Aufgrund der Größe des Projektes wurden die Aufträge an die einzelnen Gewerke auf der Grundlage einer EU-weiten Ausschreibung vergeben. Den Zuschlag für die Ausführungsarbeiten im Gewerk Sanitärtechnik erhielt die Popp & Lausser GmbH aus Freiberg in Sachsen. Ein Fachbetrieb, der über umfassende Erfahrungen bei Großprojekten verfügt. Um den eng gesteckten Zeitplan des Auftraggebers zu erfüllen setzte die ausführende Firma im Sanitärbereich das werkseitig vorgefertigte Installationssystem VariTEC von Mepa – Pauli und Menden aus Rheinbreitbach ein. Überlegungen des Architekten hatten ergeben, dass diese Form der Installation die geeignetste ist, um die entsprechenden Arbeiten zügig und termingerecht fertigzustellen.
Elemente wurden einbaufertig auf die Baustelle geliefert
Das VariTEC-System wurde in Ladenburg nicht nur für die Installationen an tragenden Massivwänden, sondern auch für die Erstellung der hier dominierenden Leichtbauwände eingesetzt. Anders als bei vielen anderen vergleichbaren Projekten sah die Ausschreibung vor, dass die raumhohen Leichtbauwände für die Sanitärräume nicht vom Trockenbauer, sondern in ihrer ganzen Höhe komplett aus einem Guss von dem beauftragten Sanitär-Fachbetrieb gefertigt werden sollten. Bei einer durchschnittlichen Raumhöhe von rund vier Metern stand außer Frage, dass nur ein freistehendes System mit einer hohen Stabilität und Tragfähigkeit den entsprechenden Anforderungen in allen Belangen gerecht wurde. Mit dem Einsatz von VariTEC konnte die Firma Popp & Lausser dies jedoch ganz im Sinne des Auftraggebers realisieren. Da die VariTEC-Grundelemente für die teilweise insgesamt acht Meter langen Sanitärwände mit sämtlichen Anschlüssen für WCs, Waschtische und Urinale komplett werkseitig vorgefertigt und bis zu einer Länge von drei Metern aufstellfertig an der Baustelle angeliefert wurden, konnte der Montageaufwand vor Ort erheblich reduziert werden. Die Grundelemente enthielten unter anderem werkseitig vormontierte Spülkästen sowie die entsprechenden Schichtholzplatten zur Anbringung von Stützklappgriffen. Die Monteure der Firma Popp & Lausser mussten die Elemente infolgedessen lediglich in der Länge und Höhe miteinander verbinden und befestigen.
Funkgesteuerte Spülauslösung auf den WCs
Da ein hoher Anteil der künftig die Schule besuchenden Kinder eine Schwerstbehinderung besitzt, werden zahlreiche Sanitärräume barrierefrei nach DIN 18024 eingerichtet. Neben der Einhaltung bestimmter Mindestgrößen der Bewegungsflächen, bedeutet dies unter anderem auch, dass klappbare Haltegriffe angebracht werden und die Spülauslösung ohne Veränderung der Sitzposition vorgenommen werden kann. Um dies zu gewährleisten, werden in der Schule insgesamt 41 WCs mit speziellen Stützklappgriffen der Marke Hewi ausgestattet, die vorne am Griff ein Funk-Sendemodul mit einer Funk-Spültaste besitzen. Durch Tastendruck wird mithilfe der Mepa WC-Steuerung Sanicontrol 965 Hewi ein Signal an die Empfangseinheit hinter der Betätigungsplatte gesendet, decodiert und von einem Microcontroller ausgewertet. Auf eine aufwendige Verkabelung kann hierdurch verzichtet werden. Die WC-Steuerung Sanicontrol 965 Hewi eignet sich sowohl für Netz- wie auch Batteriebetrieb. Entsprechend den DIN-Normen bietet die WC-Steuerung darüber hinaus die Möglichkeit einer manuellen Spülauslösung über die Betätigungsplatte des Spülkastens.
Wassereinsparung und Hygiene an den Urinalen
Wichtigste Anforderungen bei der Ausstattung der Urinalanlagen in der Martinschule waren ein hohes Maß an Hygiene sicherzustellen und gleichzeitig den Wasserverbrauch auf ein möglichst niedriges Niveau zu begrenzen. Zwingend vorgeschrieben wurden daher elektronische Spülsysteme für berührungslosen Betrieb. Mit der infrarotgesteuerten Urinal-Spülautomatik Sanicontrol 920 von Mepa kam letztlich ein Produkt zum Einsatz, dass mit einer automatischen Spülmengenoptimierung ausgestattet ist. Ein Vorteil gerade bei Sanitäranlagen, die in bestimmten Spitzenzeiten eine hohe Nutzungsfrequenz aufweisen. Für Schulen gilt dies ganz besonders, denn es muss davon ausgegangen werden, dass die Urinale in den Pausen nahezu ununterbrochen benutzt werden. Bei herkömmlichen Urinalen hat dies eine Dauerspülung zur Folge, die nicht nur mit einem unnötig hohen Wasserverbrauch, sondern auch mit einer Zuleitungsproblematik aufgrund nachlassenden Wasserdrucks verbunden sein kann. Die Urinal-Spülautomatik Sanicontrol 920 hingegen erkennt die hohe Nutzungsfrequenz und reagiert – je nachdem, wie sie programmiert wurde – automatisch entweder mit einer Unterbrechung der Spülung oder aber mit einer Spülzeitreduzierung. Die werkseitig auf sieben Sekunden vorgegebene, gleichwohl aber individuell einstellbare Spülzeit verringert sich dabei um 50 oder 75 %. Lässt die Benutzerfrequenz nach, wird eine automatische Hygienespülung ausgelöst. Im Anschluss daran geht die Elektronik wieder in den Standard-Mode zurück. Nützlich auch: Mithilfe der zum Lieferumfang gehörenden Sanicontrol Multifunktions-Fernbedienung können alle Einstellungen von außen vorgenommen werden. Ein Abschrauben und Öffnen der Frontplatte ist hierfür nicht erforderlich. Die Fernbedienung lässt sich darüber hinaus unter anderem zur Programmierung der Reinigungsfunktionen, zur Reichweiteneinstellung sowie zur Variierung der Vor- und Hauptspülzeit einsetzen.
Bei den Installationsarbeiten im Bauvorhaben in Ladenburg handelt es sich um eine gelungene Sanitärkonzeption für behinderte Kinder. Anders als bei vielen anderen vergleichbaren Projekten wurden die raumhohen Leichtbauwände für die Sanitärräume nicht vom Trockenbauer, sondern komplett vom Sanitär-Fachbetrieb gefertigt.
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