Seit Anfang der 1960er-Jahre prägten drei Hochhäuser der Studentensiedlung am Klausenpfad das nördliche Ende des Neuenheimer Feldes in Heidelberg. Als Ergebnis eines Architekturwettbewerbs, den das Studentenwerk als Bauherr durchgeführt hatte und an dem 150 Architekturbüros aus ganz Europa teilgenommen hatten, ging der Abriss der betagten Wohnheimhochhäuser INF 682 und INF 683 hervor. An ihrer Stelle entstehen fünf unterschiedlich gestaltete Neubauten für Studentenwohnheime, die vom Architekturbüro Tusker-Ströhle aus Stuttgart, dem Sieger des Wettbewerbs, entworfen wurden.
Neuer Wohnraum für 550 Studenten
Die Ensembleteile sind so angeordnet, dass voneinander unabhängige Wohnhöfe entstehen, die zur Identifikation der studentischen Bewohner mit ihrem Umfeld beitragen und zudem einen Blick ins Grüne ermöglichen sollen. Die fünfgeschossige Bebauung offeriert 550 Wohnplätze, die sich zu etwa 60% in Einzelappartements gliedern. Die übrigen Plätze sind als Wohngruppen für zwei bis vier Studierende konzipiert. Barrierefreie Wohnungen entstehen ebenso wie zentrale Waschsalons, Musik- und Gemeinschaftsräume, ein Café sowie Büros für Hausmeister und das Facility Management des Studentenwerks. Außerdem steht für jeden künftigen Bewohner ein Fahrradstellplatz zur Verfügung.
Minimierung von Leerlaufzeiten
Die Produktion von standardisierbaren Installationseinheiten mit identischen Abmessungen und einheitlichen Trink- und Abwasseranschlüssen ist die wirtschaftliche Alternative für schnelle Baustellen mit vielen ähnlichen oder gleichen Grundrissen. Bei einheitlichen Bad-, Dusch- und Toilettengrundrissen wie im Geschosswohnungsbau der Studentensiedlung der Uni Heidelberg rechnet sich der Einsatz industriell vorgefertigter Sanitärwände schnell. Direkt auf die Baustelle geliefert, müssen die vormontierten Sanitärwände nur noch miteinander und an der Wand verbunden werden. Das spart Zeit, sorgt für Effizienz und bietet Sicherheit.
Perfekt im Zusammenspiel
In den Neubauten der Studentenwohnungen am Klausenpfad werden zur Bäder- und Toilettenanbindung industriell vorgefertigte GIS-Sanitärwände und Versorgungsschächte mit dem Installationssystem Geberit GIS, vormontierten Spülkästen, Wasseranschlüssen und Armaturenplatten eingesetzt. Die Trinkwasseranbindung erfolgt mit dem Stecksystem Geberit PushFit, die Abwasserseite wird mit dem Entsorgungssystem Geberit Silent-db20 ausgeführt. Für die Studentenwohnungen wurden dazu über neun Kilometer GIS-Profil, mehr als 6000 GIS-Montagewinkel sowie knapp 15500 GIS-Profilwinkel verbaut, die im Geberit-Werk im sächsischen Lichtenstein in präziser Montagearbeit zu fertigen Registern montiert und mit speziellen Transportrahmen und Transportsicherungen auf Paletten für den Transport gesichert wurden.
Direkt auf die Baustelle geliefert
Die komplett vormontierten GIS-Einheiten wurden just-in-time direkt auf die Baustelle in Heidelberg geliefert. Vor Ort beschränkt sich die Montage auf das Verbinden der GIS-IV-Einheiten untereinander und mit dem Bauwerk sowie den Anschluss der Ver- und Entsorgungsleitungen an den Steigstrang. Bis Ende 2011 wurden bereits 280 GIS-IV-Sanitärwände in vier Losen nach Heidelberg geliefert. In diesem Jahr kommen noch zwei weitere neue Wohnblöcke dazu, wodurch sich die eingesetzte Materialmenge noch um ein Drittel erhöhen wird.
Die Reduzierung der Montagezeiten und die vereinfachte Kostenplanung der Vorfertigung bieten monetäre Vorteile für Planer und Handwerker beim Einsatz von Geberit-GIS-IV. Durch die Installation kompletter Einheiten in kurzer Zeit erhöht der Installateur seinen Deckungsbeitrag pro Stunde und Mitarbeiter. Zudem entfallen die Lagerhaltung und Mehrkosten durch Verschnitt, da durch die Direkt-Anlieferung auf die Baustelle nur das tatsächlich benötigte Material verrechnet wird. Über die Herstellung der vorgefertigten Sanitärwände hinaus bietet Geberit ein umfangreiches Servicepaket, das von der technischen Beratung über die Montageanleitung bis zum bauordnungsrechtlich geforderten Verwendbarkeitsnachweis reicht.
INFO
Energiesparen im Fokus
Die neuen Studentenwohnheime der Uni Heidelberg werden hochwertig energetisch gebaut, um die Betriebskosten zu optimieren und die Mieten für die studentischen Bewohner möglichst gering zu halten. Die Dächer will man begrünen und mit Photovoltaikanlagen zur Stromversorgung versehen. Durch zusätzliche Solarthermieanlagen auf den Dächern wird die Warmwassererzeugung unterstützt; zum Heizen wird zudem Fernwärme bezogen.
Das Bauprojekt soll bis zum Wintersemester 2012 fertig gestellt sein. Als Warmmieten für die Studierenden sind unter 300 Euro im Gespräch. Die Kosten für das Gesamtprojekt belaufen sich auf 24 Millionen Euro.