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100 Jahre Heinrich-Meidinger-Schule/Bundesfachschule

Wenn die Eliteschmiede feiert...

Nicht ohne Stolz begrüßte Schulleiter Lothar Walter die zum Festakt angereisten Repräsentanten aus Politik, Berufsorganisation sowie Lehrkräfte und Absolventen der Bundesfachschule. Er wies dabei auf die besonders enge Verzahnung mit der Berufsorganisation hin, durch die die Schaffung eines optimalen Bildungsangebotes von der handwerklichen Erstausbildung, über die Meisterausbildung bis hin zum Techniker und Betriebswirt erst möglich geworden sei. Die besondere Stellung der Heinrich-Meidinger-Schule resultiert im Wesentlichen aus zwei Merkmalen, die sie von vergleichbaren Ausbildungsstätten unterscheidet. Dies ist zum einen der Staatsvertrag, der festlegt, dass neben den sonst zuständigen Schulträgern, die Fachverbände von Handwerk und Industrie die Schule unterstützen und begleiten. Damit soll gewährleistet werden, dass die Ausbildung in Intention, Inhalt und Umsetzung den tatsächlichen Anforderungen der Branche entspricht und ständig weiterentwickelt wird. Das zweite Unterscheidungskriterium ist die ausschließliche Ausrichtung auf den SHK-Bereich mit einer großen Zahl von Fachschülern. Dies ermöglicht es den Lehrern als Spezialisten ausgewählte Fachgebiete mit größter Kompetenz und auf hohem Niveau zu unterrichten. Dieser Pilotfunktion wolle die Bundesfachschule in Karlsruhe auch künftig gerecht werden, bekräftigte Schulleiter Walter.

Leistung wurde von vielen Seiten anerkannt

Die besondere Leistung der Bundesfachschule würdigten neben den Vertretern der lokalen Politik auch Hans Gerhard Peters von der Ehemaligenvereinigung Fidelitas Rebellica und Dieter Rautenstengel von der Arminia Aue zu Karlsruhe. Lobende Worte fanden auch Karlsruhes Obermeister Frank Zöller, Handwerkskammerpräsident Hans Joachim Wohlfeil, BHKS-Präsident Jürgen Diehl sowie ZVSHK-Präsident Werner Obermeier. Obermeier gratulierte der Heinrich-Meidinger-Schule zur einhundertjährigen Erfolgsgeschichte. „Die Schule hat zu Recht den Ruf der Eliteschmiede“, sagte Obermeier. Er verwies darauf, dass die Karlsruher Absolventen der Meister- und Technikerklassen von den Fachbetrieben des SHK-Handwerks bundesweit als begehrte Nachwuchskräfte umworben werden und sehr gute Startvoraussetzungen für den beruflichen Erfolg mit auf den Weg bekämen.

Bald Bundesfachschule für Gebäude- und Energietechnik?

Um ihre aktuelle Alleinstellung als Bildungs­institut der Branche dauerhaft zu bewahren, müsse die Bundesfachschule sich nach den Worten des ZVSHK-Präsidenten weiter konsequent den Marktentwicklungen anpassen. Die Gebäude- und Energietechnik habe sich in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Felder für Energieeinsparung und Klimaschutz entwickelt. „Komplexe Systemtechnik, technische Innovationen und umfassende Förderprogramme kennzeichnen einen vielversprechenden Markt, in dem unsere qualifizierten ­Fachhandwerker und Techniker eine herausragende Rolle spielen – als Unternehmer und als Meister“, betonte Obermeier. Er empfahl deshalb der Schule aus Sicht des Handwerks sich zeitgemäß in „Bundesfachschule für ­Gebäude- und Energietechnik“ umzubenennen.

Die Veranstaltung endete mit einem Hoffest, bei dem sich auch viele Ehemalige einfanden. Dabei wurden einmal mehr der Zusammenhalt und der hohe Bindungsgrad von Absolventen und Schule deutlich. Und der soll sich, so Schulleiter Lothar Walter, auch in den nächsten 100 Jahren nicht ändern. DS

100 Jahre SHK-Geschichte

  • Alles fing damit an, dass im April 1909 der Stadtrat die Einrichtung von dreimonatigen Fachkursen im Ganztagsunterricht für Blechner und Installateure beim Bürgerausschuss beantragt. Schon am 15. Mai 1909 beginnt der erste Fachkurs. Die <b>Süddeutsche Fachschule für Blechner und Installateure</b> ist die erste Fachschule dieser Art im süddeutschen Raum. Bis zum Jahr 1914 verzeichnet sie bereits 179 ausgebildete Meister.
  • Von August 1914 bis Januar 1919 muss die Schule den Betrieb aufgrund des 1. Weltkriegs vorübergehend einstellen, das Gebäude der Schule beherbergt in dieser Zeit zwei Reserve-Lazarette.
  • Ab dem Wintersemester 1919 bis zum Jahr 1944/45 absolvieren bereits wieder insgesamt 815 Fachschüler eine Meisterausbildung an der wieder eröffneten Schule. In diesem Zeitraum erfolgt auch eine Namensänderung, denn ab 1925 wird die Schule nun zur &bdquo;Höheren Gewerbeschule&ldquo; und wird ab 1934 abermals in <b>Meisterschule des deutschen Handwerks</b> umbenannt. Im Jahr 1936 erhält nun auch die Heizungstechnik an der Schule ihre eigene Fachrichtung.
  • Nach Ende des 2. Weltkriegs kann ab 1947 die Schule wieder eröffnen und entwickelt sich ab 1950 zur <b>Fachschule für Installationstechnik und Heizungstechnik.</b> Bereits drei Jahre später, ab dem Jahre 1953, darf sie sich<b> Bundesfachschule für das Installateur-, Klempner-, Kupferschmiede- und Zentralheizungsbauerhandwerk</b> nennen. Zwischen 1947 und 1957 verlassen bereits 1200 Absolventen die Bundesfachschule. Als ein Highlight kann die Schule 1959 auf 50 Jahre erfolgreiche Ausbildung von Technikern und Meistern blicken und wird eine vollständige eigenständige Fachschule. Wenig später, im Jahre 1961, wird der bisherige, relativ ausführliche Schulname zur <b>Bundesfachschule für Sanitär- und Heizungstechnik </b>abgekürzt.
  • Um die Ausbildung im Technikerbereich effizienter zu machen, stockt die Bundesfachschule ab 1972 die Ausbildungsdauer für die erste Fachrichtung (Sanitär oder ­Heizung) auf vier Semester auf und mit ­weiteren zwei Fachsemestern kann auch die zweite Fachrichtung dazu erworben werden.
  • Im Jahre 1977 wird der &bdquo;Bundesfachschule für Sanitär- und Heizungstechnik&ldquo; auch die Erstausbildung angegliedert. Von nun an beherbergt die Schule auch die Berufsschule für Gas- und Wasserinstallateure und Zentralheizungs- und Lüftungsbauer und erhält zeitgleich als Oberbegriff und Ergänzung den Namen <b>Heinrich-Meidinger-Schule</b> für alle Schularten.
  • Um das ganzheitliche Konzept der Schule zu unterstreichen, kommen ab 1980 die Teilzeitmeisterschule für Gas- und Wasserinstallation und Zentralheizungs- und Lüftungsbau, ab 1988 die Vollzeitmeisterschule für Klempner und ab 1992 die Meisterausbildung nun auch als Vollzeitmeisterschule für Zentralheizungs- und Lüftungsbauer hinzu. Im Juli 2009 feiert die Heinrich-Meidinger-Schule ihren 100. Geburtstag in ihrem Gebäude an der Bertholdstra&szlig;e 1.

Ganzheitliches Bildungsangebot der Heinrich-Meidinger-Schule

  • <b>Bundesfachschule:</b> Die Technikerschule führt als zweijährige Fachschule in Vollzeitform zum staatlich geprüften Techniker/Technikerin in den Fachrichtungen Sanitärtechnik sowie Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik.

durch. Nach Abschluss einer Fachrichtung ist es möglich innerhalb eines Jahres den Abschluss der jeweils anderen Fachrichtung zu erlangen. Ziel der Technikerausbildung ist eine praxisnahe, ingenieurmäßige Ausbildung mit Betonung auf naturwissenschaftliche Grundlagen, technische Anwendungsnähe sowie Planungs- und Projektierungskompetenz.

  • <b>Betriebsmanagement im Handwerk:</b> Die HMS bietet in Vollzeitform eine zweijährige Fachschule zum staatlich geprüften Betriebsmanager der Fachrichtung Sanitär- und Heizungstechnik. Das erste Jahr, die Meisterstufe, dient der Vorbereitung auf die Meisterprüfung im Installateur- und Heizungsbauer- Handwerk vor der Prüfungskommission der Handwerkskammer. Die Meisterprüfung ist Voraussetzung, um nach der darauf aufbauenden Fachstufe den Abschluss zum Betriebsmanager zu erlangen. Ziel ist eine über die Meisterqualifikation hinausgehende Vorbereitung auf die Leitung eines Unternehmens.
  • <b>Meisterschulen:</b> Die Meisterschule für das Installateur und Heizungsbauer- Handwerk gibt es als einjährige Vollzeitschule. Zudem ist eine zweijährige Teilzeitschule im Angebot.
  • <b>Ergänzend </b>organisiert der Verein der Freunde der Heinrich-Meidinger-Schule Weiterbildungskurse. Dazu gehören:

• Kundendiensttechniker SHK

• TRGI + TRWI- Kurs für Zentralheizungs- und Lüftungsbauermeister

• Betriebswirt des Handwerks

• Heizungskurs für Gas- und Wasserinstallateurmeister

• Sanitärkurs für Zentralheizungs- und Lüftungsbauermeister

• EDV-Kurse

Zudem bietet die Heinrich-Meidinger-Schule die berufliche Grundausbildung zum SHK-Anlagenmechaniker, Anlagemechaniker (Industrie) und zum technischen Zeichner für die Fachrichtung Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik an.

Weitere Infos gibt es im Internet unter:

http://www.hms.ka.bw.schule.de