwände auf Beschädigungen und Korrosion geprüft. Alternativ zur Instandsetzung der Auffangwanne bietet sich das Einbringen einer Tankinnenhülle an. Grenzwertgeber alter Bauart mit gelochter Hülse sollten im Zuge einer Tankreinigung gegen moderne Grenzwertgeber ausgetauscht werden. Diese mit Schlitz ausgestatteten Grenzwertgeber sind deutlich sicherer.

Der Füllstand sollte möglichst als Literangabe abzulesen sein. Soweit die Tankwandung bei Batterietankanlagen den Füllstand nicht mehr erkennen lässt, ist die Nachrüstung mit einem sogenannten Tankspion empfehlenswert. Als Stand der Technik sollte die Ölversorgung auf Einstrang umgestellt werden. So entfallen die fortwährende Rückspülung von Heizöl in den Tank und der damit verbundene Sauerstoffeintrag. Zudem erübrigt sich die nicht überwachte Rücklaufleitung.

Einstrang bei Neuanlagen

Wichtig: Neuanlagen dürfen nur noch im Einstrang installiert werden. Wird auf Einstrang umgerüstet, sollte der Rohrleitungsdurchmesser in der Regel auf einen Innendurchmesser von vier Millimetern verringert werden. Auch die Nachrüstung mit einer Sicherheitseinrichtung gegen Aushebern, dem sogenannten Antiheberventil, dessen Einstellung und Funktionsprüfung, sind selbstverständlich.

Info

Zertifizierte Fachbetriebe

Schätzungen zufolge sind derzeit rund 800 speziell qualifizierte Betriebe in diesem Bereich tätig. Als zertifizierte Fachbetriebe nach Wasserhaushaltsgesetz (WHG) sind sie berechtigt, Öltankanlagen zu errichten, zu sanieren, instand zu setzen und zu reinigen. Oftmals kooperieren die Unternehmen dabei eng mit SHK-Handwerksbetrieben und Mineralölhändlern. Weitere Informationen und Videos zu den Themen Heizöltank und Tankreinigung unter

www.zukunftsheizen.de

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