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BAD IN ZWEI TAGEN

Ohne das SHK-Handwerk?

Inhalt

Geht das? „Neues Bad in zwei Tagen, aber ohne SHK-Fachhandwerker“, das haben wir in der SBZ 5-2019 beschrieben. Lässt sich ein Bad industriell vorfertigen und in einem Tag montieren wie eine Küche? Kann der Stand der Technik digital all das abbilden, was heute handwerklichen Bäderbau im Bestand und im Neubau ausmacht – vom Aufmaß über komplexe Planung bis hin zur Realisierung? Und welche Folgen hat das für die SHK-Branche? Wir haben dazu viele Reaktionen aus dem Kreis der Handwerker erhalten – und freuen uns über weitere Meinungen an leserforum@sbz-online.de Hier eine Auswahl:

Bemerkenswert, Ihr Artikel, bemerkenswert. Ob er uns wohl die Augen öffnet? Ich hoffe inständig. Immerhin zeigt er, wie schnell uns das Vorwandgeschäft wegbrechen kann und wir, wenn überhaupt, noch ein paar Rohre legen dürfen. Dafür braucht es dann auch keine Fachkräfte mehr, es genügt eine Montagekraft, die früher Lego zu Hause hatte. In anderen Gewerken ist das längst Realität. Möbel kommen von der Industrie, nicht mehr vom Schreiner. Maßgenau und individuell.

Die Frage für den Handwerker: Wie reagiert er darauf? Er kann die verlinkende digitale Infrastruktur nicht bereitstellen. Und die Dreieinigkeit aus Industrie/Handel/Handwerk? Wohl auch nicht. Ist es der Industrie nicht tendenziell egal, wer ihre Produkte verbaut, Hauptsache, sie werden gekauft? Dito Handel? Hier eine Reaktion zu zeigen, das wäre doch ein ideales Feld fürs Verbandswesen. Das bestach in den letzten 15 Jahren eher durch „völlig neuartige“ Marketingkonzepte oder Konzeptchen. Aber ein neues Outfit macht noch lange keinen neuen Geist.

Das jetzt ist eine ganz klare Chance für alle Arten von Handwerksverbänden, hier schnell einen übergreifenden Konsens zu suchen, um gemeinsam eine Lösung dafür bzw. dagegen zu entwickeln. Kein neuer TÜV-Stempel auf dem Briefpapier, sondern ein digitales Werkzeug für die angeschlossenen Betriebe, welches die Onlineaufträge in die Betriebe bringt. Nur wer diesen Service via Internet bieten kann, wird die Breite des Marktes weiterhin erschließen können. Und für die, die halt doch gerne basteln statt bauen: Das Manufakturbad bleibt Euch als i-Tüpfelchen im Auftragstopf mit Krönchen noch eine Weile erhalten. Bis, ja, bis auch der letzte Komfortkunde von der digitalen Welt gefressen wird und sein Bad dann halt doch bei „Bellbado aus Amazonien“ bestellt.

Markus Rausch

71560 Sulzbach/Murr

Ich finde, dass der Artikel nicht nur der Zukunft entspricht, sondern auch sehr gut geschrieben ist. Sicherlich werden Sie einige negative Kommentare bekommen, weil sich der ein oder andere aus der SHK-Branche auf den Schlips getreten fühlt und der Auffassung ist, dass nur er die Fähigkeiten hat, ein tolles Bad zu installieren. Ich stimme dem Beitrag im vollen Umfang zu und verfolge das Geschehen schon seit über 20 Jahren. Sehr gut umgesetzt.

Raimund Janßen

47239 Duisburg