Viele Betriebe machen es sich bei den Preisangaben auf ihrer Website einfach, indem sie schreiben: „Gerne erstellen wir Ihnen ein individuelles Angebot.“ Besser wäre es, mehr Informationen über Preise zu geben, denn die Wettbewerber sind nur wenige Klicks entfernt und vielleicht transparenter. Und eben diese Transparenz kann die sogenannte Conversion-Rate deutlich erhöhen. Damit gemeint ist das Verhältnis von Websitebesuchern zu potenziellen Kunden, die wirklich anfragen und Aufträge erteilen.
Bei Onlineshops steht der Preis neben dem Produkt – fertig. Bei Handwerksbetrieben, die ihre Dienste im Internet anbieten, ist es natürlich viel komplizierter. Aber wie präsentiert man Preise, wenn es keine Fixpreise gibt? „Gar nicht“ ist nicht unbedingt die beste Lösung, da Sie sich ja vom Wettbewerb absetzen wollen. Zur Orientierung kann es sehr sinnvoll sein, dem Kunden auf einer Extraseite Preise oder Preisbeispiele an die Hand zu geben. Muss der Kunde stattdessen erst anrufen, um etwas über Preise zu erfahren, kann das bereits eine Hürde sein, die es bei Wettbewerbern nicht gibt. Damit Preisangaben Ihre Website erfolgreicher machen, sollten Sie sieben Punkte beachten.
1. Schneller Zugriff
Für Preisangaben auf einer Internetseite gilt dasselbe wie für alle anderen Elemente, die dem Besucher angeboten werden: Er sollte sie schnell finden. Geben Sie Ihrer Preisliste deshalb einen eigenen Link im Website-Menü. Auch unverbindliche Preisbeispiele sollte man nicht unter Leistungen verstecken, sondern ihnen einen eigenen Bereich auf der Website und einen Punkt im Website-Menü geben. Zudem gilt: Überflüssige Schritte vermeiden. Wenn ein Link namens „Preisliste“ auf eine Seite führt, auf der ein weiterer Link zu einem PDF-Dokument steht, senkt das messbar die Conversion-Rate.
2. Vergleichen einfach machen
Oft gibt es dieselbe Leistung in verschiedenen Varianten. Preise unterscheiden sich schon durch die Vielfalt an Materialien, die eingesetzt werden – bei Bad-Armaturen oder Heizungen sind die Preisunterschiede riesig. In solchen Fällen sollte man die Kosten für verschiedene Varianten möglichst anschaulich nebeneinander auflisten.
3. Preisbeispiele geben Orientierung
Bei vielen Leistungen ist es schwierig bis unmöglich, feste Preise anzugeben. Daher können mittlere Preisbeispiele sinnvoll sein. So können sich Kunden zumindest orientieren. Die Zahl der Beispiele sollte ungefähr das gesamte angebotene Leistungsspektrum abdecken. So sollte für jeden Bereich, von der Gasdichtheitsprüfung bis zum Austausch eines Heizkörpers, zumindest ein exemplarisches Preisbeispiel vorliegen. Bei einer Badsanierung wären Beispiele bei mittlerer Badgröße für eine einfache, eine mittlere und eine Luxuslösung sinnvoll.
4. Volle Transparenz schaffen
Der potenzielle Kunde sollte bei Preisangaben immer genau wissen, ob er gerade Orientierungswerte oder Festpreise sieht. Das ist auch für die rechtliche Absicherung wichtig. Sätze wie „Die vorliegenden Preisbeispiele liefern Orientierungswerte. Preise für konkrete Arbeiten können abweichen.“ dürfen nicht fehlen, wenn man „nur“ Orientierungswerte veröffentlicht. Diese Sätze sollten gut sichtbar platziert sein!
5. Preisangabe de luxe: Onlinerechner
Eine besonders bequeme Möglichkeit der Kostenkalkulation bieten Onlinerechner. Der Onlinerechner ist die teuerste Variante der Preis-Präsentation, denn er gehört zur hohen Kunst der Website-Programmierung. Er muss möglichst viele Einflusskriterien auf den Preis für eine Arbeit berücksichtigen und dabei benutzerfreundlich bleiben. Und er sollte am Ende eine möglichst realistische Preisangabe liefern. Solche Onlinerechner erleichtern dem potenziellen Kunden die Entscheidung, ob er einen Auftrag erteilt oder nicht – in jedem Fall werden sie ihn immer wieder auf die Seite locken.
6. Preise verdaulich machen
Manchmal macht es Sinn, Preisangaben zu ergänzen. Hoch wirkende Preise können erträglicher wirken, wenn man glaubhaft versichert, dass sich Kosten beispielsweise durch eingesparte Heizkosten amortisieren. Hier gilt: Nichts versprechen, was sich nicht halten lässt. Auch die Amortisierung einer Investition hängt von vielen Faktoren ab.
Vielleicht können für ein Vorhaben auch Fördermittel beantragt werden, beispielsweise von der KfW oder dem BAFA. Oder hat der Kunde die Chance, Kosten von der Steuer abzusetzen? Solche Informationen sind ebenfalls Zusätze, die die Conversion-Rate steigern können.
7. Call-to-Action nie vergessen
Es geht nicht nur darum, dem Besucher zu zeigen, was ihn Leistungen kosten (könnten). Vor allem soll der Besucher als Kunde gewonnen werden. Deshalb sollten auch Seiten mit Preisangaben immer eine sogenannte Call-to-Action beinhalten. Das bedeutet eine konkrete Handlungsaufforderung zur Kontaktaufnahme. Diese Handlungsaufforderung sollte prominent, aber nicht zu aufdringlich sein. Dazu bieten sich Telefonnummern, anklickbare E-Mail-Adressen und Kontaktformulare an.
Tipp
Kleine Änderungen, große Wirkung
Eine Preisliste ist nur eines der Elemente, die sich auf Internetseiten optimieren lassen. Oft helfen schon kleine Änderungen, um die Conversion-Rate deutlich zu verbessern. Diese Änderungen kann man schrittweise durchführen. Viele Praxis-Tipps für bessere Websites bieten die Spezialisten von Conversion-Boosting. Dort gibt es auch das Onlinewerkzeug „Analyze“, welches konkrete und individuelle Vorschläge für die kontinuierliche Verbesserung von Websites macht. Der Basic-Account zum Ausprobieren ist kostenlos.
Autor
Jörg Dennis Krüger beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren professionell mit der Optimierung von Internetseiten – aktuell im Unternehmen Conversion-Boosting.