Bei der Modernisierung der Gebäudetechnik im bewohnten Zustand ist Zeit ein wesentlicher Faktor, um die Belastung der Mieter während der Baumaßnahmen auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Deshalb ist ein reibungsloser Bauablauf wichtig, damit die Verweildauer in den Wohnungen minimiert werden kann. Gerade in der Etagenanbindung von Bädern in mehrgeschossigen Wohngebäuden kann mit einem schnellen und unkomplizierten Steckfittingsystem effizient gearbeitet werden. Besonders in engen Vorwandsituationen erleichtert der werkzeugfreie Steckvorgang die Arbeit des Installateurs enorm. Zwei Merkmale, die neben der Sicherheit der Verbindung und der Qualität der Rohrleitungen von großer Bedeutung für den Einsatz in der Gebäudetechnik sind. Aber wie schnell ist die Steckfitting-Technologie wirklich? Welche Vorteile ergeben sich in der Etagenanbindung, gerade auch in Kombination mit vorgefertigten Vorwandelementen? Diesen Fragen ging die Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft GBG bei der Modernisierung eines Wohngebäudes mit 32 Wohneinheiten auf den Grund. Dazu Dipl.-Ing. Alf Münzberg, zuständig für Haus- und Maschinentechnik in der GBG: „Zeitgemäße Systemtechnik setzen wir schon lange ein, vorgefertigte Vorwand- oder Schachtelemente gehören in der Modernisierung quasi zum Standardprogramm. Wir müssen aber auch, schon aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten, alle Möglichkeiten ausschöpfen, um den Bauablauf zu optimieren, und damit Kosten zu senken. Wir können dabei an allem sparen, nur nicht an der Qualität der zum Einsatz kommenden Produkte und der technischen Ausführung.“ Wichtig war für Münzberg bei dieser Steckfitting-Premiere in der GBG auch das Feedback des ausführenden Installateurbetriebes. „Die Erfahrungen und Eindrücke von Handwerkern mit Produkten und Techniken ist mit maßgebend für einen weiterführenden Einsatz in unseren künftigen Projekten.“
Schnelle und unkomplizierte Etagenanbindung
In einem aus den 50er-Jahren stammenden Wohngebäude im Mannheimer Stadtteil Feudenheim wurde die komplette wasserführende Gebäudetechnik modernisiert und die Aufbereitung von Warmwasser sowie die Heizung der einzelnen Wohnungen auf dezentrale Wohnungsstationen umgestellt. Insgesamt 32 Wohnungen wurden en bloc modernisiert. Für die Trinkwasserversorgung (Steigstrang) kam Mapress-Edelstahl, als Abwassersystem das schallgedämmte Geberit-Silent-db20 zum Einsatz, jeweils mit Lösungen für den vorbeugenden Brandschutz im Deckenbereich. Größte Einzelmaßnahme war die Neugestaltung der Badezimmer. Nach deren Komplettentkernung und der Montage der vorgefertigten GIS-Vorwandelemente (bestückt mit dem Geberit-PE-Abwassersystem) für das WC, den Waschtisch und der Installation von Unterputzarmaturen für die Dusche schlug die Stunde des Geberit-PushFit-Rohrleitungssystems. Schnell ist der Übergang von der dezentralen Wohnungsstation in das Badezimmer und in die Küche geschaffen. Zügig machen die Monteure weiter. Ablängen der vorgedämmten Rohre, anschließend Anfasen mit dem für alle drei Dimensionen geeigneten, ergonomisch geformten Entgrat- und Kalibriergerät. Danach die Schutzkappen, welche als Schutz vor Staub und Schmutz fungieren, entfernen, das Fitting auf das Rohr oder das Rohr in das Fitting einstecken, bis der grüne Steckindikator die sichere und dauerhaft dichte Verbindung anzeigt.
Kurze Einarbeitungsphase und hohe Verlegegeschwindigkeit
Nach einer kurzen Phase der Einarbeitung geht diese Art der Verbindung den Monteuren leicht von der Hand. So gelingt es mit hoher Verlegegeschwindigkeit die Badezimmer und die Küchen anzubinden. Schnell ist das Arbeiten mit der Pressmaschine vergessen. Und der Wechsel zum nächsten Arbeitsplatz geht genauso schnell über die Bühne. Die Rolle mit dem vorgedämmten PushFit-Mehrschichtverbundrohr einfach unter den Arm klemmen, das Entgrat- und Kalibrierwerkzeug in die Tasche stecken und einen Vorrat an PushFit-Steckfittings und Formteilen in verschiedenen Ausführungen mitnehmen, schon kann es weitergehen. Also alles perfekt? Nicht ganz. Eine Kleinigkeit hat die Installateure doch gestört. Da das PushFit-Steckfitting konstruktionsbedingt etwas massiver ist, gestaltete sich die Dämmung etwas aufwendiger. Ansonsten freundeten sich die Monteure schnell mit der für sie doch neuen Verbindungstechnik an. Dazu trug in der Vorwandinstallation auch eine Greifzange bei, die bei kurzen Leistungsstücken das Einstecken in das Fitting unterstützt.
Münzberg sieht diese Erfahrungen durchaus positiv. „Die Eindrücke von der Baustelle und die Schnelligkeit in der Verarbeitung sprechen für das PushFit-Rohrleitungssystem. Die Sicherheit der Verbindung setzen wir voraus. Alles zusammen, unter Berücksichtigung des Kosten-Nutzen-Aspektes, wird dazu führen, dass wir mittel- und langfristig Stecksysteme projektbezogen ausschreiben werden. Mit Steckfitting-Technologie hat man den Bauablauf immer im Griff und sie macht vieles einfacher, wenn sie Bestandteil eines kompletten Gebäudetechnik-Systems ist.“
INFO
PushFit in Kürze
Wer das PushFit-Systemrohr in ein zugehöriges Fitting schiebt, bekommt am Ende mit einem grünen Sichtfenster signalisiert, dass eine unlösbare, dichte Verbindung entstanden ist. Das Steckverbindungssystem von Geberit steht in den Dimensionen 16, 20 und 25 mm zur Trinkwasser- und Heizungsinstallation für Wohnungen oder Etagen zur Verfügung. Rohrleitungen von der 50- bzw. 100-m-Rolle und alle Verbindungselemente sind mit Schutzkappen versehen. So lässt sich bis zur endgültigen Installation verhindern, dass unbemerkt Staub oder Schmutz in das Trinkwassersystem eingetragen wird. Vor dem Einschieben des Rohres in das Fitting muss das abgelängte Systemrohr kalibriert werden. Alternativ zum Mehrschichtverbundrohr bietet Geberit für die PushFit-Steckverbinder auch ein besonders flexibles Vollkunststoffrohr aus Polybuten an. Das Systemrohr von der Rolle wird auch vorgedämmt (Trinkwasser 6mm, Heizung 10 mm) oder mit Schutzrohr angeboten. Das Programm wurde jüngst ergänzt um eine PushFit-Montagebox für Heizkörper, die den Heizkörperanschluss bei im Boden verlegten Heizungsleitungen vereinfacht und schneller macht. Ebenfalls neu im Programm ist das PushFit-Adapter-T-Stück mit Übergang auf Mepla, das sich für Anwendungen zum Durchschleifen an den Geberit-Elementen eignet. Praktisch sind die neuen Abschlussbandagen für T-Stücke, die sich systemübergreifend auch bei Mepla einsetzen lassen. Ergänzend dazu gibt es eine Reihe neuer Übergangswinkel und Apparateanschlüsse.