Die zunehmende Lärmkulisse im Alltag führt in vielen Bereichen zu einem wachsenden Bedürfnis nach Ruhe. Die Minimierung des Geräuschpegels innerhalb von Gebäuden stellt für den Objektbereich – beispielsweise Hotels, Schulen, Altenheime und Kliniken – eine besondere Herausforderung dar. Eine wichtige Rolle hinsichtlich des Schallschutzes fällt der Entwässerungstechnik zu. Bei der Planung und Ausführung muss deshalb das Augenmerk auf der strengen Beachtung der geltenden Normen – in erster Linie der neuen VDI 4100 – und der Auswahl geeigneter Produkte liegen.
Normen und werkvertragliche Vereinbarungen
Bei der Ausführung der schallschutztechnischen Maßnahmen in Gebäuden ist zunächst festzulegen, ob Schallschutz nach DIN 4109 oder VDI 4100 gefordert wird. Bei DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“ handelt es sich laut eines Grundsatzurteils des Bundesgerichtshofs um eine eingeführte Technische Baubestimmung, die lediglich die öffentlich-rechtlichen Mindestanforderungen an den Schallschutz erfüllt. Das Gerichtsurteil besagt zudem, dass DIN 4109 für den zivilrechtlichen Bereich größtenteils belanglos ist und deshalb nur unter bestimmten Voraussetzungen werkvertraglich wirksam vereinbart werden kann. Schallpegel nach den heute üblichen Standards für Qualität und Komfort lassen sich mit DIN 4109 nicht erreichen: Die vorgegebenen schalltechnischen Mindestwerte entsprechen nicht mehr den heute anerkannten Regeln der Technik. Werden entgegen dieser Feststellung dennoch die Werte nach DIN 4109 verlangt, muss dies im Werkvertrag eindeutig und unmissverständlich formuliert werden.
Wesentlich zeitgemäßer bildet die VDI 4100 „Schallschutz in Wohnungen“ (vorrangig in den Schallschutzstufen SSt II und SSt III) die schalltechnischen Anforderungen an moderne Wohnräume ab. Auch Gebäude wie Hotels, Kliniken und Seniorenresidenzen fallen unter diese erhöhten Anforderungen.
Schallschutz ohne Zusatzbauteile
Im Abwasserbereich werden neben Abwasserrohren, Dachentwässerungen, Bade- und Duschwannen vor allem auch Bodenabläufe benötigt. Allerdings ist der Abwasserbereich durch Freifallströmungen, ausströmendes Wasser an Entnahmestellen, auftreffende Wasserstrahlen auf Bodenabläufe in gefliesten Duschen usw. akustisch infolge von Körperschallanregungen und -übertragungen besonders schwierig zu handhaben. Das bedeutet, Bodenabläufe haben nicht nur brandschutztechnische Eigenschaften und dauerhafte, nachhaltige Beständigkeit und Funktionssicherheit zu garantieren, sondern müssen auch einen integrierten Schallschutz aufweisen. Dabei kommt es auf jedes Detail an, denn schon die kleinste Schallbrücke kann die Körperschallentkoppelung des Abwasserbereichs vom Baukörper deutlich verschlechtern bzw. die Schallübertragung erhöhen.
Als positive Beispiele können hier die gusseisernen Bodenabläufe der Serie Passavant von ACO Haustechnik gelten. Der Schallschutz, der zu einer sicheren und dauerhaft wirksamen Körperschallreduzierung beiträgt, ist bei allen Ausführungen bereits werkseitig integriert. Hierzu trägt die hohe Materialdichte des Werkstoffs Gusseisen und die damit verbundene große Masse ebenso bei wie konstruktiv integrierte Schallentkopplungssysteme. Die elastische Lagerung des Aufsatzstückes im Ablaufkörper verhindert außerdem eine Übertragung des Trittschalls von der Deckenoberfläche in die Rohbetondecke. Die Wasservorlage im Geruchverschluss trägt dazu bei, dass keine störenden Fließgeräusche aus der Rohrleitung in die Räume eindringen können.
Durch den werkseitig integrierten Schallschutz in Verbindung mit den Werkstoffeigenschaften werden laut ACO die geforderten Werte der VDI 4100 Ausgabe 2012 von allen Abläufen übertroffen, ohne dass der Fachhandwerker beim Einbau der Produkte noch weitere schalltechnische Maßnahmen durchführen müsse. Die Bodenabläufe seien zudem im Institut für Bauphysik der Fraunhofer Gesellschaft Stuttgart geprüft worden: Die Schallpegel des Passavant liegen demnach für alle Abmessungen unter den in SSt III der neuen VDI 4100:2012 geforderten 22 dB(A). Die Konstruktionen erfüllen damit auch die hohen schallschutztechnischen Anforderungen in Objekten wie Hotels, Altenheimen, Krankenhäusern und Schulen.
Schallschutz im Bad und auf dem Dach
Auch die Duschrinnen aller Showerdrain-Produktlinien – E-line, C-line und S-line – mit integriertem Schallschutz sind ACO zufolge schallschutzgeprüft und erfüllen demnach nicht nur die erhöhten Schallschutzanforderungen an haustechnische Anlagen, sondern unterschreiten mit Werten von unter 22dB(A) die vorgegebenen Grenzwerte deutlich. Die Schallschutzvorrichtungen sind im gesamten Programm von ACO Haustechnik im Lieferumfang enthalten. Die Montage des Schallschutzes erfolgt, indem die Kontaktpunkte zu aufgehenden Bauteilen mit der Schallschutzvorrichtung versehen werden.
Das ACO-GM-X-Verbundrohr will in der Dachentwässerung zum nötigen Schallschutz beitragen: Durch die bereits eingebaute Schalldämmung sollen Werte von 20dB(A) erreicht werden. Außerdem verspricht das GM-X-Verbundrohr durch sein Rohr-im-Rohr-System ein hohes Maß an Isolation und Dämmung. Das Verbundrohr besteht aus einem zylindrischen GM-X-Stahlrohr innen und einem feuerverzinkten Außenrohr. Der Hohlraum, der durch die unterschiedlichen Durchmesser entsteht, ist mit PU-Hartschaum ausgefüllt.
Fazit
Beim Bodenablauf Passavant von ACO Haustechnik ist die Schallschutzvorrichtung durch die Eigenschaften des Werkstoffes Gusseisen direkt integriert. Natürlich, vollständig recyclebar, nicht brennbar, robust und dauerhaft in der Anwendung hat sich Gusseisen in der Entwässerungstechnik durchgesetzt. Aufgrund seiner schalldämmenden Eigenschaften eignet sich der Bodenablauf Passavant neben den Bereichen Brandschutz, Geruchschutz/Hygiene und Montage auch als Schallschutz-Lösung für sensible Objekte wie Hotels, Seniorenresidenzen, Krankenhäuser und Schulen. Weitere Infos hierzu unter