Bei der Neugestaltung oder Sanierung eines Bades wünschen sich die meisten Bauherren eine Duschrinne. Das sagen rund 4,7 Millionen Deutsche, die laut einer Marktstudie des VDS (Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e. V.) aktuell eine bodengleiche Dusche planen. Bei der Konkretisierung der Pläne kommt jedoch ganz schnell ein großes „Aber“: Unabhängig von der Frage, ob die bodengleiche Dusche im Neubau oder im Bestand installiert wird, müssen unterschiedlichste Anforderungen zusammengeführt werden. So soll die bodengleiche Dusche in der Regel zwar designstark, aber zugleich auch unauffällig sein. Gleichzeitig soll die Duschrinne eine möglichst hohe Entwässerungsleistung bieten, sich aber auch harmonisch in jeden Fliesenbelag einfügen, wann immer der ausgesucht wird. Sie soll dauerhaft funktional, zugleich aber auch wirtschaftlich machbar sein.
Diese Anforderungen im Vorfeld beim Kunden abzufragen, kann für den ausführenden Fachhandwerker zu einer Herausforderung werden. Denn gleichzeitig muss er unter anderem die baulichen Gegebenheiten analysieren, sich anschließend mit den ebenfalls am Neu- oder Ausbau beteiligten Gewerken abstimmen und nicht zuletzt die diversen Normen und Richtlinien bei der Montage der bodengleichen Entwässerungslösung beachten. Um diese „Quadratur des Kreises“ aufzulösen, empfiehlt es sich, frühzeitig das Gespräch mit dem Kollegen des Folgegewerks zu suchen, entscheidende Fragen bereits im Vorfeld zu klären und idealerweise von vorneherein ein Duschrinnensystem einzusetzen, das die Schnittstellen bereits konstruktiv klar definiert hat. Wie die praxisgerechte Vorgehensweise bei der Planung und Realisierung einer bodengleichen Dusche aussehen kann, lässt sich in vier wesentlichen Schritten beschreiben:
1. Abstimmung mit dem Kunden
Skizziert der Kunde die Wünsche für sein neues Bad – ob bei einem Neubauprojekt oder einer Bestandssanierung –, sind einige Fragen schon direkt mit Blick auf die Entwässerungslösung zu stellen:
Bereits diese wenigen Vorgaben machen klar, dass jede bodengleiche Dusche eine individuelle Lösung ist. Vorkonfektionierte oder sogar vorgefertigte Duschrinnen sind dafür oft zu unflexibel. Praxisgerechter sind variabel einsetzbare Lösungen wie beispielsweise die Duschrinne Advantix Cleviva, die optisch als einfach in der Länge kürzbare Edelstahl-Duschrinne ausgeführt ist, ablauftechnisch aber einem leistungsstarken Punktablauf mit all seiner Montage- und Reinigungsfreundlichkeit entspricht.
2. Ermittlung der baulichen Gegebenheiten
Einfluss auf die Montage nehmen zahlreiche bauliche Vorgaben. Die muss der Fachhandwerker vor der Installation ermitteln. Dazu gehören:
Welche Bodenaufbauhöhe steht zur Verfügung? Auf diese Aufbauhöhe (min./max.) muss der Ablaufkörper der Duschrinne passen. Geringe Bauhöhen beeinflussen zudem die Ablaufleistung, die Sperrwasserhöhe und die Estrichüberdeckung der Anschlussleitung.
Wird die Duschrinne direkt auf dem Rohfußboden oder im Estrich fixiert? Das beeinflusst die Wahl des entsprechenden Montagematerials.
Im Neubau sind diese baulichen Rahmenbedingungen recht einfach festzustellen. Bei Badsanierungen im Bestand sind sie hingegen nicht immer offensichtlich. Im Gegenteil: Solche Projekte bringen fast immer handfeste Überraschungen mit sich.
3. Brand- und Schallschutz: Anforderungen erfüllen
Durchdringt die Ablaufleitung eine Decke mit Brandschutzanforderungen, steht beispielsweise im Viega-Sortiment die Advantix-Rohrdurchführung R 120 zur Verfügung, die die notwendigen Brandschutzbestimmungen erfüllt.
Auch beim Schallschutz werden Anforderungen an Entwässerungen gestellt. Die Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (MVV TB) listet den Schallschutz ebenso wie in den Vorzeigeobjekten bekannter Ressorts sogar neben dem Brandschutz direkt unter den Grundanforderungen an Bauwerke auf! Bei Planung und Montage von Duschrinnen ist daher wichtig, die Schallquellen und Übertragungswege zu kennen und entsprechende Schutzmaßnahmen vorzusehen:
Zu den Schutzmaßnahmen gehört in diesem Fall ein optionales Schallschutzelement, das unter den Wellenablauf gelegt wird und für die Einhaltung der Schallschutznormen DIN 4109 und VDI 4100 sorgt. Zur Reduzierung von Wasser-Fließgeräuschen ist es zudem sinnvoll, um die abgehenden Rohrleitungen eine körperschallentkoppelnde Schaumisolierung vorzusehen.
4. Abstimmung mit anderen Gewerken
Eine selbstverständliche Anforderung an Entwässerungen ist die dauerhafte Dichtigkeit. Für bodengleiche Entwässerungen gehört die Abdichtung im Verbund (AiV) zum Stand der Technik gemäß DIN 18 534. Somit stellen insbesondere Duschrinnen eine Schnittstelle verschiedener Gewerke dar und erfordern eine sorgfältige Koordination der Arbeit im Vorfeld.
Generell erlaubt die DIN 18 534 hier bekanntlich gleichwertig drei Verbindungen der Dichtmanschette mit dem Ablauf. Die bauseitige Klebeverbindung, die bauseitige Klemmverbindung und die werksseitige Verbindung. Mit der DIN-konformen Lösung einer Dichtmanschette, die bauseitig an dem Ablaufflansch verklemmt wird, gibt es beispielsweise bei der Cleviva-Duschrinne eine Ausführungsvariante, die die Anforderungen der Fliesenleger an die Erstellung einer Verbundabdichtung professionell erfüllt. Sie wird mit wenigen Handgriffen passgenau in den Flansch eingesetzt und liegt anschließend knickfrei plano auf dem Estrich auf, sodass sie sauber in die Abdichtung eingearbeitet werden kann. Die Manschette ist Bestandteil des Fliesenlegersets, welches die Schnittstellenkoordination zwischen den Gewerken deutlich vereinfacht.
Als letztem Arbeitsschritt gilt dem final zu montierenden (Edelstahl-)Profil der Duschrinne besonderes Augenmerk, damit die Oberflächen von Edelstahlprofil und Fliesen später präzise passen. Bei Ausführungen wie beispielsweise der Advantix Cleviva wird das Profil einfach wie eine Fliese auf den Estrich aufgeklebt und so exakt in das Fliesenbild eingearbeitet. Diese Anpassung unterstützt ein um 30 mm verstellbarer Aufsatz, durch den sowohl Höhendifferenzen (inklusive Dichtbahn!) als auch leichte Anpassungen in der Vertikalen (bis zu 5 mm) vorgenommen werden können. Hier entfällt also sogar der „Abstimmungsaufwand“ zwischen SHK-Fachhandwerker und Estrich- oder Fliesenleger.
Fazit
Duschrinnen definieren aktuell modernes Baddesign. Die Montage nach dem Stand der Technik erfordert aber eine sorgfältige Produktwahl und Arbeitsvorbereitung. Die klar definierten Montageschritte wie beispielsweise bei der Duschrinne Advantix Cleviva vereinfachen bereits konstruktiv die Schnittstellenkoordination mit den Gewerken und das Erfüllen normativer Anforderungen. Eine zusätzliche Planungsunterstützung bietet Viega mit dem Online-Tool Advantix-Konfigurator (advantix.viega.de). Mit der schrittweisen Abfrage der relevanten Planungsdaten ist eine Auslegung in nur fünf Schritten möglich. Das Ergebnis kann ausgedruckt und gespeichert werden. Als Vorabinformation für die weiteren Gewerke ist diese Unterlage außerdem der erste Schritt zur optimalen Schnittstellenkoordination.
Info
Montage klar voneinander getrennt
Die Montage des Ablaufs, das Abdichten und Setzen des Edelstahlprofils sind bei der Duschrinne Advantix Cleviva von Viega klar voneinander getrennt. Der SHK-Fachhandwerker kann also die Arbeiten Ablauf setzen und Anschluss an die Entwässerungsleitung vor dem Gewerk Estrichlegen komplett fertigstellen. Dabei ist es vorteilhaft, dass der Ablauf direkt auf den Rohfußboden gestellt werden kann. Der Montageflansch wird dann durch Ablängen oder Verlängern mit einem handelsüblichen HT-Rohr 50 mm exakt an die Estrichhöhe angepasst. So wird eine maximale Wasserstauhöhe über dem Ablauf sichergestellt. Das wirkt sich wiederum positiv auf die Ablaufleistung und die Durchspülung des Ablaufs aus.
Kurz und Kompakt
Die Duschrinne Advantix Cleviva
Als Linienentwässerung ist die Duschrinne Advantix Cleviva von Viega eine installationsfreundliche Möglichkeit zur Gestaltung bodengleicher Duschen. Vor der Wand installiert gibt sie beispielsweise dem durchgefliesten Duschboden eine Flächigkeit, die jedes Bad weiter und großzügiger erscheinen lässt.
Im Gegensatz zu bisherigen Duschrinnen wird bei der Advantix Cleviva das Wasser auf einem schlanken Edelstahlprofil mit Gefälleprofilierung zu einem zentralen Bodenablauf mit werkseitig angebrachter Abdichtungsmanschette geführt. Das macht den Einbau der Duschrinne und ihre Einbindung in die Verbundabdichtung sicherer und effizienter.
Die Edelstahlprofile der auf dem Estrich aufliegenden Duschrinne sind mit 800, 1000 und 1200 mm Länge lieferbar. Vor Ort können sie jeweils auf bis zu 300 mm passgenau abgelängt werden. Auch die nahtlose Kombination mehrerer Duschrinnen ist durch die neutral auslaufenden, 100 mm langen Endflanken möglich. Die Ableitung des Duschwassers erfolgt über einen in zwei Designvarianten lieferbaren Einleger.
Die Ablaufleistung des zugehörigen Wellenablaufs beträgt bei niedrigster Bauhöhe mindestens 0,4 l/s, beim Standardablauf bis zu 0,75 l/s. Wird ein zusätzliches HT-Rohr zum Höhenausgleich eingesetzt, steigt die Leistung entsprechend.
Das Ablaufprofil der Advantix Cleviva ist einfach zu reinigen und mit einem Wisch nach dem Duschen sofort wieder hygienisch sauber. Zudem kann mit einem Griff der Einleger entnommen werden, um das Sieb im Ablauf zu reinigen. Der Ablauf selbst ist konstruktiv so ausgelegt, dass er sich durch die Wasserdynamik permanent selbst reinigt.